Die Insel Mainau fördert seit Jahren den freiraumplanerischen und landschaftsgärtnerischen Nachwuchs. Im Rahmen eines Wettbewerbs im Oktober 2018 wurden Gartenideen zum Thema „Fremde Welten“ entwickelt und fünf Siegerentwürfe gekürt. Von Mitte Februar bis Mitte März 2019 realisierten Auszubildende des Garten- und Landschaftsbaus gemeinsam mit angehenden Planern der Landschaftsarchitektur die fünf Siegerentwürfe auf der Insel Mainau.
Jedes Jahr eine neue Herausforderung
„Der Workshop ist bei vielen Ausbildungsbetrieben bereits fest im Jahresablauf etabliert“, freut sich Matthias Wagner, Leiter des Referats Gartenplanung auf der Insel Mainau. Gemeinsam mit Nadja Dreyse, Ausbildungsbeauftragte der Region Hochrhein-Bodensee im Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg, organisiert und betreut er das Projekt ‚Saisonale Gärten‘. „Teilweise kommen die Azubis auch im nächsten Jahr wieder zum Bau der ‚Saisonalen Gärten‘ auf die Mainau. Das ist schön, denn als Projektverantwortlicher weiß man dann auch, was man von den angehenden Landschaftsgärtnern erwarten kann.“ Besonders wichtig sei es, eine gute Balance zu finden bei der Frage ‚Wie viel Freiheit lasse ich und an welcher Stelle ist auch eine Betreuung notwendig?‘. „Die angehenden Planer und Landschaftsgärtner sollen hier viel lernen, und man lernt eben auch durch Fehler. Hier muss die Gratwanderung gemeistert werden, dass die Azubis und Studierenden nicht die Motivation verlieren, wenn sie in die falsche Richtung gehen. Im Gegenzug darf aber auch keine Überbetreuung stattfinden“, beschreiben Matthias Wagner und Nadja Dreyse ihre Aufgabe.
Den Berufsalltag üben
„Die Zusammenarbeit mit den Azubis und den anderen Studierenden, die man meist bereits aus der Hochschule kennt, funktioniert gut“, so Steve Oberst, Studierender der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen. „Auch als Planer hilft man mit. Diese Mitarbeit ist sinnvoll, denn bei kurzfristigen Planänderungen kann man die Dinge so dirigieren, dass die
gewünschte Wirkung des Gartens auch erzielt wird.“ Und Marco Sommer, Auszubildender bei der Fa. GRIMM garten gestalten GmbH, Hilzingen, ergänzt: „Auch wenn baulich manchmal nicht alles so 100 Prozent umsetzbar ist wie im Plan, werden gemeinsam mit den Planern immer Kompromisse gefunden.“
Das Projekt begeistert
„Das Besondere bei dem Projekt ‚Saisonale Gärten‘ ist, dass es auch zur Umsetzung des Gartens kommt. Wir planen ungewöhnliche Gärten, die kreativ gestaltet sind, und dass diese umgesetzt werden, ist toll“, freut sich Lukas Klapprott, ebenfalls Studierender der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen. „Bei der Umsetzung vor Ort erhalten wir jungen Menschen viel Verantwortung. Es ist eine Chance, sich beweisen zu können und auch Verantwortung zu übernehmen.“
Auch Leon Hölle, Auszubildender bei der Firma Widenhorn – Gärten am See aus Sipplingen ist von dem Projekt begeistert: „Bei dem Projekt ‚Saisonale Gärten‘ ist man sein eigener Vorarbeiter und muss auch selbst Entscheidungen treffen. Auf der Baustelle gibt es eine gute Zusammenarbeit und man hilft sich gegenseitig.“ Und Marco Sommer fügt hinzu: „Der Unterschied zum Alltag im Betrieb besteht bei dem Projekt ‚Saisonale Gärten‘ darin, dass hier auch außergewöhnliche und etwas verrückte Ideen umgesetzt werden. Auch arbeiten wir hier selbstverantwortlich und haben keinen Vorarbeiter, wie auf den anderen Baustellen.
Auszubildende folgender Garten- und Landschaftsbaubetriebe haben die Saisonalen Gärten 2019 auf der Insel Mainau gebaut.
- GRIMM Garten gestalten GmbH, Hilzingen
- Kappler Garten- und Landschaftsbau, Wangen
- Gartenforum Dipl. Ing (FH) Eva Eisenbarth, Konstanz
- Haas GmbH Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau, Wangen i. Allgäu
- Schwehr Garten- und Landschaftsbau, Engen
- R. Denzel Garten- und Landschaftsbau, Singen
- Ritzmann Garten- und Landschaftsbau, Klettgau
- Fa. Widenhorn Gärten am See, Sipplingen
- Mainau GmbH
- freiRaumvision, Radolfzell
- Kaiser Gärten, Fischingen
- Gartenbau Schöppler, Meßkirch