Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Niederösterreich ist in Europa Vorreiter bei der ökologischen Garten- und Grünraumpflege. Die Marktgemeinde Pillichsdorf im Bezirk Mistelbach ist die 100. NÖ-Gemeinde, die per Gemeinderatsbeschluss festgelegt hat, dass ihre öffentlichen Grünflächen nach den strengen Kriterien der Aktion „Natur im Garten“ gepflegt werden.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Landesrat Karl Wilfing. (Fotocredit: NLK Filzwieser)

„100 ,Natur im Garten‘ Gemeinden sind ein großer Meilenstein. Durch den Verzicht auf den Einsatz von Pestiziden, chemisch synthetischen Düngemittel und Torf betreiben diese Gemeinden aktiv Umweltschutz und steigern die Lebensqualität für die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. „Aktuell verzichten bereits 248 der NÖ Gemeinden bzw. über 43 Prozent auf den Einsatz von Pestiziden. Das Land Niederösterreich hat gemeinsam mit dem NÖ Gemeindebund das Ziel formuliert, dass bis 2020 alle Gemeinden ihre Grünräume pestizidfrei pflegen. Damit zeigt Niederösterreich ganz klar, dass wir ein ökologisches Vorzeigeland sind“, weiß Landesrat Karl Wilfing.

100 Gemeinden in Niederösterreich pflegen ihre öffentlichen Grünflächen entsprechend den „Natur im Garten“ Kriterien und verzichten auf den Einsatz von Pestiziden, chemisch-synthetischen Düngemitteln und Torf. „Getreu dem ,Natur im Garten‘ Motto ,gesund halten, was uns gesund hält‘ beweisen diese Gemeinden, wie sich ansprechende Grünflächengestaltung mit Ökologie und Naturnähe verbinden lässt und somit aktiv die Artenvielfalt in Niederösterreich gefördert werden kann“, so Mikl-Leitner.

Chemische Pestizide werden bei der ökologischen Pflege durch biologische Mittel bzw. durch den Einsatz mechanischer oder thermischer Verfahren wie Heißwasser, Flämmen oder Heißschaum, ersetzt. Standortgerechte, mehrjährige Bepflanzungen lassen die Gemeindegrünräume auf eine neue Art und Weise erblühen. „Langfristig ergeben sich bei der ökologischen Bewirtschaftung durch den reduzierten Pflegeaufwand, vor allem im Vergleich zu Wechselflor, finanzielle Einsparungen für das Gemeindebudget“, erklärt Wilfing. Die Expertinnen und Experten von „Natur im Garten“ beraten die Gemeinden bei der Gestaltung der Grünflächen.

Die Marktgemeinde Pillichsdorf ist die 100. Gemeinde, die per Gemeinderatsbeschluss festgelegt hat, dass zukünftig entsprechend den „Natur im Garten“ Kriterien gepflegt wird. „Als ,Natur im Garten‘ Gemeinde bekennen wir uns zur ökologischen Bewirtschaftung der Grünräume. Damit leisten wir einen aktiven Beitrag für eine gesunde Umwelt und werden gleichzeitig unserer Vorbildwirkung gegenüber unseren Bürgerinnen und Bürgern gerecht“, so Pillichsdorf Bürgermeister Franz Treipl.

Jede Gemeinde in Niederösterreich kann „Natur im Garten“ Gemeinde werden. Das „Natur im Garten“ Grünraumservice steht für eine kostenlose Erstberatung gerne zur Verfügung. Terminvereinbarung dazu beim „Natur im Garten“ Telefon unter der Nummer: 02742/74 333. Durch einen Gemeinderatsbeschluss wird festgelegt, dass die Gemeinde naturnah nach den „Natur im Garten“ Kriterien pflegt. Laufende Beratungen und Workshops von „Natur im Garten“ Expertinnen und Experten unterstützen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde bei der täglichen Arbeit auf den Grünflächen.

248 Gemeinden in Niederösterreich bekennen sich zum Verzicht auf den Einsatz von Pestiziden bei der Pflege der öffentlichen Grünflächen. Davon verzichten 100 Gemeinden zusätzlich auf den Einsatz von chemisch-synthetische Düngemittel und Torf. Für diesen Einsatz werden diese Gemeinden von der Aktion „Natur im Garten“ mit der „Natur im Garten“ Gemeinde-Plakette ausgezeichnet.

Die Aktion „Natur im Garten“ setzt sich seit über 18 Jahren für die Ökologisierung der Gärten und Grünräume in Niederösterreich ein. Über 15.000 Gärten werden hierzulande nachweislich nach den „Natur im Garten“ Kriterien gepflegt. Am „Natur im Garten“ Telefon beantworteten die Expertinnen und Experten über 555.000 Fragen rund um das ökologische Gärtnern.

 

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