Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier und Umweltministerin Priska Hinz haben anlässlich einer Kabinettsitzung auf der Landesgartenschau in Bad Schwalbach die Anstrengungen der Landesregierung für den Schutz von Natur und Umwelt und die langfristigen positiven Effekte der Ausstellung für die Stadt und die Region hervorgehoben:

Hessisches Kabinett (Fotocopyright FGL)

„Landesgartenschauen lohnen sich. Auch hier in Bad Schwalbach. Die Investitionen verbessern dauerhaft die Lebensqualität in den ausrichtenden Städten. Sie können sich als attraktiver Wohn- und Gewerbestandort sowie als Tourismusziel präsentieren. Darüber hinaus haben uns die extremen Temperaturen des Sommers und die damit verbundene Dürre wieder vor Augen geführt, wie wichtig unser fortwährender Einsatz für den Klimaschutz ist. Städte brauchen Strategien, wie sie sich an den Klimawandel anpassen. Auch Landesgartenschauen wie hier in Bad Schwalbach leisten einen wichtigen Beitrag, um den Auswirkungen von sich verändernden klimatischen Bedingungen zu begegnen.“

Im Anschluss an die Sitzung übergaben Ministerpräsident Bouffier und Innenminister Peter Beuth dem Bad Schwalbacher Bürgermeister Martin Hußmann ein Paket mit Informationen und Arbeitsmaterialien für die Präventionsinitiative des Landes KOMPASS, die für mehr Sicherheit in den teilnehmenden Kommunen sorgt.

Die Hessische Landesregierung setzt sich seit vielen Jahren für den Umwelt- und Klimaschutz ein und hat mit dem Klimaschutzplan 2025 eine Basis für eine nachhaltige und umweltverträgliche Zukunft gelegt. Bis 2019 werden zusätzlich140 Millionen Euro für den Klimaschutz und die Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Hessen investiert. Auch die Landesgartenschauen, die mit ihren großen Anlagen der Natur einen höheren Stellenwert in den Ausrichterstädten einräumen, sind eine wichtige Maßnahme.

Das Land fördert die Ausrichtung der 6. Hessischen Landesgartenschau in Bad Schwalbach mit einer Zuwendung von insgesamt 3,3 Millionen Euro. Die bisherigen Landesgartenschauen in Fulda, Hanau, Bad Wildungen, Bad Nauheim und Gießen belegen die nachhaltigen positiven Wirkungen. Sie bestärken die Landesregierung, auch in Zukunft Gartenschauen in Hessen auszurichten und die dafür erforderlichen Investitionen zur Verfügung zu stellen.

„Der Erfolg einer Landesgartenschau zeigt sich nicht allein an Besucherzahlen, sondern an der nachhaltigen Stadtentwicklung, der stärkeren Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stadt und der höheren Attraktivität für potenzielle Neubürger, Tagesbesucher und Urlauber. Gartenschauen bringen mehr Grün in die Stadt und machen sie auch langfristig zu Orten biologischer Vielfalt. Es wäre ein Fehler, die Ausgaben, die nicht durch Eintrittsgelder refinanziert werden können, als Defizit zu bewerten. Die Gartenschau verändert das Gesicht einer Stadt nicht nur vorübergehend, sondern anhaltend“, sagte der Ministerpräsident. Ein Beispiel sei der historische Kurpark in Bad Schwalbach. „Er ist aus seinem Dornröschenschlaf geweckt worden und nun ein attraktiver Naherholungsort.“

Umweltministerin Hinz betonte, dass die Landesgartenschau als begleitende Maßnahme des begonnenen Stadtumbaus in Bad Schwalbach wirke und durch die Optimierung bestehender Erholungsmöglichkeiten und attraktiverer Lebensbedingungen auch zu einer überregional positiven Wahrnehmung der Stadt führen könne. Darüber hinaus hätten Landesgartenschauen auch einen Bildungsauftrag und informierten Besucherinnen und Besucher über den Themenkomplex Umwelt-Natur-Garten. „Das ,grüne Klassenzimmer‘ ist fester Bestandteil einer jeden Landesgartenschau, das nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern auch Erwachsene erreicht und der zunehmenden Distanz der Gesellschaft zu Landwirtschaft und Gartenbau entgegenwirkt.“

Für Natur und Umwelt steht auch die Hochschule Geisenheim. Die Hessische Landesregierung begrüßte auf ihrer Sitzung die Entwicklung der Hochschule mit ihrer starken Forschungszentrierung als herausragendes Kompetenzzentrum für Garten-, Landschafts- und Weinbau. Sie ist mit ihrer Themenausrichtung bundesweit einmalig und ein erstes Beispiel für die Erprobung neuer Hochschultypen jenseits von Universitäten und Fachhochschulen.

