Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Der Präsident des Zentralverbandes Gartenbau e. V. (ZVG) Jürgen Mertz hat die Bereitschaft der Branche hervorgehoben, Zukunftsfragen anzugehen und sich den gesellschaftlichen Diskussionen und Herausforderungen zu stellen. Bei seiner Festrede auf dem Deutschen Gartenbautag am 6. September 2019 in Heilbronn verwies er gleichzeitig auf die notwendigen Handlungsspielräume der Betriebe, um die nötigen Investitionen und Anpassungen auch tatsächlich zu tätigen.

ZVG-Präsident Jürgen Mertz bei der Festveranstaltung des Deutschen Gartenbautages 2019 auf der BUGA Heilbronn (Foto: ZVG/ Batriks Film & Fotografie)

Hohe bürokratische Auflagen würden die Betriebe aber ausbremsen und schlimmstenfalls den derzeitigen Strukturwandel nochmals beschleunigen. Vorgaben des Handels, die weit über die gesetzlichen Regelungen hinausgehen, und ad hoc-Entscheidungen aus der Politik, die die benötigte Planungssicherheit zunichtemachen, sind problematisch.

Kritisch sieht der ZVG den vom Bundeskabinett beschlossenen Aktionsplan Insektenschutz und die diskutierte CO2-Bepreisung. Ohne ausreichende Entlastungsmaßnahmen oder anderweitige Unterstützung droht der Branche durch massive Veränderungen und unverhältnismäßig hohe Belastungen.

Planungssicherheit ist bspw. auch beim Bundesprogramm Energieeffizienz nötig. Der Verband fordert seit Jahren eine Verstetigung für dieses erfolgreiche Instrument, das nachweislich Anreize zu CO2-sparendenen Investitionen schafft. Angesicht der intensiven Diskussion um Klimaschutz und CO2-Einsparungen ist es absolut unverständlich, dass diese Verstetigung überhaupt zur Disposition steht, so Mertz. Vielmehr sollten das Programm in die Klimaeffizienzmaßnahmen integriert werden. Praktikable Lösungen mahnt der Verbandspräsident auch beim Pflanzenpass an. Nicht nur die Betriebe, auch die Länderbehörden stehen hier vor einer Mammutaufgabe.

Der deutsche Gartenbau liefert Obst und Gemüse mit kurzen Transportwegen, bindet CO2 in Pflanzen und Gehölzen und trägt zu lebenswerten Städten bei, betonte Mertz und warb für weitere konstruktive Gespräche mit den poltischen Entscheidern.

Die weiteren Redner waren der Parlamentarische Staatssekretär Hans-Joachim Fuchtel vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch vom Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg und Heilbronns Erster Bürgermeister Martin Diepgen.

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