Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Forum der DLG-Prüfungskommission „Düngekalk“ im Rahmen des 12. Briloner Waldsymposiums - Dokumentation umfangreicher Versuche und Erfahrungen belegt Vorteile der Waldkalkung - gleichbleibende Kalkqualität wünschenswert.

Norbert Asche

Dr. Uwe Paar

Andreas Wittgen (Fotos: DLG)

Mit dem Thema „Waldkalkung“ und der Erörterung der Frage, ob der Wald Kalk bräuchte hatte, sich die DLG-Kommission „Düngekalk“ eines Spezialgebiets der Bodenverbesserung durch Kalkung im Rahmen des 12. Briloner Waldsymposiums anlässlich der DLG-Waldtage angenommen. Neben der Information der anwesenden (vor allem Privat-) Waldbesitzer diente die Forenveranstaltung unter anderem auch dazu, ein Bewusstsein für die Möglichkeiten und den Nutzen einer künftigen DLG-Prämierung dieser speziellen Kalkprodukte zu schaffen.

Norbert Asche vom Wald und Holz Nordrhein-Westfalen stellte in seinem Vortrag die Bedeutung des Bodens als zentralen Ort von Waldökosystemen heraus. Durch den Abbau des gefallenen Laubes wirkt der Boden wie eine riesige „Humusmaschine“ – einer von mehreren Faktoren, die eine Bodenversauerung begünstigen. Eine Bodenversauerung im Wald hat vielfältige negative Auswirkungen, von Veränderungen der Artenzusammensetzung und verminderter Produktivität der Pflanzengesellschaft bis hin zur Bildung von Podsolen und Belastungen für das Grundwasser. Eine Bodenversauerung lässt sich durch Kalkung verhindern, fasste Asche die Ergebnisse von Forschungen zur Waldkalkung in NRW zusammen, die auf eigenen Kalkversuchsflächen durchgeführt wurden. Er kam letztlich zum Schluss: „Der Wald braucht Kalk!“

Dr. Uwe Paar von der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt stellte anschließend die Ergebnisse der Waldkalkung im Rahmen der beiden bisher durchgeführten Bodenzustandserhebungen (BZE) vor. Diese dokumentieren den chemischen und physikalischen Bodenzustand auf landesspezifischer, deutscher und europäischer Ebene. Auf der Basis der Bodenzustandserhebungen werden notwendige Maßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung des Bodenzustandes, wie z. B. Kalkungsmaßnahmen, geplant und durchgeführt. Da inzwischen zwei Erhebungen durchgeführt wurden, können auch die raum-zeitlichen Veränderungen erfasst und bewertet werden. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Waldkalkungen in Hessen und Niedersachsen zu einer verbesserten Basensättigung im Mineralboden führten, ungekalkte Waldflächen auf nährstoffarmen Böden hingegen weiter versauern und wichtige Nährstoffe verlieren. Insgesamt tragen Waldkalkungen zu einer Kohlenstoffanreicherung im Mineralboden bei.

Schlussendlich stellte Andreas Wittgen vom Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen ausführlich die konkreten Rahmenbedingungen und den Verwaltungsablauf bei der Förderung der Waldkalkung in NRW vor. Eine der wesentlichen Voraussetzungen ist hier der Nachweis der Kalkungswürdigkeit über Bodenproben. Die Kalkungsmaßnahme wird in der Regel anschließend durch den Landesbetrieb europaweit ausgeschrieben. Die Durchführung erfolgt inzwischen – ähnlich wie in der Präzisionslandwirtschaft – GPS-basiert, und die Ausbringung der geforderten Mengen muss auch dokumentiert werden.

Die Vorträge zeigten, dass bei Waldkalkungsmaßnahmen klare Ziele der Bodenverbesserung vorgegeben und auf deren Erreichung ein besonderes Augenmerk gelegt wird. Die Vorträge bestätigten die Annahme, dass eine genau spezifizierte und vor allem garantierte Düngekalkqualität erstrebenswert wäre, wie sie in den DLG-Prüfungen für Düngekalke nachgewiesen werden kann.

Die DLG-Gütezeichen und Qualitätssiegel für Betriebsmittel

Die DLG prüft Betriebsmittel wie Mischfutter, Siliermittel, Reinigungs-, Desinfektions-, Euterhygiene- sowie Stalldesinfektionsmittel, Klauenhygienemittel und Düngekalk. Nach erfolgreicher Prüfung auf Grundlage der hohen DLG-Maßstäbe wird das DLG-Gütezeichen vergeben. Die Qualitätsvorgaben orientieren sich an den Anforderungen der Praxis und entsprechen neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Die DLG-Betriebsmittelprüfungen geben dem Verbraucher eine Orientierungshilfe beim Kauf und sorgen für die Sicherheit gleichbleibend hoher Produktqualität. Mit der Teilnahme an DLG-Betriebsmittelprüfungen verpflichtet sich ein Hersteller deshalb auch zu einer dauerhaften neutralen Überwachung der Produkte durch die DLG. Hierzu werden durch geschulte Probenehmer jährlich unangekündigte Überwachungsproben beim Hersteller oder im Handel gezogen und analysiert.

Das DLG-Testzentrum Technik und Betriebsmittel

Das DLG-Testzentrum Technik und Betriebsmittel Groß-Umstadt ist der Maßstab für geprüfte Agrartechnik und Betriebsmittel und führender Prüf- und Zertifizierungsdienstleister für unabhängige Technik-Tests. Mit modernster Messtechnik und praxisnahen Prüfmethoden stellen die DLG-Prüfingenieure Produktentwicklungen und Innovationen auf den Prüfstand. Als mehrfach akkreditiertes und EU-notifiziertes Prüflabor bietet das DLG-Testzentrum Technik und Betriebsmittel Landwirten und Praktikern mit den anerkannten Technik-Tests und DLG-Prüfungen wichtige Informationen und Entscheidungshilfen bei der Investitionsplanung für Agrartechnik und Betriebsmittel.

Interessenten erhalten weitere Informationen beim DLG-Testzentrum Technik und Betriebsmittel. Ansprechpartner ist Dr. Michael Eise, Tel.: 069/24788-630 oder E-mail: m.eise@dlg.org.

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