Seit dem Wintersemester 2017/18 werden im Master-Studiengang Landschaftsarchitekten ausgebildet. „Hintergrund für die Einrichtung dieses Studiengangs ist die schnelle und tiefgreifende Veränderung städtischer Räume und Landschaften. Wir brauchen nachhaltige Lösungen für ein attraktives Lebensumfeld in Städten. Dazu gehören die Renaturierung von Gebieten und die Entwicklung einer grünen Infrastruktur. Diese Herausforderung wird von der Hochschule Geisenheim aufgegriffen. Deutschlandweit einmalig ist auch die Kooperation mit der Technischen Universität Darmstadt als Reaktion auf den Mangel an Berufschullehrern im Bereich Garten- und Landschaftsbau. Studierende der Hochschule Geisenheim belegen bereits im Bachelor-Studium der Landschaftsarchitektur Module, die sie auf den Master ,Lehramt an beruflichen Schulen‘ an der TU Darmstadt vorbereiten“, sagte Ministerin Hinz.

Innenminister Peter Beuth berichtete auf der Kabinettsitzung vom großen Interesse der Kommunen am bundesweit einmaligen Sicherheitsprogramm KOMPASS, das mit passgenauen Lösungen für Probleme vor Ort zur Stärkung der Sicherheit und Vermeidung von Kriminalität beiträgt. Im Dezember 2017 in den Modellkommunen Hanau, Bad Homburg, Schwalbach am Taunus und Maintal gestartet, ist das Programm Ende Mai auf alle hessischen Kommunen ausgeweitet worden. Mittlerweile haben landesweit acht Regionalkonferenzen stattgefunden, in denen die Sicherheitsinitiative Vertreterinnen und Vertretern von knapp 230 Kommunen vorgestellt worden ist.

„Hessen ist eines der sichersten Länder in der Bundesrepublik. Die Kriminalität ist auf dem niedrigsten Stand seit fast 40 Jahren, es werden so viele Verbrechen aufgeklärt wie nie zuvor. Das ist kein Zufall. Der Schutz und die Sicherheit der Menschen stehen im Fokus unserer Arbeit. Deshalb haben wir unsere Sicherheitsbehörden massiv gestärkt, sowohl personell wie materiell“, sagte Ministerpräsident Bouffier. Mit KOMPASS zeige das Land, dass es sich nicht mit den hervorragenden Zahlen der Kriminalstatistik zufriedengebe, sondern weiter innovative Lösungen für aktuelle Sicherheitsfragen entwickle.

Innenminister Beuth ergänzte: „Mit KOMPASS stärken wir das Sicherheitsgefühl der Bürgerinnen und Bürger. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Prävention, damit es erst gar nicht zu Straftaten kommt. Damit öffentliche Plätze nicht verkommen und dunkle Parks nicht zu Angsträumen werden, holt KOMPASS alle Entscheidungsträger einer Kommune an einen Tisch. Dabei kommen auch die Einwohnerinnen und Einwohner zu Wort, die die Möglichkeit haben, ihre Sicherheitsbedürfnisse in die lokalen Maßnahmen einfließen zu lassen. Unser heutiger Gastgeber Bad Schwalbach ist ebenfalls überzeugt, mit KOMPASS ein Sicherheitsplus für seine Bürgerinnen und Bürger erzielen zu können. Sicherheit ist eine gemeinsame Aufgabe. Bei KOMPASS kommen alle zusammen, die einen Beitrag für unsere Sicherheit leisten können. Mit KOMPASS machen wir Hessen noch sicherer.“

Hintergrund

Die Landesgartenschau findet alle vier Jahre statt. Im Jahr 1994 war Fulda Gastgeberstadt für die erste Hessische Landesgartenschau. Es folgten Hanau (2002), Bad Wildungen (2006) und Bad Nauheim (2010) und Gießen (2014). Die nächste Landesgartenschau wird 2023 in Fulda veranstaltet.

 

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