Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Am 21. August trafen sich die Geschäftsführer der Branchenverbände Handelsverband Heimwerken, Bauen und Garten (BHB), Industrieverband Garten (IVG), Verband Deutscher Garten-Center (VDG) und Zentralverband Gartenbau (ZVG) in Düsseldorf. Ziel dieses regelmäßig stattfindenden Austausches ist es, die allgemeine Lage im Grünen Markt vonseiten des Handels und der Industrie zu erfassen sowie aktuelle Marktthemen zu diskutieren.

Am 21. August trafen sich die Geschäftsführer der Branchenverbände BHB, IVG, VDG und ZVG in Düsseldorf. V.l.n.r.: Dr. Peter Wüst (BHB), Peter Botz (VDG), Anna Hackstein (IVG) und Bertram Fleischer (ZVG). Foto: IVG

Ein zentraler Aspekt dieser Sitzung war der durch extreme Witterungsbedingungen gekennzeichnete Saisonverlauf 2018 – nicht alle Bereiche profitierten von dem langanhaltenden Hoch, welches in Deutschland in den vergangenen Monaten vorherrschte.

Gartenbau leidet unter Hitzewelle

Die langanhaltende Hitzeperiode stellt insbesondere den Gartenbau vor einige Herausforderungen: Die Wasserreserven werden langsam knapp, der technische Aufwand erhöht sich und einige Kulturen weisen bereits Schäden auf. Die Auswirkungen auf den weiteren Saisonverlauf sind dabei noch nicht eindeutig abzuschätzen. Im Hinblick auf die drastische Zunahme derartiger extremer Wetterereignisse in Deutschland, von denen insbesondere die Grüne Branche stark betroffen ist, fordern die Verbandsvertreter daher die Politik auf, für eine Wettbewerbsgleichheit bei der Risikoabsicherung innerhalb Europas zu sorgen.

Verhaltene Stimmung in der Gartenindustrie

Auch für die Gartenindustrie verlief die Saison 2018 nicht ganz unkompliziert: Auf den kalten Jahresbeginn folgten zwar der wärmste April seit Beginn der Wetteraufzeichnung mit einer Durchschnittstemperatur von 12,4 Grad und der wärmste Mai seit 1881, trotzdem macht gerade die anhaltende Trockenheit den Geräte-, Pflanzenschutz- und Düngemittelherstellern zu schaffen. Positiv wirken sich dagegen die sommerlichen Temperaturen auf die Segmente Grillen, Gartenmöbel und Bewässerung aus. So waren die Konsumenten auch im späteren Saisonverlauf noch bereit, in diese Warengruppen zu investieren, wohingegen Geräte, Pflanzenschutzmittel und Düngemittel aufgrund des verminderten Pflanzenwachstums weniger gefragt waren.

Handel zieht positives Fazit

Auch im Handel machte sich der schlechte Saisonstart bemerkbar, doch die Rückstände aus dem Frühjahr konnten wieder aufgeholt werden. Denn das gute Wetter im April trieb Heimwerker und Gartenfreunde in die Baumärkte, Gartencenter und den gärtnerischen Fachhandel, um nach dem verregneten März ihre Projekte in Haus und Garten in Angriff zu nehmen. Insgesamt verzeichneten diese Vertriebswege im ersten Halbjahr ein leichtes Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr.

Optimismus trotzt anhaltender Hitzewelle

Umfragen innerhalb der Verbände belegen, dass trotz der angespannten Wettersituation die Stimmung in der Grünen Branche nach wie vor gut ist. Für diesen Optimismus sorgt vor allem die positive Konsumstimmung unter den Bundesbürgern und die Tatsache, dass der Garten immer noch ein Trendthema ist. Ob als Entspannungs- und Rückzugsort, Spielplatz oder Raum für Geselligkeit – für seine Besitzer hat er eine hohe Bedeutung. Die Ausstattung wird hochwertiger und individueller, der Trend zu Garden Living und Smart Gardening wirkt sich insgesamt positiv auf den Markt aus.

 

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