Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Am 15. Und 16. Juni 2018 maßen die besten Nachwuchs-Landschaftsgärtner des Nordens ihr Können in Hamburg. Direkt vor den Toren des Tierparks Hagenbeck bauten 20 Teams aus drei Bundesländern anlässlich des Landschaftsgärtner-Cups Nord jeweils einen Beach-Club in Kleinformat - und sorgten damit bei den Besuchern des Tierparks für großes Aufsehen.

Die drei besten Teams des Landschaftsgärtner-Cups Nord 2018: Tim Andresen und Merlin Schmidt (Platz 2), die Gesamtsieger Kassandra Eißrich und Leonard Sommer und die Drittplatzierten Till Stracke und Sanja Koszlat (v. l. n. r.)

Sie entschieden den Landschaftsgärtner-Cup Nord für sich: Die Titelverteidigerin Kassandra Eißrich mit ihrem Teampartner Leonard Sommer.

20 Teams gingen beim Landschaftsgärtner-Cup Nord vor dem Tierpark Hagenbeck ins Rennen. (Fotos: Kottich)

Zum ersten Mal in der Geschichte des norddeutschen Cups traten die Vorjahresgewinner aller drei teilnehmenden Bundesländer erneut beim Berufswettkampf an. Kassandra Eißrich, die 2017 in Rostock den länderübergreifenden Gesamtsieg holte, konnte ihren Titel verteidigen und gewann mit ihrem neuen Teampartner Leonard Sommer erneut den norddeutschen Nachwuchswettbewerb.

Dschungelnächte, Ferienaktionen, Hochzeiten: Im Hamburger Tierpark Hagenbeck ist Abwechslung an der Tagesordnung. 40 junge Landschaftsgärtner, die an einem Wochenende vor dem Haupteingang 20 Beach-Clubs im Kleinformat bauen – das hatte hier bisher allerdings noch niemand gesehen. Doch genau dies geschah, als am 15. und 16. Juni beim Berufswettkampf Landschaftsgärtner-Cup Nord die talentiertesten Auszubildenden des Garten- und Landschaftsbaus aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern in der Grünanlage vor dem Tierpark gegeneinander antraten und ihre Landesmeister kürten. Zwei volle Tage lang wetteiferten insgesamt 20 Zweierteams Seite an Seite. Das Ziel: Die höchste Gesamtpunktzahl ihres Landes zu erreichen und sich als neuer Landesmeister für den Bundesentscheid zu qualifizieren.

Herzstück des Nord-Cups: 20 Beach-Clubs en miniature

Größte Herausforderung des diesjährigen Landschaftsgärtner-Cups Nord war eindeutig die Bauaufgabe: Innerhalb von sechs Stunden mussten die Auszubildenden nach festgelegtem Plan und in Zweierteams einen 16 Quadratmeter großen Beach-Club bauen - inklusive einer Bar aus Europaletten, Barhockern aus Baumstämmen, Bodenbelägen aus Betonplatten in Holzoptik und Polygonalplatten sowie einer mediterranen Bepflanzung. Eine Aufgabe, die bei den Hagenbeck-Besuchern auf überaus großes Interesse stieß. „Die Teams bei ihrer Arbeit zu beobachten, ist auch für Außenstehende immer ziemlich spannend. Wenn es dann noch um eine Strandbar geht, haben wir die Aufmerksamkeit voll auf unserer Seite“, sagte Sylvia Eggers, Referentin für Nachwuchswerbung beim Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Hamburg (FGL HH). Ein weiterer Clou: Die Teams mussten die Beach-Clubs nicht nur bauen, sondern ihnen auch kreative Namen geben. „Die Zuschauer und die Jury waren vom Einfallsreichtum begeistert! ´Mach-Bar`, ´Schatz, ich bin im Stress, ich komm` später!` oder ´Nordcup Beach-Bar` sind nur einige Namen, die gut ankamen“, schmunzelte Sylvia Eggers.

