Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Das eigene Grün als Ort der inneren Ruhe: Beim Gärtnern geht es nicht darum, fertig zu werden, sondern ganz in und mit der Natur zu sein. Als Gegenentwurf zum schnelllebigen Alltag wird dort bewusst und intensiv erlebt - ohne Druck, ein Ziel erreichen zu müssen. ‚Achtsames Gärtnern‘ heißt dieser Trend, der sich dafür starkmacht, über die Arbeit in Flora und Fauna zu sich selbst zu kommen.

Gartenmesse spoga+gafa

Diese Besinnung auf das Ursprüngliche verstärkt auch den Wunsch, Bewährtes wiederzuentdecken. Dies zeigt sich in vielen Facetten, beispielsweise im aktuellen Boom von alten Gemüsesorten wie Mangold, Pastinaken oder Rüben. Und auch im Outdoor-Möbelsegment ist Retro allgegenwärtig. Alle News und Highlights rund um den Freiluft-Lifestyle präsentieren ca. 2.000 Anbieter aus rund 60 Ländern auf der internationalen Gartenmesse spoga+gafa, die vom 4. bis zum 6. September 2016 in Köln stattfindet.

‚Klassiker reloaded‘ gehört zu den Top-Hits der Saison 2016/17. Die Unternehmen beweisen Geschichtsbewusstsein: So werden einerseits erfolgreiche Designikonen frisch interpretiert und neu aufgelegt. Andererseits entdecken die Hersteller die klassischen Gartenmöbel-Formen wieder für sich – beispielsweise die Hollywood-Schaukel und den klappbaren Strand-Stuhl. Gleichzeitig erobern klassische Indoor-Looks wie das 60er-Jahre-Sofa die Terrasse.

Weiterhin an Bedeutung gewinnen zudem modulare Sofa- und Lounge-Landschaften, die Produktgruppe des „Casual Dining“ sowie ausgefeilte Tischsysteme und Komfort-Möbel.

Draußen wünschen es sich viele Verbraucher heimelig-gemütlich – ohne dass es kitschig wirkt. Der „Modern Country“-Look zaubert ein warmes Ambiente auf Balkon und Terrasse. Die Hersteller vereinen Tradition und Moderne sowie Natur und Kunst zu einem harmonischen Ganzen. Im Fokus dabei: Geflecht und Teak, gern auch in Kombination. Beide Materialien wurden von ihrer Schwere befreit, sodass die Formensprache der Möbel nun deutlich filigraner und reduzierter ist. Sanfte, natürliche Töne strahlen Ruhe aus und die Accessoires warten mit zauberhaften Details auf.

Design-Trend: Jetzt wird’s verspielt

Frech und fantasievoll kommt zurzeit die Mode daher – mit Comic-Aufdrucken, Flamenco-Rüschen und Blumen-Mustern. Genauso verspielt präsentieren sich in der Saison 2016/17 auch die Gartenmöbel. Die Hersteller kreieren charmante, teils sogar witzige Designs. Die Auswahl reicht von kunterbunten Sesseln über Sofa-„Puzzles“, deren Module sich nach Lust und Laune zusammenstellen lassen, bis zu Sonnenschirmen mit „Schokoguss“.

Farblich rückt Taupe in den Blickpunkt. Dieser Ton – eine Kombination aus Braun und Grau – steht für eine unaufdringliche Eleganz, die sich hervorragend ins Grün der Natur einfügt. Erhältlich in verschiedensten Nuancen, überzeugt die Farbe mit ihrer facettenreichen Ausstrahlung. Und im Zuge dessen kommt jetzt auch der angesagte Metallic-Look nach draußen. Vor allem Kleinmöbel und Accessoires glänzen in Kupfer-, Gold- und Silbertönen.

Die Hersteller von Sonnenschirmen haben das Zauberwort „Multifunktion“ entdeckt. Neben ihrer klassischen Aufgabe, Schatten zu spenden, warten die heutigen Modelle daher mit integrierten LED, Infrarotheizungen oder Lautsprechern auf.

Deko & Accessoires: Bezaubernd raffiniert

So richtig rund wird das Sommer-Wohnzimmer auf Balkon oder Terrasse erst mit stylischer Deko und coolen Accessoires wie Vasen, Kissen, Leuchten, Windlichtern, Fackeln, Tabletts und Pflanzgefäßen. Passend zum verspielten Möbeltrend sind hierbei in der aktuellen Saison knallig-bunte Produkte ein Muss, zum Beispiel fröhliche Tiermotive auf Accessoires und florale Muster auf Kissen und Co. Absolut angesagt ist Licht in jeder Variante. Inzwischen gibt es sogar Outdoor-Hängeleuchten und Modelle, die Blumen ins rechte Licht rücken. Bei den Materialien ist Beton angesagt. Ob bei Windlichtern oder Kleinmöbeln – dieser robuste Werkstoff schafft ein klares, modernes Ambiente.

Auch die Produkte, die vor allem einen praktischen Nutzen haben, fallen immer stärker durch einen stylischen Look auf. So kommen Gartenhandschuhe in trendigen Farben und Vogelhäuschen in designorientierter Optik daher.

Grillen: Smart und multifunktional

Draußen lässt sich inzwischen smoken, rösten, garen und backen. Damit der Verbraucher nicht für jede Technik ein eigenes Gerät benötigt, bringen die Hersteller verstärkt Multifunktionsgrills auf den Markt, die verschiedene Eigenschaften in einem Modell vereinen. Besonders schick: die Kombination aus Grill und Feuerschale oder die Grilltonne, die sich auch als Partytisch eignet.

