Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Am Mittwoch, 26. Juni fand in Stuttgart der Parlamentarische Abend der Gartenbauverbände aus Baden-Württemberg statt. Die Einladung wurde traditionell vom Gartenbauverband Baden-Württemberg-Hessen sowie vom Verband Garten-, Landschafts-, und Sportplatzbau Baden-Württemberg ausgesprochen. Im „Haus der Rosen“ der Fellbacher Schnittrosen Gärtnerei Peter Schwarzkopf, kamen die anwesenden Unternehmer der grünen Branche mit den Landtagsabgeordneten ins Gespräch.

v.l.n.r.: Martin Hahn, MdL (= Vorsitzender Ausschuss Ländlicher Raum), Reiner Bierig, Geschäftsführer VGL-BW, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, Martin Joos, Vorstandsvorsitzender VGL-BW, Gerhard Hugenschmidt, Präsident GVBWH und Hans-Georg Paulus, Hauptgeschäftsführer GVBWH.

Besichtigung der Fellbacher Schnittrosen Gärtnerei Peter Schwarzkopf (Fotos: VGL-BW)

Bei einer Talkrunde mit Moderator Volker Kugel sprachen Martin Joos Vorstandsvorsitzender Verband Garten-, Landschafts-, und Sportplatzbau Baden-Württemberg und Gerhard Hugenschmidt, Präsident Gartenbauverbandes Baden-Württemberg-Hessen die aktuelle Situation der Branche, die Zukunftsaussichten und die Belange der jeweiligen Berufsstände. „Im vergangenen Jahr haben wir unseren Umsatz im Garten-, und Landschaftsbau nochmals um fünf Prozent steigern können, auf 1,59 Milliarden Euro“, zeigte sich Martin Joos zufrieden. „Die Nachfrage stimmt und die Auftragsbücher sind gut gefüllt.“

Aber auch die Herausforderungen der Branche, wie Fachkräfte- und Nachwuchsmangel und Ausbildung wurden nicht außenvorgelassen. „Die Staatsschule für Gartenbau Hohenheim, die älteste Gartenbauschule in Deutschland muss wieder zur Kaderschmiede für zukünftige Unternehmer, Bauleiter und Vorarbeiter werden“, so Joos. „Denn der jetzige Zustand der Schule ist nicht mehr tragbar. Außerdem muss bedacht werden, dass die Staatsschule nur in Verbindung mit einem eigenen Wohnheim zukunftsfähig ist.“ Aus Sicht von Gerhard Hugenschmidt ist neben dem Schulneubau und dem dringend notwendigen Wohnheim auch die Erneuerung der Gewächshäuser ein wichtiger Punkt um den Versuchsbetrieb der Gartenbauschule zeitgemäß weiterführen zu können.

Ein weiterer Punkt, den die Gartenbauverbände an die Abgeordneten weitergaben, ist die Bleibeperspektive für ausländische Mitarbeiter. „Wir als Branche sind bereit, Verantwortung für die Integration unserer Mitarbeitenden zu übernehmen“, erklärte Joos. „Ein Großteil der Geflüchteten, die in unseren Mitgliedsbetrieben beschäftigt sind, haben einen unbefristeten Arbeitsvertrag oder sind in einem Ausbildungsverhältnis. Deswegen ist unsere dringende Bitte eine Bleibeperspektive für Menschen in unbefristeten Beschäftigungs- oder Ausbildungsverhältnissen zu schaffen.“

Über den Erfolg der Remstalgartenschau berichtete Gerhard Hugenschmidt der gleichzeitig Vorsitzender der Fördergesellschaft für die baden-württembergischen Landesgartenschauen ist. Nur das schlechte Wetter hat den bisherigen Erfolg der Remstalgartenschau etwas geschmälert. Jede Kommune hat sich mit sehenswerten Beiträgen eingebracht. Diese werden von den Besuchern mit großem Interesse und Begeisterung aufgenommen.“ Landesgartenschauen sind noch immer eine der besten Plattformen die es für uns Gärtner gibt“.

Beim Betriebsrundgang mit Peter Schwarzkopf und bei dem anschließenden Essen, konnten knapp 30 Abgeordneten, darunter der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, viele Informationen der Branche vermittelt werden. Thematisiert wurden: Fahrverbote für Dieselfahrzeuge, die Notwendigkeit von Führerscheinregelungen, die Nachwuchsproblematik und der Fachkräftemangel, die Flächen- und Deponieknappheit sowie die Verfügbarkeit von Flächen für Betriebe im Außenbereich.

Der Parlamentarische Abend der Gartenbauverbände ist jedes Jahr eine willkommene Veranstaltung, bei der sich Unternehmer und Parlamentarier treffen und in ansprechendem Ambiente aktuelle Anliegen des Berufsstandes diskutieren. Der direkte Dialog mit den Abgeordneten ist von großer Bedeutung und immer wieder ergeben sich aus Gesprächen am Parlamentarischen Abend Besuchstermine in den Unternehmen. „Wir brauchen in vielen Bereichen ein klares Signal der Politik.“, sind sich die Vorsitzenden einig. „Es ist schön, dass wir an diesem Abend Gelegenheit finden, unsere Belange vorzutragen.“

 

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