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Das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland befindet sich weiter auf Wachstumskurs. Dies signalisiert der saisonbereinigte Markit/BME Einkaufsmanager Index, der zwar binnen Monatsfrist um 0,7 Punkte auf 53,8 nachgab, damit aber erneut über dem Langzeit-Durchschnittswert von 51,9 notierte. Das viel beachtete Industrie- und Konjunkturbarometer bewegt sich damit seit 20 Monaten über der 50-Punkte-Wachstumsmarke.

Deutschland befindet sich weiter auf Wachstumskurs (Foto: Rainer Sturm / Pixelio.de)

„Das robuste Wachstum der deutschen Industrie stimmt uns auch für die kommenden Monate optimistisch. Allerdings dürfen wir die globalen Risiken nicht aus den Augen verlieren“, betonte Dr. Christoph Feldmann, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME), am Mittwoch in Frankfurt. Die internationalen Krisenherde belasteten zunehmend die Lieferketten und erschwerten insbesondere deutschen Einkäufern den Zugang zu ausländischen Beschaffungsmärkten.

„Auch nach dem Votum der Briten, die EU zu verlassen, zeigt sich die deutsche Wirtschaft laut jüngstem EMI robust. Dies ist keine Überraschung, obwohl Großbritannien brutto unser drittwichtigster und netto sogar unser zweitwichtigster Handelspartner ist“, sagte Dr. Gertrud R. Traud, Chefvolkswirtin der Helaba Landesbank Hessen-Thüringen, am Mittwoch dem BME. Großbritannien werde zwar voraussichtlich in oder an den Rand einer Rezession rutschen. Traud: „Unsere anderen Partner, inklusive der Eurozone sind aber relativ stabil, so dass sowohl in diesem als auch im nächsten Jahr ein Wachstum von rund 1,5 Prozent wahrscheinlich ist.“

Nach Ansicht von Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank, „entwickelt sich die Konjunktur bei allen Belastungen bemerkenswert robust. Allerdings bilden die politischen Rahmenbedingungen weiterhin Störpotenzial für die Wirtschaft.“

„Der Einstieg ins Sommerquartal ist gelungen. Die Wirtschaft wächst weiter, die Lage in den Betrieben ist gut. Die kommenden Monate werden allerdings schwieriger“, kommentierte DIHK-Konjunkturexperte Dr. Dirk Schlotböller am Mittwoch die aktuellen EMI-Daten. Die Exporte nach Großbritannien würden seiner Ansicht nach kurzfristig allein schon durch die Pfundabwertung leiden. Das Wachstum der US-Wirtschaft habe sich abgeschwächt. „Auch andere Zielmärkte machen uns derzeit Sorgen“, sagte Schlotböller dem BME.

Der Markit/BME Einkaufsmanager Index (EMI) gibt einen allgemeinen Überblick über die konjunkturelle Lage in der deutschen Industrie. Der Index erscheint seit 1996 unter Schirmherrschaft des Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME), Frankfurt. Er wird vom Anbieter von Unternehmens-, Finanz- und Wirtschaftsinformationen IHS Markit mit Hauptsitz in London erstellt und beruht auf der Befragung von 500 Einkaufsleitern/Geschäftsführern der verarbeitenden Industrie in Deutschland (nach Branche, Größe, Region repräsentativ für die deutsche Wirtschaft ausgewählt). Der EMI orientiert sich am Vorbild des US-Purchasing Manager´s Index (Markit U.S.-PMI).

 

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