Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Mit 117.000 Besucherinnen und Besuchern knackte die 71. Tarmstedter Ausstellung an vier Tagen den Besucherrekord.

Eröffnungsveranstaltung (Foto: GMC)

Auf dem 18 Hektar großen Ausstellungsgelände mit rund 750 Ausstellern ist gestern die 71. Tarmstedter Ausstellung zu Ende gegangen. Norddeutschlands größtes Schaufenster für Land-, Kommunal- und Gartentechnik, Tierzucht sowie Hobby, Haus und Garten schlug wieder einmal die Brücke zwischen professionellen Landwirten und Dienstleistern, Hobbytierhaltern und Familien.

Moderne Landtechnik zum Anfassen

„Unsere Aussteller kommen hier immer mit brandneuen Messeneuheiten. So wird modernste Landtechnik mit allen anderen Themen, die das Leben in Stadt und Land ausmachen, geschickt miteinander verwoben. Darüber sind wir besonders stolz!“ beschreibt Geschäftsführer Dirk Gieschen die Tarmstedter Ausstellung 2019.

Die aktuelle wirtschaftliche Lage auf fast allen Agrarmärkten lässt die Investitionsbereitschaft der Landwirte steigen. In diesem Jahr zeigten sich die Landwirte zum Thema Trockenheit nach der günstigeren Wetterlage in den letzten zwei Wochen bei deutlich gelassenerer Stimmung als im letzten Jahr.

Die Fachaussteller für Landwirtschaft und Landtechnik stellten heraus, dass sich die Tarmstedter Ausstellung 2019 weiterhin als eine sehr wichtige Kontaktbörse zur Anbahnung von Geschäften fungiert. „In diesem Jahr konnten wir an allen vier Tagen intensive Fachgespräche mit Landwirten und Lohnunternehmern führen.“ sagte Markus Hauschild, Leiter Landwirtschaft und Landtechnik. Ebenso hat sich das Ausstellerportfolio für Handwerker, Gewerbe und Kommunen beständig weiterentwickelt.

Feurige Abendshow auf dem Tierschaugelände

Bei Anbruch der Dunkelheit konnten am Samstagabend zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer Zeugen einer fulminanten Feuershow werden. Hier zeigten Claus Luber, Anne Krüger-Degener, Yvonne Gutsche, der Friesenstall Marschhorst und weitere Akteure in einer zweistündigen Show auf außergewöhnliche Weise, was positives Horsemanship (Vertrauensvoller Umgang zwischen Mensch und Tier) bedeutet. „Dieses Event neben dem normalen Ablauf auf dem Tierschaugelände zu organisieren, war ein Mammut-Projekt für unser Team, aber was am Ende dabei herausgekommen ist, war einfach gigantisch!“, freut sich Frank Löwentat, der Leiter des Tierschaugeländes, über die außerordentlich positive Resonanz.

Das tägliche Tierschauprogramm hatte sowohl Tarmstedt-Publikumslieblinge wie die Flying Dogs und die Pferde von Müllers Hoff dabei – und erstmalig demonstrierte Westernreiterin Yvonne Gutsche mit ihrem Pferd Bailey an allen vier Tagen, wie vertrauensvolle Arbeit zwischen Mensch und Pferd gelingen kann.

Im Tiershow- und im Tierzucht-Ring fanden hochkarätige Schauen statt. Der 20. Bezirkswettbewerb für Jungzüchtermannschaften, der 35. Tag der Trakehner mit dem Fohlenchampionat und die Hannoveraner Fohlenschau mit über 40 Jahren waren die Jubiläen in der Tierzucht.

Der große Andrang an beiden Vorführringen habe gezeigt, dass mit Show, Spaß und Informationen für jeden etwas dabei war, sagte Löwentat. Gerade Kinder waren begeistert von den Ritterkämpfen oder den fliegenden Hunden. Löwentat lobte auch das tolle Zusammenspiel der zehn Mitarbeiter im Tierschaubereich, die an allen vier Tagen für einen reibungslosen Ablauf der vielen Shows und Zuchtschauen sorgten.

„Bio“ und „Regional“ als anhaltender Trend

In der Genusshalle bio und regional konnten die Besucherinnen und Besucher Bärlauchpesto, Linseneintopf und Leberwurst nicht nur probieren, sondern auch verstehen, wo es herkommt. Denn hier konnten Fragen zu den Produkten und deren Herkunft und Herstellung gestellt werden. Die Menschen in der Stadt und auf dem Land werden in Ernährungsfragen immer kritischer. Die Genusshalle bio und regional bietet daher sowohl Herstellern als auch Verbrauchern eine gute Plattform für den gemeinsamen Dialog. „Es ist ein Phänomen der Tarmstedter Ausstellung, dass von der Herstellung bis zum Endverbrauch alles dargestellt werden kann und miteinander Hand in Hand arbeitet. Wo gibt es so etwas sonst?“ resümiert Tarmstedts Bürgermeister und Geschäftsführer Frank Holle.

