Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Der offene Dialog für einen möglichen dritten Nationalpark in Bayern in der Donau-Region geht weiter. Das betonte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf nach einer umfassenden Ortsbesichtigung möglicher Nationalparkflächen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen und bei Ingolstadt.

Umweltministerin Ulrike Scharf (Foto: Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz)

"Die Region verfügt über eines der fachlich herausragendsten Auwald-Gebiete Europas. Diese grüne Lunge vor den Toren Ingolstadts und Neuburgs könnte einen wichtigen Flächenanteil für einen Nationalpark in der Donau-Region liefern. Hier können wir beweisen, dass moderner Naturschutz einen großen Beitrag zur Lebensqualität der Menschen leistet. Zu einem guten Leben gehört die Natur. Ein Nationalpark mit den Auwäldern der Donau-Region wäre der erste seiner Art in Deutschland", so Scharf.

Auch der Landrat des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen, Roland Weigert, steht einem möglichen Nationalpark in den Donau-Auwäldern grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber: "Wir begrüßen das Angebot unserer Umweltministerin und der Staatsregierung ausdrücklich und freuen uns auf einen ergebnisoffenen und partnerschaftlichen Dialog. Dabei ist es wichtig, mit allen Betroffenen vor Ort konstruktive Gespräche zu führen und die Chancen aber auch die Risiken, die mit einem Nationalpark einhergehen würden, in einem objektiven und sachorientierten Verfahren zu erörtern.“

Um möglichst zügig die offenen Fragen mit Unterstützung externer Experten anzugehen, wird das Umweltministerium eine umfassende Studie in Auftrag geben. Im Mittelpunkt stehen dabei die Untersuchungen von Auswirkungen auf die Wirtschaft und den Tourismus. Außerdem wurde angeboten, dass Mitarbeiter des Umweltministeriums in die Region kommen werden, um in Gemeinderatssitzungen oder Bürgerversammlungen über einen möglichen Nationalpark zu informieren. Daneben wurden die Vertreter der Region in die bestehenden Nationalparke eingeladen, um sich vor Ort ein Bild von den Potenzialen eines Nationalparks zu machen.

In einer vertieften Diskussion vor Ort sollen dann die weiteren Schritte angegangen werden. "Der Nationalpark ist ein Angebot an die Regionen. Das Ja zum Nationalpark muss am Ende des Dialogs aus der Region heraus kommen. Wir setzen auf Offenheit und Transparenz", so Scharf. Insbesondere spielt dabei die Suche nach möglichen Partner-Regionen eine wichtige Rolle. Denn die Auwälder in Neuburg-Schrobenhausen decken alleine die erforderlichen 10.000 Hektar Mindestgröße für einen Nationalpark nicht ab. Gemeinsam mit Vertretern aus der Region soll nun an einem entsprechenden vollständigen Gebietsvorschlag gearbeitet werden.

An der mehrstündigen Informationsveranstaltung am 3. April haben neben Landrat Roland Weigert auch viele Bürgermeister aus der Region teilgenommen. Entlang der Donau laufen bereits vielfältige Naturschutzprojekte, die von der Region initiiert und unterstützt werden. Neben dem Dialog mit der Regionen Neuburg-Schrobenhausen finden in Bayern weitere Gespräche mit naturschutzfachlich geeigneten und interessierten Regionen statt. Weitere Gespräche hat Umweltministerin Scharf bereits mit regional Verantwortlichen aus der Rhön, dem Spessart sowie der Region Kelheim geführt.

 

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