Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Försterinnen und Förster auf kritische Nachfragen und schwierige Gesprächssituationen im Wald vorzubereiten: Darum geht es den Beteiligten des Verbundvorhabens „Alltagskommunikation im Forstbetrieb“. Der Deutsche Forstwirtschaftsrat e. V. (DFWR) und die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA BW) entwickeln Seminare, mit deren Hilfe Beschäftigte von Forstverwaltungen und Forstbetrieben ihre Kommunikation mit Waldbesuchern optimieren können.

So wohlwollend sind Waldbesucher nicht immer im Gespräch mit einem Förster (Quelle: FNR/Stolte)

Das Ende 2017 gestartete Verbundvorhaben wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) über den Projektträger Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) gefördert. Weitere Informationen stehen auf fnr.de unter den Förderkennzeichen 22017717 und 22023917 zur Verfügung.

Die Anforderungen an die Kommunikation von Forstleuten nehmen zu. Während die Bevölkerung zum Wald größtenteils eine positive emotionale Bindung besitzt, reagiert sie auf das forstwirtschaftliche Handeln, insbesondere die mechanisierte Holzernte mit schweren Maschinen, in manchen Situationen durchaus skeptisch. Gerade in stadtnahen Bereichen müssen die Försterinnen und Förster zunehmend damit rechnen, kritischen oder sogar empörten Waldbesuchern gegenüberzustehen. Den Forstleuten in solch schwierigen Gesprächssituationen Unterstützung bieten und damit zwischen forstlichen Fachleuten und Waldbesuchenden vermitteln – das möchten der DFWR und die FVA BW mit dem Verbundvorhaben bewirken.

Kommunikativ gestärktes Forstpersonal ist selbstsicher im Umgang mit schwierigen Gesprächssituationen und kann durch ein Verständnis anderer Sichtweisen auf den Wald auch eigene Überzeugungen und fachliche Sachverhalte verständlicher kommunizieren. Damit sollen – in Zeiten von Social Media nicht zu unterschätzende – Konflikte abgemildert oder von vornherein vermieden werden. Angesichts der vielfältigen Ansprüche an den Wald wird dieser wohl niemals gänzlich konfliktfrei sein – das Projekt leistet jedoch einen wichtigen Beitrag, um Nutzungsinteressen langfristig in Einklang zu bringen.

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