Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Mit Sorge sieht der Zentralverband Gartenbau e. V. (ZVG) den Wandel in der deutschen Friedhofskultur. Friedhöfe haben nicht nur eine gesellschaftliche Bedeutung, sondern sind auch wesentlicher Teil eines aktiven Stadtgrüns. Darauf macht der Verband auf der Internationalen Grünen Woche (IGW) in Berlin Politik und Besucher aufmerksam.

Mit dem lila Ape-Mobil macht der ZVG an seinem Stand auf der IGW auf moderne Friedhofskultur aufmerksam. (Foto: ZVG/X21de - Reiner Freese)

Friedhöfe sind ein Spiegelbild unseres Lebens und damit ein Bild einer lebendigen Stadtkultur. Historisch betrachtet ist die deutsche Friedhofskultur einzigartig. Sie ist jedoch von enormen gesellschaftlichen Veränderungen betroffen. Der klassische Friedhof ist nicht mehr alleiniger Ort für die Beisetzung, da immer mehr Menschen nach Alternativen zu den „quadratisch-praktisch-gut“-Angeboten suchen.

Um die Friedhofskultur zu erhalten und zu schützen hat sich daher eine Initiative aus Hamburg für die Aufnahme der deutschen Friedhofskultur in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes eingesetzt. Dieser Antrag wird vom Bund deutscher Friedhofsgärtner (BdF) unterstützt.

Friedhöfe sind nicht nur Orte der Erinnerung, sondern als öffentliche Grünfläche auch Erholungs- und Freizeitraum. Sie sollten nicht als ausgegrenzter Teil einer Kommune empfunden, sondern als öffentliche Grünflächen bewusst wahrgenommen werden. Als „grüne Lunge“ sind sie gleichzeitig ein Rückzugsort für Pflanzen und Tiere und so ein Teil lebendiger Grünpolitik in Städten und Gemeinden. Eine alleinige Finanzierung des Friedhofs über die Friedhofsgebühren ist daher nicht gerechtfertigt und schadet dem Erhalt dieser kulturhistorisch wertvollen Orte.

Um auf die Friedhofskultur aufmerksam zu machen, wirbt der Zentralverband an seinem Stand auf der IGW mit dem saisonal bepflanzten lila Ape-Mobil der Friedhofsgärtner.

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