Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Der Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal hat beschlossen, sich um die Bundesgartenschau 2031 zu bewerben. Sogar einstimmig: Die Vertreter von knapp 60 Kommunen waren sich einig, eine Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben. Diese soll in etwa einem Jahr als Grundlage für eine Bewerbung bei der Bundesgartenschau-Gesellschaft mbH (DBG) dienen. Ende 2017 wird voraussichtlich die Entscheidung fallen.

Einstimming voteten 60 Kommunen für die Beauftragung einer Machbarkeitsstudie zur BUGA 2031 im Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal.

Von links nach rechts: Am Tisch der Entscheider: Nadya König-Lehrmann, Geschäftsführerin des Zweckverbandes der BUGA 2031 im Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal, Günter Kern, Innenstaatssekretär beim rheinland-pfälzischen Ministerium des Innern und für Sport, Frank Puchtler, Vorsitzender des Freundeskreises der BUGA Mittelrheintal und Jochen Sandner, Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft mbH (DBG) bei seinem Statement zur BUGA 2031. (Fotos: DBG/Reiner Zeimentz)

Die anstehenden Lösungen im Planungsraum sind allen Beteiligten bekannt: mit einer BUGA kann eine bessere Verkehrsführung erreicht werden, die Abwanderung gestoppt, der Leerstand im Ortsbild verändert und der Weinbau attraktiv vermarktet werden. Es sollen vitale Gemeinden entstehen. Nicht zu vergessen ist die Chance, mit einer BUGA auch Zwischenräume aufzuwerten.

SPD-Fraktionsvorsitzende Alexander Schweitzer äußerte: "Falls der Zuschlag nach Rheinland-Pfalz geht, wird das ganze Land, aber vor allem das Mittelrheintal profitieren. Es wird vielfältige, positive Auswirkungen auf den Tourismus, die wirtschaftliche Entwicklung und die Arbeitsplätze geben. Auch das Land wird seinen Beitrag leisten - etwa mit Blick auf weitere Investitionen für die Infrastruktur, den Ausbau der Breitbandinfrastruktur und des mobilen Internets. Den Bürgermeistern, Amtsträgern und Engagierten des Mittelrheintals gilt ein großes Dankeschön. Besonders hervorzuheben ist auch Innenminister Roger Lewentz, der die Idee einer Buga 2031 im Mittelrheintal als erster in die Diskussion gebracht hat."

Jochen Sandner, Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft mbH (DBG) meinte: "Jetzt müssen zentrale Fragestellungen aus der Vorstudie durchgearbeitet und beantwortet werden. Es geht um konkrete Projekte, Kosten, die nachhaltige Dauernutzung, Trägerschaften usw. Wir freuen uns, dass das Land Rheinland-Pfalz sozusagen "als Zugmaschine" diesen Prozess in Gang gesetzt hat."

Er bezeichnete die Arbeit des Landes Rheinland-Pfalz, das die Entwicklung einer Bundesgartenschau nun schon zum zweiten Mal auf Augenhöhe mit den Kommunen vorantreibe, als bundesweit vorbildlich. Häufig sei dies anders: Kommunen, die sich für das Vorhaben entscheiden, müssten bei ihrer Landesregierung häufig um Unterstützung werben. "Die Deutsche Bundesgartenschau-Gesellschaft steht dem Zweckverband als Partner mit einem Know-how aus 65 Jahren Gartenschauen auch für die kommende Phase bereit. Die BUGA ist das perfekte Instrument, um integrierte Stadt- und Regionalentwicklungsprozesse in Gang zu bringen. Spannend ist hier, dass Stadt und Land Aufgabenfelder bieten und die Veranstaltungskulisse für Gartenschauen sein werden. Ich versichere Ihnen: Wenn Sie sich heute entscheiden, weiter zu machen, haben Sie uns an der Seite. Wir freuen uns auf dieses Projekt, gemeinsam mit dem gesamten gärtnerischen Berufsstand sowie den Planern und der Fachzunft, die es letztlich umsetzen werden."

Frank Puchtler von den Freunden und Förderern der BUGA Mittelrheintal 2031 ist begeistert: "Das Highlight ist das Flusstal. 67 km auf beiden Seiten werden entsprechend in der BUGA stattfinden, wir werden Schwerpunktorte haben und diese Flusslandschaft zu einer BUGA gemeinschaftlich weiterentwickeln. Wir sind Welterbe, wir sind einzigartig, von daher gewinnen wir das auch!"

Ideen aus der Vorstudie kommen in der nun zu erstellenden Machbarkeitsstudie auf den Prüfstand: Es soll eine Gartenschau am, im, auf dem Rhein geben. Eine schwimmende Bundesgartenschau. Schiffe sollen durch das Welterbe fahren, so groß, dass man auf ihnen Ausstellungshallen mit Blumen, Pflanzen, ganze Gärten platziert. Außerdem könnten Besucher auf Gastronomieboten regionale und internationale Spezialitäten speisen. Badeschiffe wiederum würden an unterschiedlichen Stellen sicheres Baden im Rhein mit Panoramakulisse ermöglichen.

Heute schon steht fest: Kommt die Bewerbung durch, wird es 2031 viele gute Gründe geben, nach der erfolgreichen BUGA in Koblenz das Mittelrheintal erneut zu besuchen.

 

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