Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die Jury hat entschieden: Gewinner des Nachwuchswettbewerbes für den Schaugarten des Bund Deutscher Landschaftsarchitekten bdla Landesverband Baden-Württemberg e.V., der in Kooperation mit der BUGA Heilbronn 2019, der Stadt Heilbronn und dem Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg e.V. ausgelobt wurde, ist der Garten „Heilbronn 2.0 – eine facettenreiche Gesellschaft.

Plan vom Siegergarten - (C) BUGA Heilbronn 2019 GmbH / VGL BW

Er steht als Symbol für eine bunte sowie moderne Gesellschaft und ist mit einem Preisgeld von 3.000 Euro dotiert. Der Entwurf stammt von der Arbeitsgemeinschaft Florian Rüster (Student der TU Berlin, Masterstudiengang Landschaftsarchitektur) und M.Sc. Anna Dierking (Absolventin der TU Berlin, Studiengang Landschaftsarchitektur). Für die Umsetzung des Entwurfes steht ein Gesamtbudget in Höhe von 20.000 Euro zur Verfügung. Insgesamt wurden acht Wettbewerbsarbeiten eingereicht.

Die weiteren Preisträger

Der zweite Platz, der mit einem Preisgeld von 2.000 Euro ausgelobt war, ging an Marcel Tröger (Student Landschaftsarchitektur an der TU Berlin). Den dritten Preis und somit 1.000 Euro, sicherte sich die Arbeitsgemeinschaft Stefanie Esser (Masterstudiengang Landschaftsarchitektur und Regionalentwicklung an der Hochschule Osnabrück) und M.Sc. Felix Brennecke (Absolvent der Universität Kassel, Fachbereich Architektur – Stadtplanung – Landschaftsplanung).

Der Gewinnergarten

Als wesentlichen Faktor der Entscheidung für diesen Entwurf nennt das Preisgericht in seiner Bewertung: „Den Verfassern gelingt es, einen Bezug zur Heilbronner Kulturlandschaft herzustellen, in dem sie ihren Entwurf aus dem Bild einer geordneten Weinbaulandschaft entwickeln. Die Auflösung dieser Struktur in facettenreiche kleine Gartenschollen führt zu einer tragfähigen Grundstruktur des Gartens. Auch die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Pflanzenverwendung unterstützt die Haltung des Entwurfes und lässt eine ausdrucksvolle Atmosphäre des Gartens erwarten. Den Verfassern gelingt es, durch geschickte Veränderung der Topographie eine spannungsreiche Vielfalt in den Garten zu projizieren. Auf kleinem Raum entstehen vielfältige Gartenräume, die aus wechselseitigen Perspektiven erlebt werden können."

Die Verbindung aus dem altbekannten Landschaftsbild Baden-Württembergs mit neuen „Farbtupfern", bestehend aus der Pflanzenvielfalt der Welt, lässt so einen völlig neuen Gartentypus entstehen. Aus der strengen Struktur der Weinberge, welche die Landschaft des Bundeslandes prägen, entsteht ein wilder Raum, der es vermeidet allzu klare Hierarchien aufzubauen und dadurch verschiedene Ein- und Durchblicke ermöglicht.

Bepflanzung

Der Farbverlauf von Blau über Rot und Orange bis hin zu Gelb bleibt während der gesamten Saison durch die ausgewählten Stauden und die exakte Abstimmung ihrer Blühzeiten sichtbar. Die Pflanzen stammen ursprünglich aus mehreren Kontinenten der Welt. In diesem Garten werden sie ganz neu zu einer stimmigen Komposition aus Struktur und Textur zusammengeführt.

Nutzung

Sitzbänke sowie ein Podest aus Holz bieten Punkte zum Verweilen, welche durch ihre Positionierung verschiedene Ein- und Überblicke in den Garten ermöglichen. Gleichzeitig sind sie so platziert, dass sonnige aber auch schattige Sitzmöglichkeiten – Dank der umlaufenden Hecken – entstehen. Das Gartenhaus fungiert als Verbindungsanker zwischen Seminarraum, Outdoorküche und Garten. In ihm sind sowohl die Technik als auch die Smart Screens untergebracht, durch welche sich Besucher über den bdla informieren können. Das Liegepodest kann während der Veranstaltungen zur Bühne umfunktioniert werden und bietet zusammen mit der Bestuhlung der Rasenfläche rund 40 Sitzplätze. Bunte Sonnensegel spenden bei Bedarf Schatten und tauchen den Garten in eine neue Atmosphäre.

 

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