Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml will verstärkt gegen die Allergie-Pflanze Ambrosia vorgehen. Die Ministerin betonte am Mittwoch in München: Die Pollen der Ambrosia sind starke Allergie-Auslöser bei Menschen. Schon geringe Mengen können gesundheitliche Beschwerden auslösen, selbst bei Nicht-Allergikern. Deshalb ist es unser Ziel, die Ausbreitung so weit wie möglich zu unterbinden und die vorhandenen Ambrosia-Bestände zu reduzieren.
Jährlich investiert der Freistaat rund 85.000 Euro in die Ambrosia-Bekämpfung. Die Ministerin erläuterte zum diesjährigen Start des Aktionsprogramms: "Seit zehn Jahren gibt es das Bayerische Aktionsprogramm. Auf freiwilliger Basis ist es gelungen, die unkontrollierte Ausbreitung der Allergie-Pflanze zu verlangsamen. Klar ist aber: Sollte eine weitere Ausbreitung nicht verhindert werden, müssen weitere Schritte geprüft werden. In einer interministeriellen Arbeitsgruppe werden derzeit auf meine Initiative hin Möglichkeiten erörtert."
Huml unterstrich: "Bis Ende 2016 hat sich die Anzahl der bekannt gewordenen großen Ambrosia-Bestände um 30 auf insgesamt 393 Bestände erhöht. 13 Vorkommen befanden sich an Straßen, vorwiegend an Bundesfernstraßen. Somit sind bis zum Jahr 2016 175 große Ambrosia-Bestände an Straßenrändern (44,5%) und 218 (55,5%) auf anderen Flächen registriert worden."
Die Ministerin betonte: "Eine Herausforderung stellen derzeit insbesondere die Straßenränder dar. Große Ambrosia-Bestände ab rund 100 Pflanzen sollten den Landratsämtern oder Kreisverwaltungsbehörden gemeldet werden. Wer Einzelpflanzen entdeckt, kann diese auch selbst beseitigen. Wichtig ist, die Pflanze nur mit Handschuhen auszureißen und bei bereits blühenden Pflanzen einen Mundschutz zu tragen. Die Pflanzenreste sollten in einer Plastiktüte mit dem Hausmüll entsorgt werden."
Die ursprünglich in den USA beheimatete Pflanze Beifuß-Ambrosie breitet sich seit den 1990er Jahren auch in Bayern aus. Eine Ambrosia-Pflanze kann zwischen 3.000 und 60.000 Samen in ihrem einjährigen Lebenszyklus abwerfen. Außerdem kann sie bis zu eine Milliarde Pollen in die Luft entlassen.