Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Am 14. Juni 2019 veranstaltete die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) die 16. Landschaftsbautagung in Zusammenarbeit mit dem Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern (VGL Bayern). Unter dem Motto „Grün in die Stadt – Entwicklungen im Zeichen des Klimawandels“ griff die Tagungsleitung auch in diesem Jahr wieder ein besonders aktuelles Thema auf und beleuchtete den Megatrend aus unterschiedlichen Perspektiven.

Die Akteure rund um die Landschaftsbautagung 2019, vordere Reihe v.l.: Prof. Dr. Rudolf Haderstorfer, HSWT, Fritz Zanker, Grünflächenpflege der Landeshauptstadt München, Gerhard Zäh, Präsident des VGL Bayern, Prof. Dr. Cristina Lenz, Dekanin der Fakultät Landschaftsarchitektur der HSWT, Prof. Dr. Alexander von Birgelen, Hochschule Geisenheim, Prof. Dr. Swantje Duthweiler, HSWT, Dr. Susanne Böll, LWG, und Peter Menke, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Die Grüne Stadt. Die hintere Reihe zeigt das Organisationsteam der Landschaftsbautagung.

v.l.: Prof. Dr. Rudolf Haderstorfer, HSWT, Maximilian Böttinger und Alexander Sauter, die durch Gerhard Zäh, Präsident des VGL Bayern, für ihre herausragenden Bachelorarbeiten prämiert wurden.

Konzentrierte Aufmerksamkeit der Besucher der Landschaftsbautagung. Hier beim Vortrag von Peter Menke, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Die Grüne Stadt. (Fotos: Jochen Henning, VGL Bayern)

Nach der Tagungseröffnung durch Dr. Eric Veulliet, Präsident der HSWT, richtete Gerhard Zäh, Präsident des VGL Bayern, einige Grußworte an die anwesenden Gäste. So sei gegenwärtig eine zunehmende Investitionsbereitschaft von Städten und Kommunen zu erkennen, um mit zusätzlichem Grün die Belastungen durch Feinstaub, Kohlendioxid sowie Starkregen zu reduzieren. „Dieses Umschwenken der öffentlichen Hand resultiert nicht zuletzt aus dem gestiegenen Umweltbe-wusstsein unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger, das sich eindrucksvoll an der hohen Wahlbeteiligung beim bayerischen Volksbegehren ´Artenvielfalt – Rettet die Bienen!` manifestierte“, betonte der Verbandspräsident. Darüber hinaus berichtete er über die Initiativen des VGL Bayern am Runden Tisch der Bayerischen Staatsregierung, der im Anschluss an das Volksbegehren einberufen wurde. Innerhalb der Fachgruppe „Garten, Siedlungen, kommunale und urbane Räume“ erarbeitete der Verband einen Katalog mit Vorschlägen, der unter anderem die Förderung einer artenreichen Gartenkultur, die Anlage oder den Umbau von Kreislehrgärten zu ökologisch geführten Schaugärten und die Initiierung einer Kampagne für naturnahe Gärten beinhaltet. Darüber hinaus sollten vorhandene Defizite bei Ausgleichsmaßnahmen im Zusammenhang mit städtebaulichen Maßnahmen dringend behoben, das Städtebauförderprogramm „Zukunft Stadtgrün“ ausgebaut und die Biodiversität als Querschnittsthema in sämtlichen Programmen der Städtebauförderung berücksichtigt werden.

Prof. Dr. Cristina Lenz, Dekanin der Fakultät Landschaftsarchitektur, erläuterte die wesentlichen Aktivitäten und Neuerungen an der Hochschule – insbesondere den „Future Day“, der im Oktober 2018 mit den Schwerpunkten Klimawandel, Digitalisierung und Internationalisierung stattfand.

Darüber hinaus arbeite die HSWT an einer Anpassung in den beiden Bachelor-Studiengängen Landschaftsarchitektur sowie Landschaftsbau und -Management, mit dem Ziel einer intensiveren Zusammenarbeit. Anschließend prämierte Gerhard Zäh zwei Hochschulabsolventen für ihre heraus-ragenden Bachelorarbeiten. Über einen mit jeweils 300 Euro dotierten Ehrenpreis freuten sich Maximilian Böttinger für seine Betrachtung der Deckungsbeitragsrechnung als Instrument des Projektcontrollings und Alexander Sauter für seine Verfahrensentwicklung zur Herstellung von Freiform-kavitäten in Betonfertigteilen mit der Zielsetzung der Generierung von Habitatfunktionen.

Aus Sicht der Initiative „Grün in die Stadt“ referierte Peter Menke, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Die Grüne Stadt, über die besondere Bedeutung von Grünflächen für die moderne, zukunftsfähige Stadtentwicklung. In weiteren Fachvorträgen gingen Prof. Dr. Swantje Duthweiler, HSWT, Dr. Susanne Böll, Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim (LWG), und Gerhard Hauber, Büro Dreiseitl, auf die Handhabung verschiedener Herausforderungen ein, die durch den Klimawandel und zunehmende Urbanisierung an Stadtbäume sowie den Umgang mit anfallendem Regenwasser gestellt werden. Weiterhin gab Prof. Dr. Alexander von Birgelen, Hochschule Geisenheim, praktische Tipps, wie durch vertikale Bepflanzung auf wenig Platz neue Grünflächen entstehen können. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch einen Vortrag von Fritz Zanker, Sachgebiet Grünflächenpflege der Landeshauptstadt München, der die Anforderungen im Bereich des Grünflächenmanagements zusammenfasste. Die nächste Landschaftsbautagung findet am 19. Juni 2020 statt.

 

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