Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die Internationale Stauden-Union (ISU) wurde als Dachverband nationaler Staudengärtner-Verbände vor über 60 Jahren gegründet. Delegierte dieser Verbände vertraten die jeweiligen Länder bisher in der ISU-Delegiertenversammlung. Mittlerweile hat die ISU auch viele Mitglieder aus Ländern ohne nationalen Zusammenschluss und einige Mitglieder, die keine Staudengärtner, sondern Experten und Liebhaber von Stauden sind.

Auf eine gute und enge Zusammenarbeit haben sich die Mitglieder des Vorstandes der Internationale Stauden-Union eingestellt. Vorn: der neu gewählte Tomasz Michalik (P), hinten v.l.: Beate Zillmer(D), Michel Le Damany (F), Aad Vollebreght (NL), Andres Altwegg (CH) Foto: Tina Banse

Von den 18 Ländern, aus denen die ISU-Mitglieder stammen, bieten nur noch 9 eine Kollektivmitgliedschaft an. Das Stimmrecht musste daher dem demokratischen Prinzip folgend von den Delegierten auf die Einzelmitglieder übergehen. So beschlossen die Delegierten am 9. August in London-Gatwick einstimmig, dass die Delegiertenversammlung zur Mitgliederversammlung umgestaltet wird und jedes Mitglied eine Stimme erhält, die es an andere Mitglieder übertragen kann. Die Delegierten wählten zudem Tomasz Michalik, Polen, in den Vorstand der ISU. Er folgt Rickard Nordström aus Schweden.

ISU-Präsident Dr. Andres Altwegg zeigte sich zufrieden mit der Entwicklung der ISU während seiner Amtszeit. Die Exkursion 2015 zum Monte Baldo in Italien verlief erfreulich, die nach Kirgisistan 2017 ist bereits ausgebucht. Die Winterdays in Grünberg sind seit Jahren bis zur Kapazitätsgrenze ausgefüllt. Auch die neuen ISU-Aktivitäten im Internet (siehe Link) und auf Facebook zeigen eine gute Resonanz. Erfreulich sind auch die Fortschritte im Bereich der Nomenklatur der Pflanzen. In intensiven Diskussionen konnten unterschiedliche Standpunkte angenähert werden.

Der aktuelle Stand der Nomenklatur der Stauden ist in der kürzlich erschienenen Namenliste für Stauden festgehalten. Die Mitgliederzahl bleibt mit rund 300 Mitgliedern stabil.

Auf starke Kritik bei allen Mitgliedern, Delegierten und im Vorstand stieß, dass die EU-Kommission bei der Veröffentlichung der Liste Invasiver Arten zum einen keine einheitlichen Kriterien bei der Bewertung zugrunde gelegt hat und zum anderen die Regionen nicht nach Klimazonen eingeteilt werden.

So steht beispielsweise Gunnera tinctoria auf der aktuellen Beobachtungsliste der EU Kommission – eine Pflanze, die nicht winterhart ist und somit in vielen Ländern nicht invasiv sein kann. Lupinus polyphyllus, geschätzt als wichtiger Bodenverbesserer, Bienenweide, Viehfutter und Gartenstaude, steht ebenfalls auf dieser EU-Liste.

2018 werden die ISU-Summerdays vom 12.-16. August 2018 in Polen stattfinden.

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