Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Frühling, Sommer, Herbst und Winter - die vier Jahreszeiten sind ein beeindruckendes Naturschauspiel. Vom Austrieb der Pflanzen über eine fulminante Blütenpracht bis hin zu den unzähligen Schattierungen von Grün während der warmen Sommertage - jeden Monat hält die Pflanzenwelt eine Überraschung bereit. Gerade in Städten sind deshalb Grünflächen so wichtig, denn nur sie machen die Veränderung der Jahreszeiten sichtbar – der bebaute Teil der Städte dagegen bleibt gleich.

Im Herbst färben sich die Blätter der Laubgehölze von Grün zu Gelb, oft mit einem grandiosen Farbwechsel über Orange-Rot.

Im Herbst entsorgen Landschaftsgärtner das herabgefallene Laub, damit Wege und Treppen, aber auch Straßen gefahrlos genutzt werden können.

Je nach Gehölz und Witterung lässt sich die Laubfärbung im Herbst über zwei bis vier Wochen lang eindrucksvoll in öffentlichen Grünanlagen beobachten, wobei der Herbst in diesem Jahr insgesamt wohl weniger farbenfroh sein wird als gewohnt. (Fotos: BGL)

Jetzt im Herbst ist es vor allem die intensive Herbstfärbung der Laubbäume, die einen innehalten und staunen lässt, wobei der Herbst in diesem Jahr insgesamt wohl weniger farbenfroh sein wird als gewohnt. Infolge der anhaltenden Hitze im Sommer 2018 tritt die Herbstfärbung zudem früher ein – viele Bäume werfen schon seit Ende August einen Teil des Laubs ab. Dennoch, in der Stadt ist diese Zeit besonders in Parks und auf öffentlichen Grünflächen mit großen, imposanten Gehölzen zu genießen. Dort ist das natürliche Farbspektakel im direkten Umfeld erlebbar und bietet Jung wie Alt Naturerfahrung.

Spaziergang als Naturerlebnis

Der Herbst wird oft als „Indian Summer“ oder „Goldene Jahreszeit“ bezeichnet. Die Begriffe beziehen sich auf die leuchtend rot-orangene Laubfärbung, die sich vor allem in Nordamerika während der Herbstmonate zeigt und die besonders in der niedrigstehenden Abendsonne oftmals goldgelbe Farbeindrücke ausstrahlt. Doch weshalb verfärbt sich das Laub der Bäume überhaupt?

„Auch Bäume legen für den Winter Vorräte an“, erklärt Wolfgang Groß vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.V. (BGL). „Dafür entnehmen sie ihren Blättern den grünen Farbstoff Chlorophyll, zersetzen ihn in seine Bestandteile und lagern diese ein. Dadurch kommen die gelben und orangenen Farbstoffe zum Vorschein, die ebenfalls im Blatt vorhanden waren, bis dahin aber vom grünen Chlorophyll überlagert wurden. Das Rot hingegen wird erst im Herbst gebildet.“ Je nach Gehölz und Witterung lässt sich dieser Wandlungsprozess über zwei bis vier Wochen lang eindrucksvoll beobachten. Dann verändert sich die Laubfärbung von Grün zu Gelb, oft mit einem grandiosen Farbwechsel über Orange-Rot. In diesem Jahr wird diese Veränderung leider nicht so intensiv ausfallen.

Rund ums Jahr attraktiv

Nicht nur im Herbst, sondern während jeder Jahreszeit bieten öffentliche Parkanlagen die Möglichkeit, die Natur in der Stadt hautnah zu erleben. Gerade in hochverdichteten Städten, wo es keine privaten Gärten gibt, ist das wichtig. Denn weder an Häuserfassaden oder Straßen, noch an Schildern oder Fahrzeugen ist der natürliche Wandel im Laufe eines Jahres zu erkennen. In Parks dagegen oder entlang einer Allee geben Gehölze und Pflanzen, Tiere und Insekten ihrer Umgebung immer wieder ein neues Gesicht. Zudem leisten sie einen wichtigen Beitrag zu einem angenehmen Klima. Von Januar bis Dezember sind städtische Parks daher Erholungsräume, in denen unterschiedlichste Aktivitäten stattfinden: Hier wird gejoggt und gefeiert, man erholt sich in Ruhe, trifft sich mit Freunden oder unternimmt einen kleinen Ausflug mit den Kindern. So hat städtisches Grün neben dem ökologischen auch einen hohen sozialen Wert.

Damit öffentliche Grünanlagen und Parks rund ums Jahr einladend wirken und man in ihnen gerne Zeit verbringt, ist natürlich auch eine professionelle Pflege wichtig. Diese Arbeit übernehmen Landschaftsgärtner. Abhängig von der Jahreszeit stehen bei ihnen unterschiedliche Aufgaben auf der Agenda. Jetzt im Herbst entsorgen sie beispielsweise das herabgefallene Laub, damit die Wege und Treppen gefahrlos genutzt werden können. Sie setzen aber auch Blumenzwiebeln und Knollen, wie zum Beispiel Tulpen, Narzissen oder Hyazinthen, in den Boden, damit die Besucher im nächsten Frühling von einer abwechslungsreichen Blütenpracht begrüßt werden.

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