Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Hochwasserschutz ist eine entscheidende Zukunftsaufgabe. Denn in Zeiten des Klimawandels kommt das nächste Hochwasser mit Sicherheit. Das betonte die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf beim Spatenstich für die Hochwasserschutzmaßnahmen in Wassertrüdingen. Gleichzeitig gab Scharf den offiziellen Startschuss für die Vorbereitungen der Regionalgartenschau: Natur in Wassertrüdingen 2019.

Spatenstich für Regionalgartenschau und Hochwasserschutz in Wassertrüdingen (© Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz)

Scharf: "In Bayern hat der Hochwasserschutz höchste Priorität, deshalb investieren wir jetzt in Wassertrüdingen. Die Maßnahme gibt den Menschen Sicherheit vor einem hundertjährlichen Hochwasser. Gleichzeitig bekommt Wassertrüdingen durch die Regionalgartenschau 2019 mehr Lebensqualität. Gartenschauen sind einmalige Naturerlebnisse. Sie bieten eine Fülle an Veranstaltungen und Informationen. Beide Projekte – Technik und Natur – entstehen hier Hand in Hand." Mit der Gartenschau wird eine nachhaltige städtebauliche und ökologische Entwicklung Wassertrüdingens unterstützt und die Zukunft der Region aktiv gestaltet. So wird die Wohn- und Lebensqualität vor Ort deutlich verbessert, die regionale Identität gestärkt und die touristische Attraktivität der Stadt ausgebaut. Auch die regionale Wirtschaft soll davon profitieren.

Die Stadt Wassertrüdingen wird zukünftig vor dem Hochwasser der Wörnitz geschützt. Hierfür ist eine Kombination aus Deichen, Pumpwerken und technischen Maßnahmen zur Sicherung der Abwasserinfrastruktur geplant. Durch den parallel vorgesehenen Rückbau einer Wasserkraftanlage und der Renaturierung der Wörnitz in Teilabschnitten wird das Gewässer für Fische zukünftig durchgängig. Die landschaftliche Gestaltung des Hochwasserschutzes ist auch ein Anliegen der Regionalgartenschau, die 2019 ihre Pforten öffnet. Zugleich wird der Zugang zur Natur verbessert. Dafür wird im Süden von Wassertrüdingen der "Wörnitzpark" angelegt, ein Band aus Gärten und neuen Wegen. So entsteht eine Verbindung von Stadt und Flussauen. Im Norden werden Teile der Bauschuttdeponie rekultiviert und als "Landschaftspark Klingenweiher" der Natur und den Besuchern zurückgegeben. Der Freistaat fördert die Grün- und Erholungsanlagen mit bis zu 1,28 Millionen Euro. Hinzu kommen Mittel der Europäischen Union, des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums und der Städtebauförderung. Die Kosten für die Hochwasserschutzmaßnahmen in Höhe von 8,3 Millionen Euro finanzieren der Freistaat, die Europäische Union und die Stadt Wassertrüdingen.

Nach dem Junihochwasser 2013 hat die Staatsregierung beschlossen, die Anstrengungen im Hochwasserschutz weiter zu intensivieren und den Schutz der Menschen in Bayern vor den Naturgewalten zu verbessern. Das Hochwasserschutzaktionsprogramm 2020plus ist die größte wasserbauliche Infrastrukturmaßnahme Bayerns. Insgesamt werden rund 3,4 Milliarden Euro in den Hochwasserschutz investiert. Aktuell laufen in Bayern rund 250 Maßnahmen zum Schutz vor Hochwasser: vom kleinen Rückhaltebecken bis zum Großprojekt Hochwasserschutz entlang der Donau.

In Bayern findet seit 1980 alle zwei Jahre eine Landesgartenschau statt. In den Jahren dazwischen wird unter dem Titel "Natur in der Stadt/Gemeinde" eine so genannte Regionalgartenschau veranstaltet. Für dauerhafte investive Maßnahmen in diesem Bereich hat das Bayerische Umweltministerium bislang rund 100 Millionen Euro EU- und Landesmittel eingesetzt. Damit wurden bayernweit über 700 Hektar Grün- und Erholungsflächen geschaffen. Rund 37 Millionen Besucher erfreuten sich bereits an den Veranstaltungen. In diesem Jahr öffnet von 24. Mai bis 20. August mit der "Natur in Pfaffenhofen 2017" die elfte Regionalgartenschau in Bayern ihre Tore.

Weitere Informationen zu den Themen Hochwasserschutz und Gartenschauen gibt es im Internet (siehe Links).

 

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