Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Bayerns größtes Lawinenverbauungsprojekt an der Weißwand ist nach 30 Jahren Bauzeit fertiggestellt. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber betonte beim offiziellen Abschluss der Verbauungsarbeiten in Ramsau:

Lawinenverbauung Weisswand (© Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz)

"Lawinenschutz ist Lebensschutz. Im empfindlichen Alpenraum führt der Klimawandel zu einem steigenden Lawinenrisiko. Die größte Lawinenverbauung in Bayern an der Weißwand ist ein Vorzeigeprojekt zum Schutz der Bevölkerung vor Naturgefahren und eine Gemeinschaftsleistung von Wasserwirtschaft, Forstverwaltung und Straßenbau. Die Lawinennetze helfen dem Bergwald und schützen insbesondere die Bundesstraße vor Lawinenabgängen. Die Schutzwaldsanierung an der Weißwand ist zudem das größte zusammenhängende Schutzwaldsanierungsprojekt in Bayern."

Das Projekt umfasst den Bau der permanenten Lawinenverbauung in 12 Lawinenstrichen, den Ausbau von zwei Erschließungswegen und die Errichtung eines Steinschlagschutzzaunes an der Bundesstraße 305. Insgesamt wurden gut 1.100 Lawinennetze, mehr als 7.000 Gleitschneezäune und 1.800 Meter Steinschlagschutzzäune in einer Gesamtfläche von rund 50 Hektar verbaut. Der Freistaat Bayern investierte seit Baubeginn rund 20 Millionen Euro in das Projekt.

Die Schutzwaldsanierung ist eine Gemeinschaftsaufgabe von Staatsforst- und Wasserwirtschaftsverwaltung. Nach 30 Jahren Bauzeit wurde die Baumaßnahme durch die Wasserwirtschaftsverwaltung jetzt abgeschlossen. Die Projekte der Schutzwaldsanierung werden durch die Forstbehörden ausgeführt und laufen noch. Die Bundesstraße 305 wurde im Bereich der Weißwand immer wieder von Lawinenabgängen bedroht. Steinschlagabgänge auf die Bundesstraße sowie die abnehmenden Schutzfunktionen des Bergwaldes oberhalb der Bundesstraße in diesem Teilabschnitt führten zu einer Zunahme der Verkehrsgefährdung.

Mit dem Lawinenlagebericht des Landesamtes für Umwelt kann sich jeder über aktuelle Lawinengefahren im Alpenraum informieren. Mit derzeit 20 vollautomatischen Messstationen liefert die Lawinenwarnzentrale – unterstützt von rund 400 ehrenamtlichen Helfern – im 10-Minuten Rhythmus aktuelle Klima- und Wetterdaten, beispielsweise zur Gefahrenstufe, zum Aufbau der Schneedecke oder Gefahrenstellen im Gelände. Die Berichte sind per App, über das Internet (siehe Link), per Telefon und Videotext abrufbar. Neun hochauflösende Webcams ergänzen das Angebot. Die "umweltinfo"-App übermittelt zudem entsprechende Informationen und Warnungen in Echtzeit per Push-Mitteilung.

 

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