Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Das Baugewerbe hängt im Vergleich zu anderen Branchen in der Digitalisierung hinterher. Mit 52 Indexpunkten liegt der Bau vier Punkte hinter dem branchenübergreifenden Durchschnitt. Aber immerhin 37 Prozent der Unternehmen in der Baubranche haben aktuell die digitale Transformation in ihrer Geschäftsstrategie verankert.

Digitalisierungsindex Mittelstand im Baugewerbe (Grafik: Deutsche Telekom)

Zu diesen Ergebnissen kommt die vierte Telekom Studie „Digitalisierungsindex Mittelstand“. Im Baugewerbe entscheidet vor allem die Unternehmensgröße darüber, ob ein Unternehmen digital gut aufgestellt ist. In Bauunternehmen ab 50 Mitarbeitern haben bereits 48 Prozent die Digitalisierung strategisch verankert.

Kundenindividuelle Produkte

Die Kunden rücken immer stärker in den Fokus des Baugewerbes. Bei fast zwei Drittel (31 Prozent) der Unternehmen können Kunden inzwischen Termine online buchen und weitere 27 Prozent wollen ein solches Tool kurzfristig einsetzen. Drei von zehn Unternehmen schneiden auf Basis von Kundendaten Beratung und Produkte auf individuelle Wünsche zu. Was sich positiv auf das Geschäft auswirkt: Sie gewinnen Kunden leichter (87 Prozent) und steigern ihren Umsatz (86 Prozent).

Insbesondere in der Bauindustrie äußern Auftraggeber während eines Bauvorhabens diverse Sonderwünsche. Wer einen Online-Konfigurator einsetzt kann Kunden von vornherein stärker in den Planungsprozess einbeziehen. Jedoch nutzen nur 16 Prozent der Unternehmen einen solchen Konfigurator, 23 Prozent wollen ihrem Beispiel folgen.

Datenanalyse auf dem Vormarsch

Daten entwickeln sich auch in der Baubranche immer mehr zum Differenzierer. So wertet ein Viertel (26 Prozent) der Befragten Unternehmensdaten auf Basis von Business Analytics und Intelligence-Lösungen aus. Fast genauso viele Baufirmen (24 Prozent) führen ein digitales Bautagebuch, das einen geordneten Bauablauf erleichtert. Erst eine Minderheit (13 Prozent) nutzt Building Information Modeling (BIM), mit dem sich Bauwerke als virtuelles Modell geometrisch visualisieren lassen. Mit BIM minimiert sich das Risiko von Fehlplanungen und potenzielle Mehrkosten lassen sich frühzeitig erkennen. Wer bereits BIM einsetzt, gab in der Befragung an, dass sich die Effizienz der Bauprozesse (80 Prozent) erhöht habe.

Herausforderung Investitionskosten

Digitalisierung zahlt sich aus, sagen die Baufirmen, die überdurchschnittlich viel in die digitale Transformation investiert haben. Diese Top 10 erreichen einen Digitalisierungsindex von 86 Punkten, liegen also 34 Punkte über dem Durchschnitt der Baubranche. Drei Viertel (73 Prozent) dieser „Digital Leader“ sind mit ihrem Umsatz zufrieden, acht von zehn digitalen Vorreitern gewinnen Neukunden leichter und 84 Prozent können schneller auf Kundenanfragen reagieren.

Angesprochen auf die Gründe, warum die Baubranche nicht mehr Aufwand in die digitale Transformation steckt, geben ein Drittel Zeitmangel und 35 Prozent hohe Investitionskosten als die wesentlichen Digitalisierungshürden an. 22 Prozent sehen in der unzureichenden Qualifikation ihrer Mitarbeiter eine entscheidende Umsetzungshürde. Und immerhin noch ein Fünftel (22 Prozent) der Befragten erkennen keinen wirtschaftlichen Nutzen in der Digitalisierung.

Kostenloser Self-Check

Bereits zum vierten Mal befragten Analysten von techconsult im Sommer 2019 knapp 2.100 kleine und mittelständische Unternehmen verschiedener Branchen über den aktuellen Stand ihrer digitalen Transformation. Die Indexwerte bieten eine valide Messgröße für unterschiedliche Digitalisierungsaspekte. Der aktuelle Gesamtstudienbericht sowie einzelne Branchenberichte stehen ab sofort auf der Webseite zum Download bereit (siehe 1. Link).

Unternehmen, die sich für den eigenen digitalen Status quo interessieren, können ihn in einem kostenlosen Online-Self-Check in wenigen Minuten ermitteln (2. ink).

 

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