Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Gräber sind wichtige Orte der Trauer, der Erinnerung und der Begegnung: Mit dieser Botschaft im Gepäck tourte das peppige und flinke „Gräber bewegen“-Mobil ein Jahr lang durch Deutschland. An jeder der 60 Haltestellen entstanden auf der Ladefläche saisonale Pflanzenkunstwerke der Friedhofsgärtner.

Startschuss in Bremen: Den Auftakt der bundesweiten Aktion feierten viele Friedhofsgärtner im Januar auf dem Marktplatz in Bremen. (Foto: BdF, Bonn)

Abschlussaktion in Würzburg: An der 60. Haltestelle in Würzburg wurde das BdF-Jubiläumsmobil zum letzten Mal feierlich abgeräumt. (Foto: Bayerischer Gärtnerei-Verband e.V.)

Alles begann bei der Wintertagung der Friedhofsgärtner Anfang des Jahres in Bremen. In klirrender Kälte summte das lilafarbene Ape-Mobil – Ape ist die italienische Bezeichnung für Biene – los zu seiner Deutschlandtour. Wie ein Staffelstab wurde die Ape ein ganzes Jahr lang von Friedhofsgärtner zu Friedhofsgärtner gereicht und dabei immer wieder aufwendig bepflanzt. Ob auf Marktplätzen, in Einkaufszentren oder in Fußgängerzonen – überall zog sie Besucher in ihren Bann und sensibilisierte für ein schwieriges Thema.

„Die Erinnerung an die Verstorbenen lebt immer weiter und genau das soll mit der Aktion ‚Gräber bewegen‘ ausgedrückt werden. Die meisten Menschen, die durch die Aktion auf uns aufmerksam geworden sind, haben das erste Mal ganz offen und bewusst über Tod und Erinnerung gesprochen. Durch die aufwendige Bepflanzung des Mobils fanden sie einen leichteren Zugang zu den schweren Themen“, erklärt Birgit Ehlers-Ascherfeld, selbst Friedhofsgärtnerin aus Langenhagen und Vorsitzende des Bundes deutscher Friedhofsgärtner (BdF) im Zentralverband Gartenbau e.V. (ZVG). „Mit einer schönen und individuellen Grabgestaltung kann den Hinterbliebenen bei der Trauerverarbeitung sehr geholfen werden. Nicht nur die Gräber, auch die Friedhöfe an sich haben eine wichtige Funktion als Ort der Trauer und Begegnung“, erläutert Birgit Ehlers-Ascherfeld abschließend.

Die rollende Botschaft kam in großen und kleinen Städten an: Von Bremen aus summte das Gefährt weiter über Langenhagen, Seelze, Hamburg, Kiel, Lübeck bis Berlin. Danach freute sich der Spreewald über einen Abstecher, genauso wie viele Städte in Sachsen, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und sogar dem kleinen Saarland. Am vergangenen Freitag endete schließlich die ausgedehnte Spritztour mit dem finalen Halt in Würzburg. Feierlich wurde die Ladefläche durch Birgit Ehlers-Ascherfeld leergefegt: „Die Aktion spiegelt auch die starke verbandliche Gemeinschaft der Friedhofsgärtner wieder, die es bereits seit 60 Jahren gibt. Und das ist besonders schön: Zu den 60 Jahren BdF gesellen sich nun 60 Haltestellen unseres liebgewonnenen Mobils. Ein gutes Zeichen für die Zukunft“.

Auf der Internationalen Grünen Woche 2017 in Berlin haben Sie die Möglichkeit das Ape-Mobil in saisonaler Bepflanzung am Stand des Zentralverbandes Gartenbau e. V. (ZVG) zu bewundern.

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