Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Im Jahr 2019 nehmen so viele Waldbesitzer wie nie zuvor am Bayerischen Vertragsnaturschutzprogramm Wald des Umweltministeriums teil. Insgesamt wurden in diesem Jahr erstmals Anträge mit einem Volumen von mehr als 5 Millionen Euro gestellt - eine Steigerung um eine weitere Million gegenüber den Vorjahren.

Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (© Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz)

Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betont zum Abschluss der Antragstellung: "Das neue Rekordvolumen beim Vertragsnaturschutz im Wald zeigt: Die richtigen Anreize beim kooperativen Naturschutz bringen die besten Erfolge. Bayern nimmt damit auch im Vergleich der Bundesländer beim Vertragsnaturschutz im Wald eine Spitzenstellung ein. Der Vertragsnaturschutz im Wald erhält gemeinsam mit den Waldbesitzern wertvolle Lebensräume und schafft Struktur- und Artenreichtum. Die Leistungen der privaten und kommunalen Waldbesitzer mit einer naturschutzorientierten Waldwirtschaft sind für die biologische Vielfalt der Wälder unverzichtbar. Naturnahe Wälder sind oft wahre Schatzkammern mit hoher Artenvielfalt und einer der natürlichsten Lebensräume. Wir arbeiten damit weiter erfolgreich an unserem Ziel, die Fläche im Vertragsnaturschutz zu verdoppeln." Insbesondere im Waldnaturschutz sind die privaten Waldbesitzer und die Kommunen wichtige Partner, die finanziell unterstützt werden.

Besonders attraktiv für Waldbesitzer sind die Zahlungen für Biotopbäume. Waldbesitzer verpflichten sich, diese eigentlich erntereifen Bäume für mindestens 12 Jahre zu belassen und bekommen dafür zu Beginn der Maßnahme eine Entschädigung von bis zu 195 Euro pro Baum. Biotopbäume sind mit ihren Schlüsselstrukturen wie Ast- und Kronenbruch oder Großhöhlen für zahlreiche Tiere beispielsweise Fledermäuse und Hirschkäfer sowie Moos-, Flechten- und Pilzarten unverzichtbar.

Weitere Maßnahmen unterstützen Waldbesitzer, die beispielsweise ihren Wald der natürlichen Entwicklung überlassen oder fördern die Fortführung der traditionellen Waldbewirtschaftungsform Mittelwald. Hier bleiben große Eichen langfristig stehen, während die restlichen Bäume alle 10 bis 30 Jahre auf den Stock gesetzt werden. Mittelwälder zeichnen sich durch eine hohe Artenvielfalt aus, insbesondere auch extrem seltene Schmetterlinge wie der Maivogel leben in den Mittelwäldern Bayerns.

 

Empfohlen für Sie: