Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) verwaltet als Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) Fördermittel aus dem Bundeshaushalt zur Umsetzung des „Förderprogramms Nachwachsende Rohstoffe“ des BMEL. Zum Stichtag 30.6.2017 betreute sie knapp 600 vom BMEL geförderte Vorhaben mit insgesamt 182 Mio. Euro gebundenen Mitteln.

Jahresbericht 2016/17

Hinzu kamen 116 bioenergiebezogene Vorhaben, die rund 29 Mio. Euro aus dem Sondervermögen Energie- und Klimafonds (EKF) der Bundesregierung binden. Damit bleibt die FNR nach den größeren Umstrukturierungen im Jahr 2015 die zentrale Kompetenz- und Koordinierungsstelle für Forschung, Entwicklung und Verbraucherinformation rund um nachwachsende Rohstoffe. 2015 wurde das Förderprogramm des BMEL als Basis der Fördertätigkeit grundlegend überarbeitet, gleichzeitig erfolgten Umstrukturierungen in den FNR-Gremien.

Inhaltlich dominierte bei der FNR im Berichtszeitraum insbesondere das Thema Forst und Holz. Außerdem konnten das internationale Engagement und die Bemühungen zur Systemintegration von Bioenergie weiter ausgebaut werden.

Die Themen Forst und Holz gewinnen weiter an Bedeutung: Neben dem dauerhaft bestehenden Förderschwerpunkt „Stärkung der nachhaltigen Forstwirtschaft zur Sicherung der Waldfunktionen“ wurden zwei befristete Förderaufrufe veröffentlicht: „Neue Materialkombinationen mit Holz“ und ein Aufruf zur Abwehr von Schadinsekten im Forst. Die nach Ende des Berichtszeitraums im Herbst 2017 bzw. Anfang 2018 veröffentlichten Aufrufe „ForestValue“ zu transnationalen FuE-Projekten und „Erhalt der gemeinen Esche“ setzen weitere Akzente. Gegen die Bedrohung der Esche durch das sog. Eschentriebsterben wurde außerdem ein Koordinierungskreis für FuE-Aktivitäten beim BMEL unter Federführung der FNR eingerichtet.

Einen Meilenstein für den Sektor Forst und Holz stellt die im April 2017 veröffentlichte Charta für Holz 2.0 des BMEL dar, deren Umsetzung die FNR maßgeblich mit unterstützen wird. Die Charta ist als langfristiger Multi-Stakeholderprozess angelegt, der einer intensivierten Holznutzung aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern den Weg ebnen soll. Der Beitrag zu Klimaschutz und Wertschöpfung und die möglichst ressourceneffiziente Umsetzung sind dabei zentrale Aspekte. Einen Beitrag zur Erarbeitung der Charta leistete u.a. der 1. Deutsche Waldtag am 18. und 19. Oktober 2016. Auf dieser erfolgreichen Großveranstaltung diskutierten fast 300 Teilnehmer Ziele und Strategien, die in die Charta eingeflossen sind. Inzwischen laufen bei BMEL und FNR die Vorbereitungen für die 2. Deutschen Waldtage 2018. Gleiches gilt für die inzwischen 4. Auflage des erfolgreichen Bundeswettbewerbes HolzbauPlus, den die FNR im Auftrag des BMEL betreut. Parallel wurde die Bauberatung der FNR personell aufgestockt.

Die Abteilung EU/Internationales der FNR konnte sich im Berichtszeitraum an drei neuen Vorhaben beteiligen. Über das Horizon 2020 - Biobased Industries-Projekt BioCannDo ist nun auch das Themenfeld ‚Kommunikation zwischen Wissenschaft und Gesellschaft‘ mit abgedeckt. BioCannDo zielt darauf, den Ansatz ‚Bioökonomie‘ der breiten Öffentlichkeit so konkret und allgemeinverständlich wie möglich zu vermitteln. Erfreulich ist auch, dass die FNR mit einem gemeinsam mit der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung genutzten Büro künftig stärker in Brüssel präsent sein kann.

Eine Chance für Innovationen stellen die EKF-Mittel für Bioenergieprojekte dar, die die FNR für das BMEL verwaltet. Die FNR verstärkte ab Beginn 2017 ihre Anstrengungen, noch mehr Vorhaben im Rahmen der beiden EKF-Förderschwerpunkte einzuwerben. Dazu wurden befristete Förderaufrufe zu den Themen Post-EEG-Konzepte für Biomasse-Verstromungsanlagen, Systemintegration von Bioenergie und Reduzierung von THG-Emissionen bei der Rohstoffpflanzenproduktion veröffentlicht. Sechs Forschungsverbünde mit insgesamt 19 Teilvorhaben werden in Folge des Post-EEG-Aufrufs inzwischen gefördert oder starten in Kürze. Bei den anderen beiden Aufrufen befinden sich die Projektideen noch in der Prüfung.

2016 und 2017 stand der FNR jeweils ein Fördermittelbudget von 61 Mio. Euro für das Förderprogramm Nachwachsende Rohstoffe zur Verfügung. Im Rahmen des EKF konnte sie 2016 24,7 und 2017 23,1 Mio. Euro im Auftrag des BMEL für Bioenergieprojekte bereitstellen.

Informationen zum Förderprogramm, zum EKF und zur Antragstellung: siehe 1. Link

Der FNR-Jahresbericht 2016/17 kann in der Mediathek bestellt oder heruntergeladen werden (2. Link).

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