Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

„Der Wald in Deutschland ist in einem sehr guten und vitalen Zustand“, sagte Philipp zu Guttenberg, Präsident der AGDW - Die Waldeigentümer, heute in Berlin anlässlich der Verabschiedung des Waldberichts 2017 durch das Bundeskabinett. „Die Waldfläche ist angewachsen, der Bestand an alten Bäumen hat zugenommen, der Holzvorrat ist auf einem Höchststand.“

Waldbewirtschaftung (Foto: AGDW)

Gleichzeitig aber gebe es eine Anzahl zentraler Herausforderungen, die von der künftigen Bundesregierung angegangen werden müssten. „Dazu zählen die Auswirkungen des Klimawandels auf den Wald, die Sicherstellung der Bewirtschaftung im Kleinprivatwald und die gesellschaftlichen Kosten, die durch die Stilllegung von Waldflächen entstehen“, so der AGDW-Präsident. Zu Guttenberg hatte vor kurzem bereits einen Marshallplan gefordert, der sich der großen strukturellen und organisatorischen Probleme im Kleinprivatwald annehmen soll. Erfreulich sei, so der AGDW-Präsident, dass der Bericht den Beitrag der nachhaltigen Waldbewirtschaftung zum Klimaschutz klar benennt: „Besonders wirksam für den Klimaschutz ist es, wenn Holz anstelle von energieintensiven Rohstoffen genutzt wird“, heißt es an einer Stelle. Und: „Bei einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung und Holzverwendung entstehen kaum Emissionen.“ Zu Guttenberg: „Die nachhaltige Waldwirtschaft ist der ökologische Wirtschaftszweig schlechthin, sie hat eine hervorragende Ökobilanz.“

Erfreulich sei, so der AGDW-Präsident, dass der Bericht den Beitrag der nachhaltigen Waldbewirtschaftung zum Klimaschutz klar benennt: „Besonders wirksam für den Klimaschutz ist es, wenn Holz anstelle von energieintensiven Rohstoffen genutzt wird“, heißt es an einer Stelle. Und: „Bei einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung und Holzverwendung entstehen kaum Emissionen.“ Zu Guttenberg: „Die nachhaltige Waldwirtschaft ist der ökologische Wirtschaftszweig schlechthin, sie hat eine hervorragende Ökobilanz.“

Gleichzeitig setzen die Folgen des Klimawandels dem Wald und der Waldwirtschaft deutlich zu: Unwetter, Trockenheit, Waldbrände sowie wald- und holzzerstörende Schädlinge (etwa Borkenkäfer, Kiefernspinner, Eichenprozessionsspinner) zählen dazu. „Die Daten aus der Klimaforschung sprechen eine deutliche Sprache“, sagte zu Guttenberg, „wer den Klimawandel heute noch leugnet und effektiven Pflanzenschutz in die Schmuddelecke schieben will, der ignoriert entweder die Fakten oder lebt hinter dem Mond“.

Neben der positiven Entwicklung zu einem stabilen und vitalen Wald gibt es eine Reihe von Einflüssen, die menschengemacht sind und den Waldökosystemen zusetzen. Der AGDW-Präsident verwies auf beunruhigende Faktoren, die der aktuelle Waldbericht der Bundesregierung auflistet. Dazu würde die Luftverunreinigung zählen z. B. durch hohe Mengen Stickstoff, die Grundwasser und Bäume belasten. Auch die Flächenzerschneidung sei Besorgnis erregend. Denn laut Waldbericht gelten gerade mal 1,3 Mio. Hektar Wald (von insgesamt 11,4 Mio. Hektar) als unzerschnitten. „Auch diese Fakten, die ein dicht besiedeltes Land wie Deutschland ausmachen, dürfen nicht ignoriert werden.“

Der Kleinprivatwald braucht einen Marshallplan, so zu Guttenberg. Der Waldbericht fordert Maßnahmen und benennt bereits bestehende Förderungen etwa über die GAK (Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“). Schließlich besteht die Hälfte der Privatwaldfläche – rund 2,7 Mio. Hektar – aus Waldflächen unter 20 Hektar, die schwer zu bewirtschaften sind. Etwa 430.000 Waldbesitzer sind bereits in rund 3.600 forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen organisiert. „Die bereits existierenden Zusammenschlüsse müssen gestärkt und bei ihrer Professionalisierung unterstützt werden“, sagte der AGDW-Präsident. „Insgesamt braucht der Kleinprivatwald mehr Rückenwind.“

Zahlen und Fakten

Der Wald:

  • Waldfläche: 11,4 Mio. Hektar (32 Prozent der Landfläche)
  • Baumarten: Vier Baumarten prägen den Wald: Fichte (25 Prozent der Waldfläche), Kiefer (22 Prozent), Buche (15 Prozent), Eiche (10 Prozent)
  • Altersstruktur: Die Waldfläche mit alten Bäumen hat zugenommen. Das Durchschnittsalter liegt bei 77 Jahren.
  • Waldverjüngung: Diese erfolgt zu 85 Prozent natürlich. 13 Prozent der jungen Bäume sind gepflanzt.
  • Waldbrände: Jährlich werden rund 300 Hektar Wald von Waldbränden geschädigt. Hauptbetroffen sind die Bundesländer Brandenburg, Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen.

Die Waldeigentümer:

  • Von den 11,4 Millionen Hektar Wald in Deutschland sind 67 Prozent Privatwald sowie Kommunal- und Körperschaftswald.
  • Fast die Hälfte (48 Prozent) der 11,4 Millionen Hektar ist Privatwald, der von rund 2 Millionen Waldeigentümern nachhaltig bewirtschaftet wird.
  • Rund die Hälfte der Privatwaldfläche teilen sich Betriebe mit weniger als 20 Hektar. Nur 13 Prozent des Privatwaldes gehören zu Betrieben mit einer Größe über 1.000 Hektar.
  • Die AGDW setzt sich für die Interessen der privaten Waldeigentümer sowie der Körperschaften und Kommunen ein.

Wirtschaftsfaktor Wald und Holz:

  • Das Cluster Forst und Holz bietet rund 1,2 Millionen Menschen in fast 130.000 Betrieben Arbeit und steht für rund 180 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr.
  • Neue Trends: Dazu zählen die Bestattungswälder oder Ruheforste. Mittlerweile sind Baumbestattungen an rund 500 Standorten möglich.

Den Waldbericht 2017 der Bundesregierung finden Sie online (siehe Link).

 

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