Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Auf Einladung des Fachverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Hessen-Thüringen e.V. (FGL) absolvierte Dr. Daniela Sommer (MdL, SPD) am vergangenen Freitag im Rahmen der Kampagne „GaLaBau in Politik & Praxis“ ein Politikerpraktikum beim Unternehmen Hermann Ruckert Garten- und Landschaftsbau in Rosenthal.

Gemeinsam wurden verschiedene Baustellen besucht (Foto: FGL Hessen-Thüringen)

Dabei stand unter anderem das Thema Bürokratieabbau im Fokus. Frau Dr. Sommer, die bereits in verschiedenen Branchen an Praktika teilgenommen hat, will sich auch weiterhin für einen Bürokratieabbau einsetzen, schließlich wurde sie von mehreren mittelständischen Unternehmern auf dieses Thema angesprochen.

Ruckert und Sommer waren sich bei diesem schnell Thema einig: Speziell die mittelständischen Unternehmer seien aufgrund der begrenzten finanziellen und personellen Kapazitäten in besonderer Art und Weise auf einen effizienten und unbürokratischen Rechtsrahmen angewiesen. Unnötige Bürokratie produziere Kosten, hemme die Wettbewerbsfähigkeit und sei letztlich auch ein Innovationshindernis.

So wurde im März 2017 vom Deutschen Bundestag zwar das Bürokratieentlastungsgesetz II verabschiedet, dieses richte sich jedoch vor allem an Kleinstunternehmer. GaLaBau-Unternehmer Ruckert unterstreicht die Problematik anhand der Entsorgung von Erdaushub: Bereits für kleinere Mengen Erdaushub sei zur Entsorgung ein Bodengutachten notwendig.

Es zeichne sich ein Entsorgungsnotstand ab. Es werde immer schwieriger Erdaushub in loszuwerden. Auf der einen Seite würde die Anzahl der Deponien sinken, auf der anderen Seite würden Gesetzesvorhaben wie die neue Mantelverordnung für Ersatzbaustoffe und Bodenschutz die Situation noch verschärfen. Diese den Mittelstand bedrohenden Auflagen hätten zur Folge, dass er Kollegen höre, die über 200 km Anfahrt in Kauf nehmen würden, um ihren Erdaushub abladen zu können. Dies sei weder ökonomisch, noch ökologisch sinnvoll.

Auch die Novellierung der Datenschutzgrundverordnung empfindet der Unternehmer als zusätzliche Belastung. Gesetze, die für große datensammelnde Unternehmen entworfen worden seien, seien nur schwierig auf mittelständische Unternehmen anzuwenden.

Statt im Büro zu sitzen und sich über die Bürokratie zu ärgern, würde Unternehmer Ruckert lieber das tun, was er gut kann und ihm und seinen Mitarbeitern das Einkommen erwirtschaftet: Gärten und Grünanlagen bauen. Denn: Wie wichtig das Grün im privaten, wie auch öffentlichen Bereich ist, gilt als unumstritten: Es steigert nicht nur die Lebensqualität sowie die Gesundheit der Bevölkerung, es fördert auch das soziale Miteinander. Jung und Alt finden in Grünanlagen nicht nur Entspannung. Viel Zeit zur Entspannung hat Geschäftsführer Ruckert in seinem Alltag jedoch nicht - er muss gut organisiert sein, will er allen gesetzlichen Regularien und Auflagen befolgen.

 

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