Die Bauaufgabe fand an beiden Wettkampftagen statt, da am Freitag und Samstag jeweils zehn Teams mit der Errichtung ihrer Strandbar beschäftigt waren, während die anderen Teams fünf Themenstationen meisterten. Hier stellten die Nachwuchstalente ihr Praxiswissen rund um die fachlich korrekte Baumpflanzung unter Beweis, führten Vermessungen durch, bestimmten Pflanzen, demonstrierten ihre Geschicklichkeit im Umgang mit technischen Geräten und beantworteten Fragen zur Arbeitssicherheit. Die Zuschauer konnten die Teams beim Lösen der Aufgaben beobachten, oder selbst tätig werden: Für die Älteren standen Pflanzen zum Bestimmen unter fachkundiger Anleitung bereit, die Kleineren durften sich in einer Sandkiste im Umgang mit landschaftsgärtnerischen Werkzeugen probieren.

Gesamtsieger kommen aus Mecklenburg-Vorpommern

Sieger des Landschaftsgärtner-Cups Nord 2018 sind Kassandra Eißrich und Leonard Sommer, Auszubildende im zweiten Lehrjahr bei der Rostocker alpina ag. Eißrich hatte bereits 2017 gemeinsam mit ihrem damaligen Teampartner Sven Lehnhardt den Cup für sich entschieden und den Gesamtsieg nach Hause getragen. In diesem Jahr trat sie mit ihrem alpina-Kollegen Leonard Sommer beim Berufswettkampf an. Er hatte im vergangenen Jahr mit seiner Partnerin Sarah Fülep den dritten Platz in der mecklenburgischen Landeswertung geholt. In neuer Formation konnten Kassandra Eißrich und Leonard Sommer die Jury beim diesjährigen Cup erneut mit Fachkenntnis, Präzision und Teamgeist überzeugen. In der Auswertung aller sechs Stationen erhielten die beiden die höchste Gesamtpunktzahl. Somit sind sie nicht nur die Gesamtsieger des Landschaftsgärtner-Cups Nord 2018, sondern auch die neuen, bzw. in Kassandra Eißrichs Fall alten, Landesmeister Mecklenburg-Vorpommerns.

„Ich glaube, wir haben sowohl bei der Bauaufgabe als auch bei den fünf Themenstationen gepunktet. Es lief nicht alles perfekt, aber am Ende des Tages hat es glücklicherweise ja für den Sieg gereicht“, sagte die glückliche Titelverteidigerin Eißrich. Beim Bau ihres Beach-Clubs, der den klangvollen Namen „Banana Wave Bar“ erhielt, profitierte das Team von der Wettkampf-Erfahrung aus dem Vorjahr: „Wir wussten, was auf uns zukommt, und konnten daher unsere Zeit gut einteilen. Auch einige Bauelemente kannten wir vom vergangenen Cup. Zum Beispiel hat Kassandra beim Bundesentscheid 2017 in Berlin schon Naturstein bearbeitet, was uns hier in Hamburg zugutekam“, so das Fazit von Leonard Sommer.

Die schleswig-holsteinischen Fachbetriebe GartenSchön Knut Hansen aus Husum und Hartmut Schmidt oHG aus Hüsby hatten ihre Auszubildenden Merlin Schmidt und Tim Andresen als Team an den Start geschickt. Sie setzten sich gegen die Konkurrenz aus dem eigenen Bundesland durch und sicherten sich den Titel „Schleswig-Holsteinischer Landesmeister 2018“. In der länderübergreifenden Gesamtwertung kamen die beiden auf den 2. Platz. Platz 3 in der Gesamtwertung ging an die schleswig-holsteinischen Landesmeister aus dem Jahr 2017, die erneut gemeinsam angetreten waren: Till Stracke und Sanja Koszlat, beide Auszubildende im 2. Lehrjahr beim Unternehmen Wandrey Garten- und Landschaftsbau Bad Bramstedt. Die neuen Landesmeister des Fachverbands Hamburg kommen vom Unternehmen Dede Garten- und Landschaftsbau in Jork: Jari-Eirik Ketels und Jan Oliver Kucek kamen außerdem auf Platz 7 in der länderübergreifenden Gesamtwertung.

Der Landschaftsgärtner-Cup Nord findet jedes Jahr abwechselnd in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern an öffentlichen Orten statt und erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit. Die während des Cups gekürten Landesmeister reisen im September zur GaLaBau-Messe nach Nürnberg, wo sie gegen die Landesmeister aller Bundesländer antreten und um den Titel „Deutscher Meister 2018“ gärtnern.

 

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