Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Der Schlossbergtunnel in Baden, im Kanton Aargau, wurde im Jahr 1846 erbaut und ist der älteste Eisenbahntunnel der Schweiz. Aufgrund des steigenden Straßenverkehrs wurde im Jahr 1961 entschieden, einen neuen Eisenbahntunnel zu bauen und den Schlossbergtunnel für den Straßenverkehr umzubauen. Nach über fünf Jahrzehnten Verkehrsnutzung wurde der Tunnel im Jahr 2015 sanierungsbedürftig.

Wand Ost: fassadenhafte Wirkung, an höchster Stelle zehn Meter (Foto: R. KOHLHAUER)

Im Zuge der Sanierung entschieden sich das Kanton Aargau und die Stadt Baden dem Anwohnerschutz Rechnung zu tragen und entschieden sich den Stützmauern des Schlossbergtunnels mit begrünbaren Lärmschutzwänden zu versehen.

Grün statt grau

Bei vielen Bauwerken des Straßenverkehrs wird Beton aufgrund des gestalterischen Potenzials als Baumaterial genutzt. Allerdings sieht reiner Beton, durch die graue Farbe, relativ trist aus und kann Lärm nur reflektieren und nicht absorbieren. Zur Verminderung dieser Lärmquelle bietet der moderne Lärmschutz ausgezeichnete Möglichkeiten, wie das dargestellte Beispiel beweist. „Grüner Lärmschutz“ in Form von begrünbaren Lärmschutzelementen bietet hier neben der gestalterischen auch eine kühlende und reinigende Wirkung. Neben der Lärmabsorption unterstützen die Lärmschutzelemente parallel auch das Mikroklima in der Stadt. Denn die bepflanzte Fläche soll die Erhitzung der darunterliegenden Betonfläche verhindern und den aufkommenden Staub binden. Ergänzend bieten die Pflanzen auch einen Lebensraum für Insekten und Mikroorganismen.

Grüne „Fassade“ aus Bauteilen

In ihrer Dimension sind die Elemente auf bis zu 58 Meter Länge und zehn Meter Höhe aneinandergereiht. Ihre Gesamtfläche beträgt rund 340 Quadratmeter. Als tragende Unterkonstruktion für die Elemente dienen vertikal liegende Stahlschienen und -konsolen (Halfen). Schmale Streifenbleche decken die Elementstöße frontseits ab. Auch innenseitig dient ein Streifenblech als Anschlag für die Wandmodule, welche von oben her zwischen die Bleche eingefügt wurden, wodurch diese stabil sitzen.

Zwischen den begrünten Wandabschnitten (1.5 m bis 3 Meter hoch) liegen jeweils mit Efeu und Wildreben bepflanzte Pflanztröge, die bei Bedarf zentral gesteuert bewässert werden. Die eingebaute Unterkonstruktion wurde speziell für dieses Objekt entwickelt und als solche erstmals eingesetzt.

Wirksamer Lärmschutz bedingt Qualität

Effektiver Lärmschutz erfordert eine den örtlichen Gegebenheiten individuell angepasste Schallschutzlösung um die höchstmögliche Lärmdämmung/-absorption für die umliegenden Anwohner zu erreichen. Dies kann jedoch nur durch funktionale Materialien, Produkte und Systeme erreicht werden. Die hier verbauten KOHLHAUER PLANTA® Lärmschutzelemente, deren Kern aus hochverdichteter Steinwolle besteht, zeichnen sich durch eine hohe Materialqualität und technisch ausgefeiltes Know-how aus. PLANTA-Elemente haben sich in den vergangenen Jahren bereits in zahlreichen Anwendungen bestens bewährt.

 

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