Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Am 2. Juli 2019 veranstaltete der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern (VGL Bayern) zusammen mit Fachbetrieben einen Praxistest für Schülerinnen und Schüler auf dem Gelände der Gartenschau in Wassertrüdingen. Unter dem Motto „Geometrie auf der Wiese“ wurden die theoretischen Kenntnisse der Jugendlichen aus dem Geometrieunterricht in praktischen Aufgaben aus dem Arbeitsalltag eines Landschaftsgärtners umgesetzt.

Schule im Grünen: Schülerinnen und Schüler der 7. Jahrgangsstufe der Hans-von-Raumer-Mittelschule in Dinkelsbühl verlagerten ihr Klassenzimmer für einen Tag auf das Gartenschaugelände in Wassertrüdingen und testeten ihre Fähigkeiten als Landschaftsgärtner.

Die Mittelschüler erlernten die Grundlagen der Vermessungstechnik und führten Höhenmessungen mit dem Nivelliergerät durch. (Fotos: Jochen Henning, VGL Bayern)

23 Schülerinnen und Schüler der 7. Jahrgangsstufe der Dinkelsbühler Hans-von-Raumer-Mittelschule nutzten die Gelegenheit und verlagerten ihr Klassenzimmer für einen Tag auf das Gartenschaugelände. In kleinen Gruppen erfuhren die Teilnehmer, wie man mathematische Probleme mit einfachen Hilfsmitteln lösen kann, ohne dabei Geodreieck und Zirkel zu verwenden. Außerdem gab es viele Informationen über die Berufsausbildung im Garten- und Landschaftsbau.

„Unser Ziel ist es, die Jugendlichen für den Beruf des Landschaftsgärtners zu begeistern und Einblicke in den beruflichen Alltag zu vermitteln. Dabei sollen die Teilnehmer ihr theoretisches Wissen und ihre praktischen Talente erproben“, erklärt Laura Gaworek, Referentin für Nachwuchswerbung beim VGL Bayern. „Dafür beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler in kleinen Gruppen an vier unterschiedlichen Stationen mit ganz realen Aufgaben. Natürlich mit fachmännischer Hilfestellung“, ergänzt die Nachwuchsreferentin.

Verena Trullu, Landschaftsarchitektin bei der Firma Zäh Gartengestaltung GmbH & Co.KG: „Bei meiner Station geht es um die Berechnung von Flächen. Zur Ermittlung der unterschiedlichen Dreiecke, Quadrate und Rechtecke wird die entsprechende Rasenfläche abgesteckt und vermessen.“ An der nächsten Mitmachstation wurde ein fünf Meter langer Plattenstreifen im rechten Winkel zu einem Weg verlegt. „Nicht ganz ohne, wenn man als Hilfsmittel nur Absteckeisen, Maßband und eine Schnur zur Verfügung hat“, erläutert Bauleiter Michael Zäh. Die dritte Aufgabe beinhaltete den Bau einer Treppe an einer Böschung. „Zuerst müssen die Schülerinnen und Schüler die Höhe und Breite der Böschung feststellen. Dann wird errechnet, wie viele Blockstufen benötigt werden. Dabei ist außerdem zu berücksichtigen, mit wieviel Überdeckung die Blockstufen eingebaut werden müssen. Die Maße der Blockstufen sind natürlich vorgegeben“, erklärt Bastian Burger, Fachkraft bei der Knauer GmbH. Schließlich erlernten die Mittelschüler die Grundlagen der Vermessungstechnik und führten verschiedene Höhenmessungen mit dem Nivelliergerät durch.

Nach dem Unterricht im Freien zeigte sich Klassenlehrerin Melanie Annen hellauf begeistert: „Überaus begeistert hat mich vor allem, mit welchem Eifer die Schülerinnen und Schüler bei der Sache waren. Außerdem erfuhren die Jugendlichen viele Details über die Ausbildung und die Karriere im Garten- und Landschaftsbau, die ihnen bei der Auswahl des richtigen Berufsweges hilfreich sein werden.“

Im Freien etwas über die Natur lernen und sogar noch Spaß dabei haben? Das bietet das Programm der „Schule im Grünen“ für Schulklassen, Kindergärten, Jugend- oder Fördergruppen. Unter freiem Himmel bringen zahlreiche Aussteller und Veranstalter jungen Menschen vom Kindergartenalter bis zur Oberstufe verschiedene Themenbereiche aus Natur und Umwelt näher. Darüber hinaus erhalten sie spannende Einblicke in die Landwirtschaft, Ernährung und Technik. Durch kreative Angebote zum Mitmachen fällt das Lernen leicht. Sämtliche Workshops sind so entwickelt, dass die Sachverhalte dem Alter entsprechend erklärt werden. Um den abenteuerlichen Ausflugstag abzurunden, können die Klassen die Gartenschau anschließend gemeinsam erkunden. Ziel der „Schule im Grünen“ ist es, die Kinder und Jugendlichen für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Natur und Umwelt zu sensibilisieren. Die „Schule im Grünen“ versteht sich damit als ein ergänzendes außerschulisches Bildungsprojekt und steht unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus.

 

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