Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Mit dem symbolischen Spatenstich wurde am 16. Mai 2019 durch Dr. Christian Lösel, Oberbürgermeister der Stadt Ingolstadt und Aufsichtsratsvorsitzender der Landesgartenschau Ingolstadt 2020 GmbH, Eva Linder, Geschäftsführerin der Landesgartenschau Ingolstadt 2020 GmbH, und Gerhard Zäh, Präsident des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern (VGL Bayern), der Bauauftakt für die Themengärten auf dem Gelände der Landesgartenschau begangen.

Spatenstich für die Themengärten: v.l.n.r.: Michael Schmölter, Techniker Gartenidee Kuchler GmbH, Ludwig Kiermeier, Inhaber Kiermeier Gärten zum Wohlfühlen, Gerhard Zäh, Präsident des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern, Dr. Christian Lösel, Oberbürgermeister der Stadt Ingolstadt und Aufsichtsratsvorsitzender der Landesgartenschau Ingolstadt 2020 GmbH, Gabriele Haid, Stauden Haid, Bernhard Kohlhuber, Bauleiter Majuntke GmbH & CO. KG Professionelles Grün, Bastian Rohrhuber, Geschäftsführer Freisinger Gartenschmiede GmbH, und Andreas Thoma, Inhaber Andreas Thoma Garten- und Landschaftsbau. (Foto: Jochen Henning/VGL Bayern)

Unter dem Motto „Inspiration Natur“ bietet die Landesgartenschau an 164 Tagen, von 24. April bis 4. Oktober 2020, ein spannendes Programm mit vielfältigen Bezügen zum Thema Nachhaltigkeit. Seit Juli 2017 entsteht hierfür im Ingolstädter Nordwesten ein neuer, rund 23 Hektar großer Erholungsraum für die Menschen der Region. Rund elf Monate vor Eröffnung starteten nun die Bauarbeiten an den Themengärten, die sich bei vergangenen Gartenschauen als wichtige Besuchermagnete erwiesen und deshalb für das Gelingen der Großveranstaltung von großer Bedeutung sind.

Insgesamt werden neun Schaugärten die vielfältigen Möglichkeiten einer umwelt- und ressourcenschonenden Gartengestaltung auf über 2.000 Quadratmetern veranschaulichen. Die Verantwortung für die Planung, Umsetzung und Betreuung liegt in den Händen von acht Fachbetrieben – davon sind sechs Unternehmen im VGL Bayern organisiert.

Beim offiziellen Spatenstich für die Themengärten betonte Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel: „Ich würde mich freuen, wenn sich viele Ingolstädterinnen und Ingolstädter von den Ausstellungen inspirieren lassen und sich für einen tierfreundlichen und nachhaltigen Garten entscheiden. So kann jede und jeder dazu beitragen, dass unsere Heimatstadt noch grüner wird.“ Geschäftsführerin Eva Linder ergänzte: „Es ist sehr zu begrüßen, dass die Schaugärten von Firmen aus der Region gestaltet werden. So können die Besucherinnen und Besucher Ideen, die sie sich auf der Landesgartenschau geholt haben, mit ortsansässigen Firmen zu Hause in die Realität umsetzen.“ Verbandspräsident Gerhard Zäh informierte darüber hinaus näher über die Beteiligten, die sich mit einem Themengarten an der Landesgartenschau präsentieren: „In enger Zusammenarbeit bringen Landschaftsarchitekten, Landschaftsgärtner sowie der Produktionsgartenbau ihre speziellen Sichtweisen auf eine nachhaltige Gartengestaltung ein. Dabei demonstriert jeder Betrieb, wie unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt werden können und wie durch die Symbiose der verschiedenen Elemente kreative, moderne oder auch klassische Akzente entstehen.“

Themengärten der Landschaftsgärtner

Mit verschiedenen Konzepten laden die Landschaftsgärtner die Besucher der Gartenschau dazu ein, in ihren Gärten zu verweilen, die Seele baumeln zu lassen oder auch Inspirationen der Gartenkultur für das eigene Zuhause zu sammeln:

Die Garten- und Landschaftsbau Fiedler GmbH & Co. KG aus Großmehring verwendet für ihren „Nachhaltigen Garten“ regionale Qualitätsprodukte mit langer Lebensdauer. Die standortgerechte Bepflanzung mit Stauden und Gehölzen bietet Nahrung für Insekten und Menschen. Hierfür wird ein Teil der Fläche als Obst-, Gemüse- und Kräutergarten genutzt. Die Wege und der mit einer begrünten Überdachung versehene Sitzplatz sind barrierefrei konzipiert. Ein Wasserbecken und die Einfassung aus Cortenstahl verleihen dem Garten eine moderne Anmutung. Außerdem kooperiert Garten- und Landschaftsbau Fiedler mit der Firma Därr Landschaftsarchitekten aus Halle bei einem weiteren Themengarten: Hauptaugenmerk der „Ideenschmiede im Freiraum“ ist ein weißer Kubus mit bepflanztem Schaukeltisch im Zentrum. Leicht schwingende Stühle lassen die Gedanken der Besucher schweifen. Stahlseile, die den Kubus überspannen, unterstützen den schöpferischen Prozess und bilden je nach Sonnenstand spannende Schattenbilder.

Aus der Natur übernommen sind die fließenden Formen im Themengarten „Leben im Fluss“ von der Freisinger Gartenschmiede GmbH. Als Hauptthema zieht sich ein Weg durch den Garten – nicht gerade, sondern mäandernd. Daran reihen sich mehrere runde Bereiche auf: ein Wasserbecken mit Sauna, ein Aufenthaltsbereich mit Holzpavillon und Outdoor-Küche sowie ein Rückzugspavillon mit Sitz- und Liegepodest. Bei der Bepflanzung wechseln sich Gemüsebeete, Rasen, Gräser, Stauden und Bäume ab.

Mit dem „Ein-Blick ins Paradies Weiss-Blau" vermittelt die Firma Kiermeier Gärten zum Wohlfühlen aus Attenhofen das bayerische Lebensgefühl. Eine Hecke umrandet das gärtnerische Paradies und gibt an verschiedenen Stellen den Blick in die inneren Gartenwelten, mit Stauden- und Kräuterbeeten sowie Blühpflanzen in den weiß-blauen Landesfarben, frei. Auf den Wegen begleiten Engelskulpturen und andere göttliche Motive heimischer Künstler die Besucher. Ein Schwimmteich mit Wasserfall repräsentiert das Voralpenland und ein Saunahaus mit Terrasse sowie moderne Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen ein.

Im Schaugarten der Gartenidee Kuchler GmbH aus Geisenfeld steht das Thema „Nachhaltigkeit durch optische Vergrößerung von Freiräumen“ im Vordergrund. In Zusammenarbeit mit dem Gartenarchitekten Alexander Koch und dem Designer Peter Schreyer werden die Grundlagen der Gartenarchitektur zur Vergrößerung von Freiräumen präsentiert – bis hin zu Wassergeräuschen in Kombination mit malerischen Klängen. Nachhaltigkeit der besonderen Art, da sich dadurch der Flächenverbrauch reduziert. Informationen zu den Methoden sind auf Internetseiten erhältlich, die sich über QR-Codes auf dem Boden ansteuern lassen.

In Zusammenarbeit mit dem Freisinger Landschaftsarchitekturbüro Freiraum, baut die Majuntke GmbH & CO. KG Professionelles Grün aus Mainburg den "Gebrauchten Garten“. Es werden Materialien verwendet, die bereits mehrfach zum Einsatz kamen. Ein geschwungener Besucherpfad aus recyceltem Ton- und Ziegelsplitt sowie Pflanzen und niedrige Einbauten leiten den Besucher durch die einzelnen Themenbereiche. Halbdurchlässige Sichtschutzelemente sorgen für eine Abgrenzung gegenüber dem Hauptweg.

Unter dem Leitmotiv „Refugium" entsteht ein Themengarten von Andreas Thoma Garten- und Landschaftsbau aus Nandlstadt – ein Rückzugsort für Menschen, Insekten und Kleinstlebewesen. Auch er bietet Raum zur Selbstversorgung mit diversen Obstgehölzen und essbaren Pflanzen. Eine klare Formensprache, im Zusammenspiel mit einer naturnahen Bepflanzung, zeichnet diesen Garten aus. Dabei steht der Einsatz von recycelten Materialien im Vordergrund – als Beispiel für eine zukunftsorientierte Kreislaufwirtschaft im Garten- und Landschaftsbau.

Darüber hinaus beteiligt sich die Firma Stauden Haid aus Ingolstadt mit zwei Beiträgen. Zum einen beinhaltet der Klimawandelgarten „Manche mögen´s heiß“ eine große Auswahl an Pflanzen, die an Niederschlagsarmut und hohe Temperaturen bei ausreichender Winterhärte angepasst sind. Zum anderen demonstriert der Garten „Man lebt immer zweimal“ die Wiederverwendung vieler Gegenstände, die durch Upcycling eine neue Aufgabe erhalten.

 

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