Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Am 3. Oktober, dem letzten Tag der Landesgartenschau Eutin, kamen die Mitglieder des Fachverbandes Garten- und Landschaftsbau Schleswig-Holstein (FGL) auf dem Landesgartenschaugelände zu einem verbandsinternen Abschlussfest zusammen. Zwölf der anwesenden Mitgliedsbetriebe des FGL hatten sich mit der Gestaltung eines privaten Hausgartens aktiv in die Landesgartenschau eingebracht und nutzten den Nachmittag für ein persönliches Fazit.

Der Publikumsliebling der Landesgartenschau-Besucher: Der Hausgarten von Dirk Christian Schröder sicherte sich den 1. Platz im Hausgartenwettbewerb des FGL. (Foto: Schröder)

Die heimelige Atmosphäre und die vielen kreativen Details im Hausgarten „Eine Freilichtbühne“ begeisterten die Besucher der Landesgartenschau Eutin. Jan Eskildsen erreichte mit seinem Entwurf den zweiten Platz im Hausgartenwettbewerb. (Foto: Eskildsen)

Wellness im eigenen Garten: Auch der Hausgarten der Firma Rolf Westphal Garten- und Landschaftsbau stand bei den großen und kleinen Landesgartenschau-Besuchern hoch im Kurs und schaffte es auf Platz 3 im Publikumswettbewerb. (Foto: Strube)

Besonders freuen konnten sich die landschaftsgärtnerischen Fachbetriebe Dirk Christian Schröder Garten- und Landschaftsbau (Rastorf), Eskildsen Gartenbau (Bad Malente) und Rolf Westphal Garten- und Landschaftsbau (Lübeck). Ihre Hausgärten wurden im Rahmen eines Wettbewerbes von den Besuchern der Landesgartenschau zu den Publikumslieblingen gewählt.

„Wir haben den Hausgartenwettbewerb initiiert, um bei der dritten Landesgarten-schau Schleswig-Holsteins ein konkretes Feedback von den Besuchern zu bekommen“, erklärte Achim Meierewert, Geschäftsführer des FGL. Von Juli bis Oktober hatten die Besucher der Landesgartenschau die Möglichkeit, ihren Hausgarten-Favoriten auf einem Abstimmungskärtchen anzukreuzen. Das Ergebnis war für einige Fachbetriebe überraschend. Denn es waren nicht etwa die aktuell modernen minimalistisch formalen Gärten, die in der Gunst der 2.500 Abstimmungs-Teilnehmer ganz vorn lagen, sondern eher die naturnah gestalteten, teilweise verspielten Entwürfe.

Drei Gärten trafen bei Besuchern ins Grüne

Mit 515 Stimmen vorn und somit auf Platz 1 liegt der Garten „Mein Lieblingsplatz“ von Dirk Christian Schröder. Als Kontrast zu den gradlinigen formalen Hausgärten präsentierte er auf der Landesgartenschau eine üppige Gartengestaltung voll Fantasie und Leben. Seine Krönung fand dieser Garten in einem märchenhaften Holzhaus, das als Spiel- oder Gartenhaus genutzt werden kann. Auch der zweite Platz (498 Stimmen) ging an einen Hausgarten, bei dem eine lauschige, heimelige Atmosphäre im Mittelpunkt stand: Der Entwurf „Eine Freilichtbühne“ von der Firma Eskildsen Gartenbau enthielt viele liebevolle, von Jan Eskildsen und seinen Mitarbeitern selbst entworfene Elemente: Einen Kinder-Spieltisch auf Rollen, gefüllt mit Sand und Spielmaterialien, eine kleine Freiluftküche Marke Eigenbau inmitten duftender Kräuter und ein Ruderboot, das am Ufer eines Fischteiches als Tisch genutzt wird.

Den 3. Platz im Publikumswettbewerb der Hausgärten sicherte sich mit 430 Stimmen die Firma Westphal aus Lübeck. Sie hatte auf der Landesgartenschau Eutin den privaten Gartentraum vieler Besucher zum Leben erweckt: Einen Wellnessgarten, der zwischen Bambus, Akazien und Olivenbäumen ein maritimes Saunahaus mit Lounge-Pool, eine Sonnenterrasse und einen begrünten Pavillon beherbergt.

Landesgartenschau: Imagewerbung für Landschaftsgärtner

„Vielleicht ist dieses Abstimmungsergebnis ein Zeichen dafür, dass der Trend in Richtung puristischer, formaler Gärten rückläufig ist“, sagte Jan Eskildsen, der sich sehr über den zweiten Platz freute. Wie auch die anderen GaLaBau-Betriebe, die sich mit einem Garten an der Landesgartenschau beteiligt hatten, erhält sein Unternehmen seit Beginn der Ausstellung viele positive Rückmeldungen und konkrete Anfragen. „Die Landesgartenschau ist für uns eine tolle Imagewerbung. Wir bekommen Anrufe von Bestandskunden, aber auch von vielen potenziellen Neukunden“, so Eskildsens positives Fazit. Seinen Hausgarten hat er während der gesamten Gartenschauzeit dazu genutzt, sein Unternehmen ins Gespräch zu bringen: „Bereits Im Dezember 2015 haben wir mit unseren Weihnachtskarten Einladungen zu einem Sektempfang in unserem Hausgarten an unsere Bestandskunden und die Mitglieder unseres Serviceklubs geschickt. Insgesamt hatten wir auf diese Weise fünf gelungenen Veranstaltungen in Eutin“.

Auch ein Werbeanhänger, den Eskildsen zum Beispiel günstig in der Nähe von Neubaugebieten platzierte, wies auf die Hausgärten auf der Landesgartenschau hin. „Ich bin der Meinung: Wenn man schon einen Garten auf einer Landesgartenschau baut, dann muss man das richtig gut machen und die Möglichkeit nutzen, mit dieser Referenz für sein Unternehmen, aber auch für den gesamten Garten- und Landschaftsbau zu werben“, ist sich Jan Eskildsen sicher.

Vom positiven Effekt der Landesgartenschau überzeugt ist auch der Wettbewerbssieger Dirk Christian Schröder. Wie Eskildsen informierte Schröder seine Kunden frühzeitig über seine Aktivitäten auf der Landesgartenschau Eutin und hielt alle Besucher seiner Homepage über die Baufortschritte seines Hausgartens auf dem Laufenden. „Dass der Garten dann so gut ankam, ist natürlich toll. Ich würde sagen, dass gut 50 Prozent unserer aktuellen Anfragen eine Folge unserer Präsenz auf der Landesgartenschau sind“, berichtet der Rastorfer GaLaBau-Unternehmer.

Unter den Teilnehmern des Hausgarten-Wettbewerbes werden nun drei Gartenberatungen verlost, die von den Erbauern der drei Gewinner-Gärten durchgeführt werden. Neben diesen drei Hauptpreisen verlost der FGL außerdem eine Auswahl hochwertiger Sachpreise, die im Garten zum Einsatz kommen.

Nach Toresschluss der dritten Landesgartenschau in Eutin hat am 4. Oktober der Rückbau der Hausgärten auf dem Gelände im Süduferpark bereits begonnen.

 

Empfohlen für Sie: