Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Der Markt für Blumen und Zierpflanzen entwickelte sich auch 2015 stabil. Gleichzeitig verändern sich die Orte, an denen Blumen und Zierpflanzen gekauft werden. Hoch im Kurs bei den Verbrauchern ist neben den klassischen Verkaufsstellen der Discounter. Ebenfalls im Trend ist außerdem der Convenience-Gedanke: unkomplizierte und effektvolle Blumen-Arrangements zum Mitnehmen werden beliebter.

Wie setzt sich der Markt zusammen

Rosen auch 2015 ungeschlagen

Orchideen auch 2015 ungeschlagen

Trends wie diesen bietet jetzt die Floradecora vom 27. bis 30. Januar 2017 in Frankfurt am Main, eine neue Plattform für den Handel. Die neue Ordermesse für Schnittblumen und Zierpflanzen ist ein brandneues Angebot der Messe Frankfurt Exhibition GmbH.

Die Floradecora eröffnet der gesamten Frischblumenbranche neue Absatzchancen mitten in Europa. Gleichzeitig bietet sie Fachbesuchern der parallel stattfindenden Christmasworld, der Leitmesse für saisonale Dekoration und Festschmuck, lukrative neue Sortiments-, Umsatz- und Kundenbindungsideen. So offeriert dieses kombinierte Messeangebot „Frischblumen + Deko“ den Fachbesuchern der Christmasworld neue Möglichkeiten, ihre Kunden im Laden zu begeistern – ob in Gartencentern, Baumärkten, Floristikbetrieben, Supermärkten, Discountern, Geschenk-Boutiquen, im Lebensmittel- oder Möbelhandel.

An einem Ort können sich Fachhändler zukünftig zur gleichen Zeit mit der „harten“ und der „frischen Ware“ eindecken – und so ein abgestimmtes Sortiment anbieten. Zu der neuen frischen Ware in der Halle 11.1 gehören zum Beispiel Rosen, Gerbera, Lilien, Lisianthus, Tulpen, Chrysanthemen, Orchideen oder Weihnachtssterne und -bäume sowie Bambus, Kakteen und Sukkulenten. Welches Potenzial der Handel mit Blumen und Pflanzen in Deutschland hat, zeigt die Branchenanalyse der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI).

Der Markt im Überblick

8,52 Milliarden Euro gaben die Deutschen 2015 für Zierpflanzen aus. Nach Angaben von Britta Tröster, Produktmanagerin Blumen und Zierpflanzen von der AMI ist der Markt stabil mit Tendenz zum Wachstum. Dabei sei Deutschland als Absatzmarkt im europäischen Vergleich weit vorne. Zum Blumen- und Pflanzenmarkt zählen Schnittblumen, Blumenzwiebeln, Gehölze, Kräuter, Stauden, Beet- und Balkonpflanzen sowie grüne und blühende Zimmerpflanzen. Prozentual am bedeutsamsten sind dabei die Schnittblumen mit einem Anteil von 35 Prozent an den Ausgaben auf Verbraucherebene, die Beet- und Balkonpflanzen mit 21 Prozent, Gehölze mit 16 Prozent und die blühenden Zimmerpflanzen mit 13 Prozent. Die Schnittblumen ausgenommen, teilt sich der Markt außerdem auf in Gartenpflanzen und Topfpflanzen: 48 Prozent der genannten Pflanzen werden zu den Gartenpflanzen gezählt, 46 Prozent gehören zur Gruppe der Topfpflanzen. Für Blumen und Pflanzen gaben die Deutschen pro Kopf im Jahr 2015 insgesamt 104 Euro aus, in Schnittblumen investierten sie 37 Euro, für Zimmerpflanzen zahlten sie 18 Euro.

Fach- oder Systemhandel: Wo kaufen die Deutschen ihre Schnittblumen?

Im Blumenfachgeschäft sind die Deutschen weiterhin bereit, viel für Schnittblumen zu zahlen: 2015 lag der Anteil an den Ausgaben für Schnittblumen im Fachgeschäft bei 47 Prozent. Im Discounter lag der Anteil der Ausgaben, der 2015 für Schnittblumen getätigt wurde bei 15 Prozent, 2013 betrug der Anteil nur 13 Prozent. Gärtnereien tragen zu den Gesamtausgaben für Schnittblumen 10 Prozent bei, der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) ohne Discounter 8 Prozent. Auf Wochenmärkten und in Gartencentern kamen die Ausgaben auf einen Anteil von jeweils 6 Prozent. In Baumärkten ist der Anteil an den Ausgaben mit 2 Prozent eher gering. „Mit dem neuen Angebot der Floradecora kann sich dieser Markt weiterhin entwickeln, denn wir bieten den Blumen- und Pflanzenproduzenten den Kontakt zu Händlern neuer Absatzkanäle zum Beispiel in der Möbel- und Dekobranche“, sagt Eva Olbrich. Leiterin Floradecora und Christmasworld bei der Messe Frankfurt Exhibition GmbH.

Discounter als Umsatzträger für Zimmerpflanzen wird wichtiger

Anders sieht es bei Zimmerpflanzen aus: Zwar trägt auch hier das Blumenfachgeschäft mit 20 Prozent aller von den Deutschen Verbrauchern für Zimmerpflanzen getätigten Ausgaben zum Umsatz bei. 22 Prozent der Gesamtausgaben entfallen inzwischen aber auf Discounter. Noch im Jahr 2013 trugen Aldi, Lidl und Co. mit nur 17 Prozent zu den Gesamtausgaben bei. Weitere 16 Prozent der Ausgaben für Zimmerpflanzen wurden im LEH ohne Discounter und 13 Prozent im Baumarkt getätigt.

