Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Je nach Wasserstand und Nutzung können Moore Speicher oder Quelle von Treibhausgasen sein. Die schonende Nutzung von Moorböden muss deshalb im Fokus des Klimaschutzes stehen. Mit 140 Expertinnen und Experten diskutierte der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) e.V. Herausforderungen und Lösungen für Klimaschutz durch Moorschutz.

Referenten der Tagung v.l. Christian Deterding, Detlef Tänzer, Dr. Ulrich Mäck, Prof. Hans Joosten, Bernhard Osterburg, Isabell Raschke, Dr. Jürgen Metzner, Ulrich Sippel, Helmut Querhammer. (Quelle: DVL)

Im Pariser Klimaschutzabkommen haben sich die Vertragsstaaten dazu verpflichtet die Nettotreibhausgasemissionen bis 2050 auf null zu reduzieren. Ohne Moorschutz kann dieses Ziel nicht erreicht werden. „Wir müssen das Klimaschutzpotential landwirtschaftlich genutzter Moorflächen erschließen, gemeinsam mit unseren Partnern in der Landwirtschaft“, sagt Dr. Jürgen Metzner, Geschäftsführer des DVL.

Wie dies gelingen kann, zeigen Praxisbeispiele aus Bayern, Brandenburg und Niedersachsen. Helmut Querhammer pflegt mit seinen Wasserbüffeln naturschutzfachlich wertvolle Moorstandorte, die Flächen werden offengehalten und der Kohlenstoffausstoß reduziert. Das schmackhafte Fleisch vermarktet er direkt an Privathaushalte. Der Betrieb ist mittlerweile weit über die Grenzen Berlins und Brandenburgs hinaus bekannt, weil er gute Kontakte zu Behörden, Verbänden und anderen Landnutzenden hält.

Neben der Beweidung gibt es weitere Nutzungsmöglichkeiten auf Moorflächen mit optimiertem Wassermanagement: Werden Nasswiesen gemäht, kann der Aufwuchs zur Bioenergiegewinnung genutzt werden. Auf nassen Flächen können aber auch sogenannte Paludikulturen angebaut werden, zum Beispiel Schilf und Rohrkolben, zur Nutzung als Baumaterialien.

Damit Landwirte wie Helmut Querhammer klimafreundlich wirtschaften und zum Beispiel Paludikulturen weiter etabliert werden können, fordert der DVL entsprechende Rahmenbedingungen. Landwirte sollten selbstverständlich auch für extensives Grünland und für den Anbau von Paludikulturen Flächenprämien in der 1.Säule erhalten. Außerdem brauchen sie praxistaugliche Förderprogramme im Bereich der Agrarumweltmaßnahmen und der Investitionsförderung. „Damit können sich Landwirte auch zu Klimawirten entwickeln“, so Metzner. Landschaftspflegeverbände können als Vermittler den Weg zu einer wirtschaftlich tragfähigen klimafreundlichen Landnutzung beraten und begleiten.

Der DVL ist der Dachverband der 165 Landschaftspflegeorganisationen in Deutschland und berät im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative Initiativen aus Landwirtschaft, Naturschutz und Kommunalpolitik, die den Moorschutz in ihrer Region voranbringen wollen.

 

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