Im Frühjahr geht’s wieder los: Noch bevor der Sport- oder Zierrasen zur ersten Benutzung im Jahr freigegeben wird, gehen die Rasenmeister ans Werk. Welche Maßnahmen erforderlich sind, zeigt Volker Zippel auf.
Eine gesunder und optisch attraktiver Rasen ist eine Frage der richtigen Pflege. Volker Zippel, Experte beim Maschinenbauer Wiedenmann in Rammingen bei Ulm, kennt viele Anlagen und rät aus Erfahrung: „Als Erstes eine Bodenprobe nehmen und einen Düngeplan erstellen“.
Denn nach der nasskalten Winterzeit sind viele Böden ausgezehrt. Es gilt, Mängel im Substrat mit gezielter Düngung auszugleichen. „Damit sich die Gräser schon beim ersten Wuchs voll entfalten können.“ Die Proben analysieren spezialisierte Labore. Auch helfen viele Düngerlieferanten.
Dann geht es an die Maschinen. Die wichtigsten sind zunächst Striegel, Mäher und Kehrer. Sie sollten geprüft, gereinigt und eventuell neu abgeschmiert werden. „Rechtzeitig damit anfangen, damit die Zeit nicht knapp wird, falls Ersatzteile bestellt werden müssen“. Bei den Mähern besonders den Schliff der Messer kontrollieren. Am besten auch schon die Geräte zur Rasenregeneration vorbereiten – später bleibt dafür wenig Zeit.
Bei abgetrockneten Böden und Bodentemperaturen über acht Grad kommt zunächst der Striegel zum Einsatz. Es gilt, die Maulwurfshügel und Regenwurmhaufen zu zerkrümeln und die Rasenoberfläche zu öffnen. Auch müssen totes Gras und Moos aus der Grasnarbe entfernt werden, ebenso Laub und Unrat, der sich angesammelt hat. Hierzu am besten eine Rasenkehrmaschine einsetzen oder die Grasaufnahme des Mähers nutzen. Idealerweise jetzt den Starterdünger ausbringen. „Dadurch bekommen die Gräser einen echten Wachstumsschub“. Die Mähwerke können dann alsbald eingesetzt werden. Doch Obacht, nicht zu kurz schneiden – bei Zierrasen etwa vier Zentimeter.
In der Wachstumsphase und bei ausreichend fester Durchwurzelung sind die weiteren Maßnahmen zur Rasenregeneration dran, also Aerifizieren, Tiefenlockern oder Schlitzen: Allesamt Arbeiten, die die Anzahl der luftführenden Poren in der Rasentragschicht vergrößern. Das verschafft den Wurzeln Raum, so das Bodenorganismen bessere Lebensbedingungen vorfinden. Zugleich entstehen Abflusskanäle gegen Staunässe. Werden zur Belüftung mit Hohlzinken Erdkegel ausgestochen, müssen die Löcher mit Sand verfüllt werden. Unter Umständen ist auf Kahlstellen eine Nachsaat auszubringen.
Sportrasenflächen sollten im Frühjahr nicht gewalzt werden! Viele Platzwarte und Trainer sehen das anders. Doch Zippel erklärt: „Damit wird die Oberfläche verdichtet und der Luftaustausch erschwert“. Gerade dagegen arbeite man ja mit den ersten Pflegemaßnahmen in der Saison. Besser den Striegel mehrfach einsetzen.
Jetzt ist der Rasen fürs Erste gut präpariert. Bei Erfordernis können nach Düngeplan nun Nährstoffe ausgebracht werden. Beim fortan regelmäßigen Mähen darauf achten, dass nur etwa ein Drittel des Aufwuchses abgeschnitten wird. Bedarfsgerechtes Beregnen ist obligatorisch und insbesondere für das Keimen der Nachsaat nötig.
Viele der Arbeiten lassen sich übrigens mit Universalfahrzeugen oder Kompakttraktoren schon ab 18 kW Motorleistung bewerkstelligen. Sie werden mit Pflegegeräten bestückt, die über Front oder Heck betrieben werden – oder selbstfahrend sind. Mit rund 120 Modellen hat Wiedenmann ein besonders großes Lieferprogramm. Darunter auch Kombigeräte, die mehrere Disziplinen beherrschen, sowie Geräte, die kein anderer bietet, etwa zur finanziell lohnenden Erdkegelaufbereitung.