Convenience-Arrangements: blühende Perspektiven

Produkte, die das Leben leichter machen, so genannte Convenience-Produkte, sind auch im Blumenmarkt ein Trend: Zwar ist dieser Convenience-Gedanke seit der Einführung der floristisch aufbereiteten Mischsträuße sowie dem Grab- und Trauerschmuck fester Bestandteil der Branche, dennoch sieht Britta Tröster, Produktmanagerin Blumen und Zierpflanzen von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) hier noch mehr Potential. „Dieser Trend führte schon 2015 zu positiven Entwicklungen und ich gehe davon aus, dass das zunimmt.“ Produkte, die wenig Aufwand erfordern, seien gerade bei jüngeren Zielgruppen beliebt. Dieses veränderte Verbraucherverhalten zeige sich etwa auch darin, dass Schnittblumen und Pflanzen inzwischen immer öfter beim Discounter erstanden würden – hier spiele anscheinend der leichte Mitnahmeeffekt eine begünstigende Rolle.

Vor allem Mischsträuße und Gestecke aus frischen Blumen entwickeln sich dynamisch. Und auch bei den blühenden Zimmerpflanzen zeigen die aufbereiteten Produkte positive Entwicklungen: Zuwächse verzeichnen fertig arrangierte und dekorierte Schalen mit Zimmerpflanzen. Verbraucher zahlen für eine grüne Zimmerpflanze durchschnittlich noch immer mehr als für eine blühende. Das erklärt sich auch durch die längere Haltbarkeit der Grünpflanze und die oftmals größeren Töpfe. 2014 lag der Durchschnittspreis für Grünpflanzen auf Verbraucherebene bei 4,24 Euro und damit um 16 Cent höher als im Vorjahr. Und auch im Bereich der Beet- und Balkonpflanzen liefen Pflanzen in Schalen dynamischer als Einzelpflanzen.

Woher stammen die Schnittblumen und Topfpflanzen?

Die Niederlande zählen zu den wichtigsten Lieferländern für Schnittblumen nach Deutschland: 2015 gelangten aus dem Nachbarland Blumen im Wert von 906 Millionen Euro in die Bundesrepublik. Zweitwichtigster Exporteur ist Kenia mit 46 Millionen Euro, gefolgt von Italien mit 17 Millionen Euro sowie Ecuador mit 14 Millionen Euro und der Türkei mit 7 Millionen Euro. Aber auch Deutschland exportiert Schnittblumen: In die Niederlande waren das Waren im Wert von 30 Millionen Euro, nach Großbritannien gelangten Schnittblumen mit einem Wert von 16 Millionen Euro sowie in die Schweiz, nach Österreich und Belgien, mit 10 Millionen Euro, sechs Millionen Euro und 5 Millionen Euro.

Auch im Bereich der Topfpflanzen zählen die Niederlande zu den wichtigsten Lieferanten: 2015 wurden Topfpflanzen im Wert von 742 Millionen Euro nach Deutschland eingeführt. Weitere Lieferanten sind: Dänemark, Italien, Belgien und Spanien. Die Werte lagen bei 50 Millionen Euro, 48 Millionen Euro, 14 Millionen Euro und 10 Millionen Euro. Von Deutschland in die Niederlande exportierte Topfpflanzen erreichten zusammen einen Wert von 90 Millionen Euro, nach Österreich wurden Pflanzen mit einen Wert von 59 Millionen Euro geliefert, nach Frankreich im Wert von 39 Millionen Euro sowie in die Schweiz und nach Dänemark mit 34 Millionen Euro und mit 21 Millionen Euro.

Quelle: AMI, April 2016, nach vorläufigen Daten des Statistischen Bundesamtes.

Die Rose ist der Liebling der Deutschen

Bei den Deutschen besonders beliebt: Die Rose. Zu den Top 10 der Schnittblumen zählen außerdem Chrysanthemen, Tulpen, Gerbera, Sonnenblumen, Lilien, Amaryllis, Orchideen, Pfingstrose, Freesien und Nelken. 2014 zahlte der Verbraucher für einen Rosenmonostrauß 3,39 Euro. Im Blumenfacheinzelhandel zahlte der Verbraucher 2014 für einen Rosenmonostrauß 6,37 Euro. Im Systemhandel, also etwa im Lebensmitteleinzelhandel und im Discount investierten sie 2,45 Euro in solch einen Strauß. Beliebt sind außerdem Chrysanthemen und Tulpen. Die Anteile kletterten auf rund 11 Prozent.

Die Top 10 der blühenden Zimmerpflanzen

Die Topforchidee ist die Königin der blühenden Zimmerpflanzen, ihr Anteil am Gesamtmarkt beträgt 36 Prozent, danach folgt der Weihnachtsstern mit 10 Prozent, dicht gefolgt vom Alpenveilchen mit 9 Prozent, der Kalanchoe mit 8 Prozent und der Topfrose mit 7 Prozent.

Frische Blumen und Pflanzen werden vom 27. bis 30. Januar 2017 unter anderem folgende Unternehmen auf der Floradecora auf dem Frankfurter Messegelände in Halle 11.1 präsentieren:

Arbodania A/S, Barendsen B.V., Dümmen Orange, Edelcactus BV, FleuraMetz, Heemblomex Deco B.V., PT-Creations, Royal Flora Holland, Smithers-Oasis, Van der Lugt Lisianthus, Vreeken Bouvardia B.V. und Your Lily.

 

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