Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die diesjährige Ausbildungsfahrt der Firma Gaissmaier Landschaftsbau hält für die Auszubildenden und Ausbilder, sowie die Geschäftsführung lehrreiche und unterhaltsame Programmpunkte bereit.

Geschäftsleitung, Azubis und Ausbilder vor der Walhalla in Donaustauf (Foto: Gaissmaier Landschaftsbau)

Der erste Halt ermöglicht uns einen Blick über den Tellerrand des Garten- und Landschaftsbaus hinaus und gibt interessante Einblicke in eine andere Fachrichtung der Gärtnerei.

Der Lehr- und Beispielbetrieb für Obstbau in Deutenkofen bewirtschaftet etwa 22 Hektar Land. Dort werden verschiedene Versuche an den unterschiedlichen Obstarten und -sorten durchgeführt, eine Brennerei und auch ein Obstverkauf betrieben. Bei der Obsternte muss darauf geachtet werden, dass nur kühles Obst in den Morgenstunden gepflückt wird und es innerhalb von 24 Stunden komplett durchgekühlt wird. Dazu gibt es mehrere Kühlräume mit Temperaturen bis zu 1°C kalt. Wichtig bei der Lagerung ist auch die gute Durchlüftung. Zum Teil wird das Obst auch in Kühlräumen mit speziell verändertem Sauerstoff- und Kohlenstoffdioxidgehalt gelagert.

Unser nächstes Ziel war das Agrarbildungszentrum Landshut-Schönbrunn. Dort führte uns Dipl.Ing.agr. Thomas Schneidawind, Direktor des Agrarbildungszentrums und Leiter der Fachschule für Agrarwirtschaft der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau über das Gelände. An diesem Ort konnte man in Deutschland erstmals die Ausbildung zum staatlich geprüften Landwirt machen. Besonders interessant war es, die Räumlichkeiten der Fachschule unserer Fachrichtung anzusehen, an denen auch unsere Meister teilweise schon gelernt haben oder die wahrscheinlich für den einen oder anderen Auszubildenden der Ort ihrer Weiterbildung sein wird. In den von den angehenden Meistern gestalteten Außenanlagen konnten wir die für die bekannte Frühjahrsaustellung gestalteten Flächen ansehen.

Nach dem Mittagessen in der Kantine fuhren wir weiter nach Mainburg. Dort besuchten wir die Majuntke Firmengruppe. Sie besteht aus Majuntke Gärtner von Eden (Planung, Bau und Pflege von Hausgärten), Majuntke Professionelles Grün (Großprojekte, Landschafts- und Sportplatzbau), Pflanzencenter und Blumenladen, mit einer Baumschule, einer eigenen Reparaturwerkstatt und einem Kieswerk. Auch durch eine Schreinerei und Schlosserei ist es Majunkte Gärtner von Eden möglich, auf Subunternehmer weitgehend zu verzichten, die Arbeitsabläufe genau zu koordinieren und ein hochwertiges Ergebnis aus einer Hand zu liefern. Es war schön zu sehen, dass zwei Wettbewerber sich mit Offenheit und ehrlichem Interesse austauschen konnten.

Nachdem wir unsere Zimmer in der Katholischen Akademie in Regensburg bezogen hatten, ging es auch schon weiter mit einer Stadtführung über das historische Regensburg und seine Entwicklung vom römischen Legionslager Castra Regina, von dem noch Teile der Mauern und Türme erhalten sind, zu einer wichtigen wachsenden Handelsstadt an der Donau, die die erste Brücke errichtete, bis hin zur politischen Bedeutung durch den immerwährenden Reichstag und die Säkularisation im 19. Jahrhundert.

Im Anschluss ließen wir den Abend gemeinsam in einer gemütlichen Runde beim Abendessen in der Biergaststätte Kneitinger ausklingen. Das gab uns Zeit zum besseren Kennenlernen der gerade neu dazugekommenen Auszubildenden und natürlich auch untereinander mit unseren Kollegen und Meistern.

Am nächsten Morgen starteten wir nach dem Frühstück zur Walhalla in Donaustauf. So konnten wir den Anblick dieses ungewöhnlichen Bauwerks in der Morgensonne genießen.

Der Bau, veranlasst durch den bayerisch König Ludwig I., zeigt 130 Büsten und 65 Gedenktafeln zur Ehre herausragender deutscher Persönlichkeiten, darunter auch 12 Frauen. Für das Gebäude im Stil des Panthenon in Athen war als Standort auch der Englische Garten in München in Betracht gezogen worden. Die Eröffnung der Walhalla, benannt nach der Halle der Gefallenen in der nordischen Mythologie, erfolgte am 29. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig, dem Sieg über Napoleon, am 18. Oktober 1842. Damit steht sie für eine Stärkung des deutschen Zusammengehörigkeitsgefühls.

Zum Abschluss der gelungenen Fahrt haben wir noch einmal Regensburg vom Wasser aus bei einer historischen Strudelfahrt auf der Donau genossen, bevor wir die Rückfahrt nach Freising antraten.

Mein Dank geht an die Firmenleitung, die es möglich macht, so viele Eindrücke und Erfahrungen zu sammeln.

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