Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Nicht weit von der Heidelberger Altstadt entfernt liegt der Königsstuhl. Der „Hausberg Heidelbergs ist zwar bekannt als Standort für das Heidelberger Schloss und die Heidelberger Bergbahn, beherbergt aber auch eine andere Rarität: den Eisweiher. Leider wurde die Pflege dieses wertvollen Biotops in den letzten Jahren stark vernachlässigt, sodass es nicht mehr zugänglich war und stark verwilderte.

Geschäftsführer Detlef Böttinger (hinten im Bild) übernahm die fachliche Betreuung der Auszubildenden gerne selbst (Foto: Böttinger Garten- und Landschaftsbau)

Das Landschafts- und Forstamt Heidelberg schrieb daraufhin die Biotopherstellung Eisweiher auf dem Königsstuhl aus. Die Firma Bötttinger Garten- und Landschaftsbau aus Dossenheim, Mitglied im Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg e.V., erhielt den Zuschlag.

Geschäftsführer Detlef Böttinger entschied sich bei der Ausführung für eine besondere Variante: ein Azubiprojekt. Zu seinen 25 Mitarbeitern gehören fünf Auszubildende im Garten- und Landschaftsbau, darunter zwei, die ein duales Studium der Landespflege an der Hochschule Geisenheim bzw. der Hochschule Weihenstephan absolvieren. Böttinger musste seine Azubis weder überzeugen noch motivieren, da in der Vergangenheit bereits positive Erfahrungen mit ähnlichen Projekten gemacht wurden.

Baustart war am 14. August 2018: Fachlich betreut wurden die fünf Auszubildenden Philipp Gries, Pedro Rademacher, Ann-Kathrin Schäfer, Linus Maus und Jonathan Goos von Böttinger persönlich. Innerhalb von drei Wochen rodeten sie Bäume, entfernten Wurzeln, modellierten den Eisweiher komplett neu und dichteten ihn mit natürlichen Bentonitmatten ab. Auch eine Blumenwiesenmischung haben sie eingebracht, die ab 2019 ihre Pracht entfalten wird. Aber auch baulich haben die jungen Landschaftsgärtner gezeigt, was sie können: Eine neue Aussichtsplattform aus altem Granitsteinen und wassergebundener Decke. Die Granitstelen in der Mulde symbolisieren die Eisblöcke, die dort vor 100 Jahren gewonnen wurden. Bereits nach drei Wochen geplanter Bauzeit, am 04. September 2018, wurde das fertige Projekt vom Landschafts-und Forstamt Heidelberg mit großer Begeisterung abgenommen. Eine Anfrage an die Firma Böttinger für die Renaturierung eines weiteren Weihers liegt bereits vor.

Geschäftsführer Detlef Böttinger ist begeistert „Das Projekt war eine riesige Motivation für alle. Das hat mir als Ausbilder richtig Spaß gemacht, weil ich gemerkt habe, mit wie viel Engagement und Leidenschaft meine Azubis bei der Sache waren. Das wiederholen wir definitiv bald". Und die Auszubildenden selbst? Alle fünf können es kaum abwarten, wieder selbstständig ein Projekt abzuwickeln, dabei kreativ zu sein und sich vollends einzubringen. Selbst wenn es abends mal später wird. Ann-Kathrin Schäfer schreibt in einem Erfahrungsbericht, der auf der Homepage nachzulesen ist (siehe Link).

„Uns pushte vor allem das in uns gesetzte Vertrauen. Unsere Motivation stieg täglich an. So ein zufriedener Ausbilder, unsere persönliche Entwicklung und das Resultat sind ein unbezahlbarer Lohn".

Und für Kurzentschlossene gibt es noch eine gute Nachricht:

Für 2018 ist eine Ausbildungsstelle frei und auch 2019 gibt es wieder zwei Ausbildungsplätze beim Garten- und Landschaftsbau Böttinger.

 

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