Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Es ist bereits gute Tradition, dass die europäische Arbeitsgruppe Blumen und Pflanzen auf ihrer Sommertagung den Zierpflanzensektor in einem anderen Mitgliedstaat intensiver kennenlernt. In diesem Jahr tagte die Gruppe vom 28. bis 30. Juni 2017 in Krems an der Donau in Österreich.

Den Teilnehmern wurde eine große Bandbreite des österreichischen Gartenbaus vorgestellt. (Foto: BVZ/ Harring)

Im Rahmen des informellen Treffens standen neben Marktfragen die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2020 und Probleme mit der Implementierung der Verordnung über invasive, gebietsfremde Arten auf der Tagesordnung. Ebenso wurden aktuelle Entwicklungen im Pflanzenschutz und bei der Pflanzengesundheit sowie daran angebunden Fragen des Risikomanagements in allen EU-Mitgliedstaaten besprochen. Auch die Entwicklungen zu einer neuen Düngemittel-Verordnung, die ersten Entwürfe der EU-Kommission zum Jahresarbeitsprogramm für Absatzförderung im Jahr 2018 und das Auftreten von gentechnisch veränderten Petunien wurden von den Teilnehmern intensiv diskutiert.

Das Netzwerk tritt, vor allem mit den Brüssel-Büros der Mitgliedstaaten, in Kooperation mit COPA und anderen Partnern, gegenüber den europäischen Institutionen als gemeinsames Sprachrohr für den Zierpflanzenbau Europas auf.

Wie in Deutschland wird der Markt für Blumen und Pflanzen trotz Wetterschwankungen im Frühjahr 2017 von allen teilnehmenden Mitgliedstaaten als sehr gut bezeichnet. Änderungen sind im Absatzverhalten zu verzeichnen. Bestellungen „Just in time“ erschweren die Abwicklung und die Planung für die Produzenten.

In Österreich werden auf einer Fläche von fast 1000 Hektar Zierpflanzen und Baumschulware produziert. Diese Fläche teilt sich auf rund 200 Baumschulen und etwa 630 Produzenten von Blumen und Zierpflanzen auf. Gemessen am Produktionswert sind Beet- und Balkonpflanzen sowie Baumschulware und Koniferen die Hauptkulturen. Mehr als 80 Prozent dieser Kulturen werden direkt vermarktet. Bei Blumen und Zierpflanzen gehen aus dieser Vermarktung 35 Prozent an den Einzelhandel und Floristen, bei Baumschulware 48 Prozent an den Einzelhandel sowie Landschaftsgärtnereien.

Den Teilnehmern wurde eine große Bandbreite des österreichischen Gartenbaus vorgestellt. Während einer eintägigen Exkursion wurden Stauden- und Einzelhandelsgärtnereien, eine Baumschule sowie die permanente Gartenausstellung der Gärten Tulln besucht.

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