Logistische Meisterleistung

Vermutlich hat das moderate Wetter in diesem Jahr dafür gesorgt, dass noch mehr Besucher als sonst das Gelände aufgesucht haben. Vor allem am Ausstellungs-Sonntag mussten in und rund um Tarmstedt mit einigen Staus rechnen. „In diesem Jahr gab es ein sehr großes Besucheraufkommen und ich bin wieder beeindruckt, wie reibungslos unser Parkplatz-Team den Verkehr geregelt hat“ freut sich Jörg Weiß, der das Sicherheitskonzept und die Verkehrsregelung federführend organisiert.

Auch wenn wir nicht in jedem Jahr die Besucher-Rekordmarke knacken, können wir insgesamt beobachten, dass mehr Autos als vergleichsweise vor zehn Jahren unterwegs sind.

Am Freitag strömten 17.000 Menschen auf das Gelände. Der Samstag war mit 29.500 traditionell noch besser besucht. Den Sonntagsrekord knackten 45.000 Besucher. Den Abschluss machte der Montag mit 25.500 Ausstellungsbesuchern. Damit kamen an allen vier Tagen 117.000 Gäste nach Tarmstedt – das knackte die absolute Rekordmarke aus dem Jahr 2013 mit 111.500 Menschen auf dem Gelände.

„Es war eine sehr richtige Entscheidung, die Anfahrt zu optimieren und in mehr Parkplätze zu investieren. Auch weitere Parkplatzerweiterungen sind in Planung. Aber nicht nur das hat zum reibunglosen Ablauf beigetragen, sondern auch das gut miteinander verzahnte Team trägt immer einen großen Anteil dazu bei, dass es gut voran geht.“ äußert sich der kaufmännische Leiter und Prokurist Ewald Aßmann. Er zeigte sich sehr zufrieden mit dem gesamten Verlauf der diesjährigen Veranstaltung.

Besucher fühlten sich rundum wohl

Das hohe Besucheraufkommen war wie in jedem Jahr eine Herausforderung. Daher dankte Holle ausdrücklich den vielen Helfern, ohne deren Unterstützung die Veranstaltung undenkbar wäre. „Den vielen Mitarbeitern der Tarmstedter Ausstellung, der Polizei, Freiwilligen Feuerwehr, des Deutschen Roten Kreuzes und des TuS Tarmstedt gebührt ein ganz großer Dank“, lobten beide Geschäftsführer alle Beteiligten.

„Wir haben eine sehr ruhige Ausstellung ohne nennenswerte Vorkommnisse erlebt“, bestätigt Jörg Weiß, Leiter Ausstellungswesen und Sicherheit. Andreas Rothgeber, Kreisbereitschaftsleiter beim Deutschen Roten Kreuz, lobte das Ausstellungskonzept mit vielen Sitzgelegenheiten und schattigen Ruhezonen. „Unsere 20 Ehrenamtlichen vor Ort waren, vielleicht auch wegen der moderaten Temperaturen, kaum im Einsatz.“

Perfekte Bedingungen für die Tiere

„Für das Tierwohl ist hier in Tarmstedt in jedem Jahr bestens gesorgt, darum kommen wir immer gerne wieder“, sagt Anne Degener-Krüger. Die als Buchautorin und aus vielen Shows bekannte Tiertrainerin lobt die Unterbringung ihrer Tiere auf dem Tierschaugelände. Sie hat mit ihrem Team ein eigenes Zelt mit Boxen bezogen, in dem ihre Pferde, Ziegen und Hunde nach einem Auftritt Ruhe finden. Stroh und Heu in bester Qualität stand zur Verfügung, sodass sich die Tiere wie zu Hause fühlen können. „Wir finden hier wirklich die besten Bedingungen vor“, zeigt sich Anne Degener-Krüger erfreut. Sie präsentiert in Tarmstedt verschiedene Showprogramme mit Pferden, Hunden und Schafen und hat damit auch an der feurigen Abendshow teilgenommen.

Die 72. Tarmstedter Ausstellung findet vom Freitag, 10. bis Montag, 13. Juli 2020 statt.

 

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