Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Seit vielen Jahren setzen sich Landschaftsgärtner, Landschaftsarchitekten und Baumschulen in Mecklenburg-Vorpommern für eine behutsame und fachkompetente Sanierung der historischen Gartenanlagen im Land ein. Am 18. August kamen die vier Grünen Landesverbände zu ihrem gemeinsamen Sommerfest in der Parkanlage von Schloss Willigrad am Schweriner See zusammen.

Experten für Grün (Foto: Antje Kottich)

Traditionell diente die Zusammenkunft der Experten für Grün auch dem verbandsübergreifenden Austausch und der fachlichen Bestandsaufnahme. Das Fazit: Um die einzigartigen Gartendenkmäler Mecklenburg-Vorpommerns erhalten zu können, bedarf es schnellstmöglich umfangreicher finanzieller Landesmittel. Darüber hinaus fordern die Fachleute nachhaltige Konzepte, die eine sensible und angemessene Belebung der Parkanlagen ermöglichen.

Die Sorgenkinder, so die Meinung der Grünen Verbandsvertreter, seien nicht die Vorzeigeobjekte des Landes wie Willigrad, Ludwigslust, Schwerin oder Bothmer. Es seien die zahllosen wertvollen historischen Anlagen, für die sich das Land nicht zuständig fühle und die immer mehr verfielen. Letztendlich müsse das Land mehr Verantwortung für den Erhalt der Gartendenkmäler in Mecklenburg-Vorpommern übernehmen. „Die Landeregierung darf sich nicht auf zu knapp bemessene EU-Mittel verlassen, sondern muss die Restaurierung und den Erhalt der historischen Gartenanlagen auch mit eigenen Landesmitteln stemmen. Anschließend müssen nachhaltige Konzepte her, mit denen dieses einzigartige Kulturerbe belebt werden kann“, so ein zentrale Statement.

Als einen wichtigen Schritt in die richtige Richtung bewerteten die Experten die Ausweisung wertvoller Park- und Gutsanlagen als historische Kulturlandschaft in der Planungsregion Mecklenburgische Seenplatte im Jahr 2015. Der regionale Planungsverband Mecklenburgische Seenplatte habe die große Bedeutung dieser historischen Kulturlandschaft offiziell anerkannt. Dazu gehörten nicht ausschließlich die Parks und Gärten, sondern auch ihre Umgebung mit den Alleen und offenen Acker- und Wiesenflächen. Folglich müsse vor allem bei der Ausweisung von Eignungsgebieten für Windenergieanlagen der Aspekt des Umgebungsschutzes viel stärker berücksichtigt werden. Die schönste Restaurierung eines Schlossgartens nutze wenig, wenn der erste Blick in den oder aus dem Garten auf Windräder fiele.