Zunehmend in den Fokus rückt die Differenzierung einzelner Zielgruppen. So wenden sich die Top-Marken mit hochwertigen Kompakt-Geräten an die urbanen Großstädter und mit Einsteiger-Modellen in frischen Farben und mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis an junge Leute.

Gleichzeitig befeuern die Unternehmen die Kreativität am heißen Rost mit immer neuem Zubehör. Der letzte Schrei sind Waffel- und Sandwicheinsätze sowie Burger-Pressen. Absolut im Trend liegen Kerntemperaturmesser, die für perfekte Brutzel-Ergebnisse sorgen sollen. Dies beschränkt sich längst nicht mehr nur aufs Fleisch. So gehören inzwischen sogar Kartoffel-Thermometer zum Sortiment.

Ein weiterer Boom: Die Geräte werden „smart“. So übertragen beispielsweise erste Kerntemperaturmesser die Daten des Garguts per Bluetooth direkt aufs Smartphone des Nutzers. Außerdem gibt es Grills, die sich mit dem Handy fernsteuern lassen. Der Nutzer kann sich dabei über WLAN mit dem „Smartgrill“ vernetzen und per App die Temperatur steuern, Grillzeiten überwachen oder die Selbstreinigung starten. Überhaupt stehen Apps hoch im Kurs. Diese beinhalten neben Rezepten unter anderem auch smarte Einkaufslisten zur Planung der Party.

Pflanzen & Pflege: Urbaner Lifestyle

Zu den zentralen Schlagwörtern zählt das Urban Gardening. Zum einen erobern „Kitchens Gardens“ den Markt. In diesen Minigewächshäusern herrschen dank integrierter LED-Beleuchtung optimale Bedingungen für Kräuter. Zum anderen kreieren die Hersteller von Pflanzgefäßen verstärkt schicke Balkon-Lösungen für den modernen Citygärtner.

Zudem erlebt das Hochbeet aktuell ein Revival. Besonders im städtischen Umfeld sind sie hip. Aber auch in Gärten kommen sie immer häufiger zum Einsatz, denn erstens ist die erhöhte Pflanzfläche rückenschonend und zweitens ist die Erde durch die Kompostierung in einem solchen Beet sehr fruchtbar und liefert einen deutlich höheren Ertrag. Pflanzenpflege-Spezialisten haben passende Produkte wie spezielle Hochbeet-Langzeitdünger ins Sortiment aufgenommen.

Bei den Oberflächen greifen die Hersteller die aktuellen Lifestyle-Trends auf. Passend zum „Green Life“ präsentieren sich die Pflanzgefäße in natürlichen Optiken wie Granit und Stein und mit matten, rauen Oberflächen. Wachsender Beliebtheit erfreut sich wieder Terrakotta. Harmonisch in den „Modern Country“-Style fügen sich die Modelle im Korbgeflecht-Design ein. Bei den Farben geht es in zwei Richtungen: Auf der einen Seite zurückhaltende Erdtöne, die die Natur widerspiegeln. Auf der anderen Seite sorgen Modefarben für frische Akzente. Besonders beliebt derzeit: pastellige Nuancen wie Lavendel und Mint sowie kräftige Grün- und Blautöne.

Werkzeuge & Geräte: Gärtnern 2.0

Auf dem Vormarsch sind weiterhin bedienerfreundliche und gleichzeitig leistungsstarke Komfortprodukte. Im Fokus: Mähroboter und Akkugeräte wie Trimmer, Heckenscheren und Rasenmäher. Immer mehr Hersteller bieten jetzt Systeme an, bei denen mehrere Geräte mit ein und demselben Akku-System ausgerüstet werden können.

Zudem haben die Unternehmen die kaufkräftige Generation 60+ für sich entdeckt. Das Sortiment für diese Zielgruppe umfasst ergonomisch geformte Werkzeuge und praktische Arbeitshilfen wie rollbare Gartenhocker.

Wichtigste Entwicklung ist aber zweifellos das „smarte Gärtnern“. So gibt es inzwischen eine App – erhältlich für die „Apple Watch“ –, die es dem Anwender erlaubt, einen Mähroboter vom Handgelenk aus zu steuern, zu konfigurieren und zu überwachen. Noch einen Schritt weiter geht das autonome Rasenmähen. Dabei wertet eine neue Funktion in der App lokale Wetterdaten aus. Anhand derer entscheidet der Mähroboter selbstständig, wann der ideale Zeitpunkt ist, mit der Arbeit zu beginnen. Hinzu kommen „Smart Systems“ für den Garten. Über eine App kann der Nutzer die angeschlossenen Geräte kontrollieren und konfigurieren. Sensoren liefern Werte wie Bodenfeuchte und Temperatur, sodass Bewässerungs- und Mähzeiten aufeinander abgestimmt und aktuelle Witterungsbedingungen berücksichtigt werden können.

Alle Trends rund um Outdoor-Möbel und -Accessoires sowie Gartengeräte und
-pflege erleben Fachbesucher auf der spoga+gafa 2016 in Köln. Die Messe ist vom 4. bis zum 6. September geöffnet – am Sonntag und Montag von 9 bis 18 und am Dienstag von 9 bis 17 Uhr.

Die spoga+gafa 2016 ist für Fachbesucher am 4. und 5. September von 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr und am 6. September von 09:00 Uhr bis 17:00 Uhr geöffnet.

Der TAG DES GARTENS 2016 ist für Endverbraucher und Fachbesucher am 3. und 4. September von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet.

 

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