Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Auch wenn das Frühlingswetter sich noch ein bisschen zaghaft zeigt: Für die Blausterne im Botanischen Garten in Karlsruhe ist jetzt Blütezeit. Immer im zeitigen Frühjahr färbt sich die Wiese vor den historischen Glashäusern blau von den kleinen Blütensternen der Scilla siberica (Sibirischer Blaustern). Sie blühen auf den Rasenflächen in leuchtendem Blau.

Foto: Thomas Huber, Leiter des Botanischen Gartens - Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg

Der Kulturflüchtling aus der Familie der Spargelgewächse ist ein Verwandter der Hyazinthe und kommt in ganz Europa, in Teilen Asiens und sogar in Afrika vor. Zur Gattung Scilla gehören mehr als 50 verschiedene Arten.

Glashäuser im Botanischer Garten vor der Wiedereröffnung

Die Gebäude des heutigen Botanischen Gartens, vor deren Halbrund sich die große Wiese mit den Blausternen ausbreitet, sind derzeit geschlossen. Die eindrucksvollen Glashäuser stammen aus dem 19. Jahrhundert und wurden ursprünglich vom Architekten Heinrich Hübsch entworfen, von dem auch das Gebäude der Kunsthalle stammt. Die historischen Gewächshäuser aus Metall und Glas sind derzeit noch geschlossen: Sie werden umfassend saniert. Ende April werden sie wiedereröffnet - mit einer Gestaltung und Bepflanzung, die sich exakt an den historischen Vorlagen aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts orientiert. Die Anlagen in den Schauhäusern können dabei sogar auf archäologische Befunde verweisen! Karlsruhe wird dann über ein herausragendes Monument der Gartenkultur dieser Zeit verfügen.

Blaues Wunder auf den Wiesen des Botanischen Gartens

Der Sibirische Blaustern, der erste Frühlingsbote im Botanischen Garten, kam ursprünglich als Import für die herrschaftlichen Gärten nach Mitteleuropa. Von den Gartenanlagen aus verwilderte die Zwiebelpflanze schnell. Im Botanischen Garten in Karlsruhe, der immer ein Teil des Schlossgartens war, wurden immer exotische Pflanzen kultiviert. Schon der Stadtgründer, Markgraf Karl Wilhelm (1679–1738) sammelte fremde und ausländische Gewächse – und er war der damals modischen Leidenschaft für Tulpen verfallen. Der prachtvolle Blühzustand, den Thomas Huber, der Leiter des Botanischen Gartens fotografiert hat, kann bei kühlem Wetter noch die nächsten 14 Tage bestaunt werden

 

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