Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Der Wunsch der Endkunden nach mehr Nachhaltigkeit und ökologisch wertvoller Bepflanzung hält nun auch Einzug auf den Friedhöfen. Das ließ sich auf der Fachausstellung Friedhofstechnik feststellen, die am 19. September erneut auf dem Gelände des Bildungszentrums für Gartenbau stattfand. Der Staudenspezialist Becker aus Dinslaken beispielsweise gestaltete unter anderem ein Mustergrab mit Bienenweidepflanzen und warb mit dem „gedeckten Tisch für Insekten“.

Nachhaltige, ökologisch wertvolle Bepflanzungsmöglichkeiten stellte Stauden Becker auf der Friedhofstechnik in Essen vor. (Foto: Stauden Becker)

„Die Menschen sind auf der Suche nach einem Weg, auch der Grabstätte ihrer Angehörigen einen weiteren Sinn im Ganzen zu geben“, berichtet Martin Becker dazu. „Das Grab soll weiterhin pflegeleicht sein und ansprechend aussehen. Nun aber gerne zusätzlich nachhaltig und ökologisch sinnvoll sein. Angesichts dieser Anforderungen ist eine Bepflanzung mit mehrjährigen Blütenstauden, die als Nahrungsquelle für Insekten dienen, ein immer häufiger genutzter Ansatz.“

Um Friedhofsgärtnern bei der Auswahl der passenden Blütenpflanzen zu helfen, hatte Martin Becker das „Stauden-Menü für Insekten“ im Gepäck, das der Bund deutscher Staudengärtner in einer Broschüre zusammengestellt hat. Als „Vorspeise“ werden Frühjahrsblüher wie Winterling und Polsterphlox vorgestellt, zum „Hauptgang“ im Sommer gibt es Lavendel und Sonnenbraut, das Dessert bilden herbstblühende Stauden wie beispielsweise Fetthenne und Winteraster. Dazu ließen sich dann die „Klassiker“ wie Bodendecker oder immergrüne Gräser, die Becker ebenfalls vielfältig im Sortiment hat, ansprechend kombinieren.

„Viele Menschen suchen heute nach anderen Begräbnisformen anstelle der großen Grabstätte. Ich glaube, wenn wir dieser Grabstätte jedoch zusätzlichen Wert geben können, eben durch ökologischen Nutzen, und dies kombiniert wird mit guten Angeboten eines gärtnerischen Pflegeservice, können wir eventuell mehr Menschen vom Erhalt einer Grabstätte überzeugen“, sagt Martin Becker. „Und natürlich sind Blütenstauden auch für andere Formen wie Urnenfelder oder Friedwälder ein Gewinn, den wir unseren Kunden kommunizieren sollten.“

Die „Friedhofstechnik“ ist eine der wichtigsten deutschen Fachausstellungen der Branche, die alle zwei Jahre organisiert wird durch die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, den Fachverband der Friedhofsgärtner im Landesverband Gartenbau NRW sowie den Verband der Friedhofsverwalter Deutschlands.

 

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