Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Zum zweiten Mal wurde gestern im egapark der Grundstein für den Rosengarten gelegt. Doppelt hält besser? Nein, bei den aktuellen Bauarbeiten zur Neugestaltung des Rosengartens für die Bundesgartenschau 2021 wurde die verschwunden geglaubte Grundsteinhülse zu Tage gefördert.

egapark-Rosengarten (Fotos: Paul Philipp Braun)

Die darin enthaltenen Unterlagen (u. a. Baupläne, aktuelle Tageszeitungen, Geld, eine Visitenkarte des damaligen Thüringer Ministerpräsidenten Bernhard Vogel) wurden nun in die neue Grundsteinhülse mit aktuellen Ergänzungen verpackt und für die Nachwelt versenkt.

Damit der Ort nicht wieder in Vergessenheit gerät, passen in Zukunft „Fuchs und Storch“ auf sie auf. Die beliebte Plastik erhält im Teil des Rosengartens zur Präsentation alter DDR-Sorten ihren Standort.

Bei den Rosen, die künftig „Fuchs und Storch“ umgeben, handelt es sich um Nachzüchtungen von DDR-Rosen, die in den vergangenen drei Jahren im Rosenhof Rönigk in Bad Langensalza eigens für den egapark und die BUGA 2021 nachkultiviert wurden.

Ca. 60 Sorten wie Sonnengold, Journal oder Vulkan wurden aus Trieben veredelt, die aus dem alten egapark-Bestand stammen, auf eine neue Unterlage okuliert und herangezogen. Weitere Sorten aus dem Bestand der DDR-Züchtungen werden von einem Betrieb aus der Lausitz für den egapark kultiviert. 600 Rosen werden künftig in diesem Teil des Rosengartens gezeigt.

Der Herbst ist die beste Pflanzzeit, deshalb sollen bis Ende November alle jetzt angelieferten Pflanzen in der Erde sein. Ziel der Neugestaltung war es die formalen Bezüge der Flächen untereinander stärker herauszuarbeiten. Dabei galt es mit dem vorhanden sorgsam umzugehen und die ausgebauten Materialien weitgehend wiederzuverwenden. Der Besucher wird viele Elemente wiedererkennen und sie in einem neuen Kontext erfahren können. Ein höheres Augenmerk lag bei der Neugestaltung auf der Pflanzenvielfalt, auf die wartungsintensiven Wasserspiele wurde verzichtet.

Der Rosengarten bildet mit 1700 m² Pflanzfläche den Auftakt des südlichen Parkbereichs mit Sichtbeziehungen zum Geratal und zum Steiger. Die Königin der Blumen rückt noch mehr in den Vordergrund. Thematisch voneinander abgegrenzte Schau- und Ausstellungsflächen entstehen mit einem durchgängigen Rosenband. Der egapark-Rosengarten bleibt auch nach der BUGA Erfurt 2021 weitgehend erhalten und kann noch viele Jahre in seiner Schönheit bestaunt werden. Die Präsentation gliedert sich in verschiedene Themen: moderne Rosenverwendung, Züchtungen aus der DDR, Duftrosen, bienenfreundliche Rosen, Sorten für den Halbschatten und einen mediterranen Rosengarten. Der Weg durch die große Rosenschau ist künftig barrierefrei und für alle Besucher geeignet, darauf weisen später auch die Informationstafeln in den Hauptzugängen zum Rosengarten künftig hin. Der zentrale Hauptweg bekommt eine Pflasterung in Anlehnung an die Pflasterstreifen am „Großen Blumenbeet“, alle anderen Wege erhalten eine Deckschicht aus wassergebundener Wegedecke in silbergrau.

Neben den Rosen und Stauden wird auch der Baumbestand mit Neupflanzungen ergänzt. Dazu sind unsere Planer aktuell in den Baumschulquartieren unterwegs, um neue Bäume auszusuchen, die sofort gepflanzt werden können.

Entworfen hat das Areal SWUP Landschaftsarchitekten Berlin, die Pflanzplanung entwickelte Landschaftsarchitektin Petra Pelz. Die Bauüberwachung liegt in den Händen von Christian Weber, die Elektroplanung übernimmt das Büro Keller-Geletzke und die Bewässerungsplanung das Büro Poch+Zänker.

Der Umbau erfolgt durch die Firmen:

  • Dreienbrunnen eG Garten- und Landschaftsbau - Rodungen
  • UTL Umweltschutz-Transport-Logistik GmbH - Rückbau
  • SB GrünBau GmbH – Garten- und Landschaftsbau
  • Gärtnereibedarf Kammlott GmbH - Bewässerung
  • Vieselbacher Elektroservice GmbH - Elektro
  • Metallbau Most GmbH - Schlosserarbeiten
 

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