Der Erhalt der einzigartigen bayerischen Kulturlandschaften ist eine wichtige Aufgabe für den modernen Naturschutz. Fachkundige Partner vor Ort sind dabei die bayerischen Landschaftspflegeverbände. Das betonte gestern die Bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf im Rahmen der Verleihung der Landschaftspflegepreise 2017 in Regensburg.

Umweltministerin Ulrike Scharf (© Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz)
"Starke, lebendige Regionen und die Pflege unserer wertvollen Kulturlandschaften haben für Bayern existenzielle Bedeutung. Unsere ländlichen Regionen sind unser Natur- und Kulturerbe. Sie stehen für höchste Lebensqualität und für die Bewahrung unseres ökologischen und ökonomischen Wohlstands. Landschaftspflegeverbände sind unverzichtbare Multiplikatoren für Bayerns Naturschutzziele. Sie sind ein starker Motor, der Naturschutz und regionale Entwicklung vorantreibt. Ich freue mich über das Engagement und die hervorragenden Projekte der Gewinner. Das wirft ein helles Licht auf das herausragende Engagement zum Wohl unserer Heimat", so Scharf. So wurden von den diesjährigen Gewinnern beispielsweise neue, innovative Verfahren für die Landschaftspflege entwickelt und besondere Projekte zur verstärkten Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit durchgeführt.
Das Umweltministerium investiert dieses Jahr rund 36 Millionen Euro für Maßnahmen vor Ort in Naturschutz und Landschaftspflege – 8 Millionen Euro mehr als letztes Jahr. Zusammen mit EU- und Bundesmitteln stehen damit 2017 insgesamt rund 65 Millionen Euro in diesem Bereich zur Verfügung.
Die aktuell 59 bayerischen Landschaftspflegeverbände setzen auf regionaler Ebene als Akteure vor Ort zusammen mit Landwirten, Kommunalpolitikern und Naturschützern rund zwei Drittel aller geförderten Landschaftspflegemaßnahmen um, wie beispielsweise Entbuschungsmaßnahmen oder spezielle Artenschutzmaßnahmen.
Um den weiteren Austausch der Landschaftspflegeverbände voranzubringen, unterstützt der Freistaat Gründungsinitiativen ebenso wie die tägliche Arbeit der Verbände. 1327 Gemeinden, 59 Landkreise und 15 kreisfreie Städte sind mittlerweile in den bayerischen Landschaftspflegeverbänden aktiv. Über 3.500 Landwirte und 200 Hüteschäfer arbeiten dabei Hand in Hand zusammen. Seit 1985 begleiten und beraten die Landschaftspflegeverbände Kommunen, Behörden, Eigentümer und Naturschutzverbände in Bayern bei der Pflege und Entwicklung ihrer Flächen. Dabei orientieren sie sich an den lokalen und natürlichen Gegebenheiten und Bedürfnissen. Dank ihrer Ortskenntnisse sind sie wichtige Impuls- und Ideengeber bei der Erfüllung von Naturschutzaufgaben.
Die Preisträger des Landschaftspflegepreises 2017 sind
- Heinrich Faatz aus Bamberg,
- Rudolf Sirch aus Hurlach und Gerhard Süßmair aus Prittriching (beide Landkreis Landsberg am Lech),
- Josef Homeier und Konrad Seilbeck aus Regensburg,
- Landschaftspflegeverband Sächsische Schweiz-Osterzgebirge e.V. aus der Großen Kreisstadt Dippoldiswalde (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ) und die
- Landschaftspflegeverbände Amberg-Sulzbach, Neumarkt, Regensburg und Schwandorf.