Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Na, wie haben Sie letzte Nacht geschlafen? Können Sie diese Frage mit gut beantworten, zählen Sie im Moment sicherlich zu den wenigen Glücklichen. Denn in den deutschen Schlafzimmern geht es heiß her: Seit fast zwei Wochen geben sich Temperaturen von über 30 °C die Hand und sorgen vor allem in den Innenstädten dafür, dass auch die Nächte sich anfühlen wie ein lauer Sommertag in südlichen Gefilden.

Versuchsingenieurin Johanne Bohl hat die Bepflanzung der grünen Wände immer im Blick: Dabei kommen nicht nur Arten (wie z. B. Heuchera, Gräser oder Katzenminze) zum Einsatz, die sich bei Fassadenbegrünungen bereits bewährt haben.

Mit beispielsweise Wald-Astern oder dem Kerzen-Knöterich stehen auch neue Arten auf dem Prüfstand, die hinsichtlich Hitzetoleranz und Kühlwirkung getestet werden. (Fotos: © LWG Veitshöchheim)

Während tagsüber die Erwärmung durch Sonneneinstrahlung an Gebäudehüllen und Straßenbelag verstärkt wird, geben die aufgeheizten Mauern und Wände die gespeicherte Wärme bis tief in die Nacht an die Umgebung ab. Dadurch ist ein Temperaturanstieg von bis zu 12 °C gegenüber dem Umland möglich. Kein Wunder also, dass in der Wohnung stromfressende Ventilatoren und Klimageräte derzeit Hochkonjunktur haben.

Wo Ideen wachsen

Auf der Landesgartenschau in Würzburg wachsen nicht nur grüne Ideen, sondern vielmehr auch Visionen. Etwas versteckt, im Ausstellungsbereich „Klimawelten", lassen die Experten des Institutes für Stadtgrün und Landschaftsbau aus Veitshöchheim ihre bereits wahr gewordenen Visionen in die Senkrechte wachsen und bringen in einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit dem Bayerischen Zentrum für Angewandte Energieforschung e. V. (ZAE Bayern) jetzt noch mehr zusammen, was zusammengehört – Fassade und Grün. In einem innovativen und deutschlandweit einzigartigen Forschungsprojekt wird dabei das ideale Zusammenspiel von Pflanzen und Bauwerk untersucht. Für den Versuchsaufbau werden wandgebundene Begrünungssysteme und innovative Fassadenvarianten flexibel miteinander kombiniert, um herauszufinden, wie die kühlende Wirkung von verdunstenden Pflanzen zur Verbesserung des Mikroklimas optimiert werden kann.

Den ausführlichen Bericht und weitere Informationen zum Forschungsprojekt „Klima-Forschungs-Station" finden Sie online.

 

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