Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Es ist Frühling! Die Sonne scheint, die Vögel zwitschern, es sprießt und knospt und blüht überall. Einfach herrlich, wie die Natur zu neuem Leben erwacht und sich in ihr schönstes Gewand hüllt. Wie gerne würden wir jetzt raus gehen und dieses Naturschauspiel in seiner Gänze erleben.

Glücklich, wer in diesen Tagen in einer pflanzenreichen Gegend wohnt. Hier wartet die kleine Erholung für zwischendurch direkt vor der Haustür. (Foto: BGL)

Aber: Das geht in diesem Frühjahr einfach nicht! Corona macht uns einen Strich durch die Rechnung. Anstatt das Wetter im Freien zu genießen, Freunde zu treffen, das erste Eis des Jahres zu kosten oder mit den Kollegen bei einem Café im Firmengarten zu plaudern … sitzen die meisten von uns Tag für Tag in den eigenen vier Wänden und arbeiten allein von zu Hause aus. Selbst an den Abenden und Wochenenden verlassen wir unser Heim kaum. Lediglich der Gang zum Supermarkt durchbricht die soziale Isolation und selbst dieser ist zurzeit so ganz anders: Lange Schlangen und Security vor den Eingängen, Einkaufswagenpflicht, Lebensmittelbegrenzungen, teils leere Regale, Abstandstriche auf dem Boden und die Bitte nach kontaktlosem Bezahlen. Das alles kann einem schon ziemlich auf die Stimmung schlagen. Was also tun, wenn die Laune sinkt, aber die Möglichkeiten für Ablenkung begrenzt sind?

Spaziergang durch die Nachbarschaft

Wir alle wissen, wie wichtig es in diesen Tagen ist, zu anderen Menschen auf Abstand zu gehen. Auf diese Weise leistet jeder seinen Beitrag, um die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen und im besten Fall zu stoppen. Dennoch ist es enorm wichtig, sich nicht nur von der Küche ins Arbeitszimmer ins Bad und wieder zurück ins Arbeitszimmer zu bewegen, sondern zwischendurch hin und wieder das Haus zu verlassen. Denn der Aufenthalt an der frischen Luft tut unserem Körper und unserer Psyche gut, umgeben von Natur werden unsere Ängste kleiner und wir gehen gelassener mit der Gesamtsituation um. Gründe dafür gibt es viele, einen betont der Neurowissenschaftler Henning Becke: "Naturgeräusche haben gleich drei Effekte auf einmal: Sie scheinen unser Gehirn so zu aktivieren, dass wir unseren Gedanken freien Lauf lassen können, aufmerksamer sind und gleichzeitig Stress abbauen." Bevor wir vom Lagerkoller ergriffen werden, sollten wir also vor die Tür gehen und die Pflanzen- und Tierwelt auf uns wirken lassen. Es muss auch nicht immer ein ausgiebiger Ausflug in den entfernten Wald sein, in der Mittagspause hilft schon ein Rundgang durch die Nachbarschaft. Wenn sich in den Vorgärten sanft die immergrünen Gräser bewegen, Bienen in den Bäumen von Blüte zu Blüte fliegen und Vögel in den Ästen lauthals zwitschern, wirkt sich das positiv auf unser Wohlbefinden aus und wir können anschließend wieder konzentrierter und fokussierter an die Arbeit gehen. Aber natürlich nur dann, wenn die Vorgärten tatsächlich auch bepflanzt sind.

Für Pflanzen in den Vorgärten

„Leider werden immer noch viele Vorgärten mit Schotter und Kies zugeschüttet, nur hin und wieder sieht man darin vereinzelte Koniferen oder Gräser“, führt Achim Kluge vom Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) e.V. an. „Das ist eine Entwicklung, der wir als Verband mit unserer Initiative 'Rettet den Vorgarten' entgegenwirken möchten. Dabei setzen wir auf viele gute Gründe für eine abwechslungsreiche, grüne und blühende Bepflanzung. So möchten wir Hauseigentümer von einer lebendigen Gestaltung überzeugen. Eins dieser Argumente kann zurzeit jeder direkt erleben – ganz gleich, ob er oder sie einen Vorgarten besitzt oder nicht: Der frischgrüne Austrieb, blühende Gehölze, Zwiebelblumen, Bodendecker, die breite Palette an Farben, der angenehme Duft … all das hebt bei einem Spaziergang durch die Nachbarschaft und einem bewussten Blick nach links und rechts sofort die Laune und entspannt.“

Glücklich also, wer in diesen Tagen in einer pflanzenreichen Gegend wohnt. Hier wartet die kleine Erholung für zwischendurch direkt vor der Haustür. Selbst der Blick aus dem Fenster sorgt dafür, dass wir besser drauf sind: Wenn die Tulpen mit den Köpfen wippen und die Hecken kleine Blätter zeigen, kommt sofort Frühlingsstimmung auf. Die ist zwischen all den schlechten Nachrichten aus aller Welt unendlich viel wert. Und wenn dafür dem Vorgarten hier und da noch etwas fehlt, ist jetzt die beste Zeit, das zu ändern, denn: Frühling ist Pflanzzeit! Jetzt gilt es, dem eigenen Grundstück entweder ein komplett neues Gesicht zu verleihen oder aber nur kleine Veränderungen vorzunehmen. Für professionellen Rat und Hilfe sind Landschaftsgärtner die besten Ansprechpartner. Die Profis sind auch in dieser schwierigen Zeit tatkräftig bei der Arbeit und setzen jeden Vorgarten nach den persönlichen Wünschen der Hausbesitzer lebendig in Szene – und sei er noch so klein. Denn selbst die kleinste, bepflanzte Fläche hat eine weitaus positivere Wirkung auf unsere Stimmung als es die größte Schotterwüste jemals könnte.

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