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Am 3. Juni 2020 erhielt der Mais-Experte die Auszeichnung für seine herausragenden Leistungen. Es ist die erste Seniorprofessur der Fakultät Agrarwissenschaften.

Nach 50 Jahren Engagement: Prof. Dr. Melchinger erhält Seniorprofessur | Bildquelle: Universität Hohenheim / Jan Winkler

Er hat wesentlich dazu beigetragen, dass die Universität Hohenheim die Nummer eins der Agrarforschung in Deutschland ist: Prof. Dr. Albrecht E. Melchinger ist seit 50 Jahren fast durchgehend in Hohenheim aktiv. Neben seiner herausragenden wissenschaftlichen Leistung ist der renommierte Züchtungsexperte begeisterter Hochschullehrer. Jetzt hat die Universität Hohenheim in Stuttgart seine außergewöhnlichen Verdienste mit dem Titel Seniorprofessor gewürdigt. Der Rektor überreichte die Urkunde am 3. Juni 2020. Prof. Dr. Melchinger leitete das Fachgebiet „Angewandte Genetik und Pflanzenzüchtung“. Er ist der erste Seniorprofessor der Fakultät Agrarwissenschaft und der zweite an der Universität Hohenheim. 2018 verlieh die Universität den Titel erstmals an den Physiologen Prof. Dr. Heinz Breer.

Schon die Zahlen sprechen für sich: 473 Publikationen, 91 Drittmittel-Projekte im Gesamtvolumen von mehr als 16,6 Millionen Euro und zahlreiche wissenschaftliche Ehrungen zeugen von Prof. Dr. Albrecht E. Melchingers Verdiensten. „Sein großes Engagement, seine internationale Vernetzung und sein wissenschaftliches Renommee haben wesentlich zur Position der Universität Hohenheim als Deutschlands Nummer Eins in den Agrarwissenschaften beigetragen“, betont der Rektor der Universität Hohenheim, Prof. Dr. Stephan Dabbert.

Prof. Dr. Melchinger sei jedoch nicht nur ein ausgezeichneter Wissenschaftler, sondern ein begeisterter und begeisternder Hochschullehrer. „Er besitzt die seltene Gabe, komplexe Sachverhalte anschaulich zu vermitteln“, so der Rektor. „Seine große Begeisterung für die Potenziale der Pflanzenzüchtung und für deren Rolle bei der zukünftigen Ausgestaltung der Landwirtschaft hat zahlreiche Studierende motiviert.“

Für sein außerordentliches Engagement in Forschung und Lehre, aber auch in der Selbstverwaltung der Universität, erhält Prof. Dr. Melchinger den Ehrentitel Seniorprofessor. Damit kann er sein Engagement für die Universität auch im Ruhestand drei weitere Jahre fortsetzen. „Ich freue mich sehr über diese Ehrung“, so Prof. Dr. Melchinger, „und darüber, dass ich nun spannende Aspekte unserer Forschung weiterverfolgen kann. Darüber hinaus möchte ich mich künftig gern bei der Internationalisierung, der Netzwerkbildung und im Mentoring einbringen.“

Ein Schwergewicht in der Züchtungsforschung

Prof. Dr. Melchinger widmete seine Forschungstätigkeit insbesondere der Frage, wie man die Mais-Züchtung mit Hilfe der sogenannten genomischen Selektion – also über das Erbgut der Pflanzen – verbessern kann. Die Ergebnisse veröffentlichte er in hochkarätigen, internationalen peer-reviewed-Zeitschriften sowie in zahlreichen Buchbeiträgen. Sein h-Index liegt bei 65. Der h-Index ist eine Kennzahl für das Ansehen eines Wissenschaftlers in Fachkreisen und berücksichtigt die Anzahl der Zitate in anderen wissenschaftlichen Publikationen.
91 Drittmittel-Projekte hat Prof. Dr. Melchinger für die Universität eingeworben, darunter zahlreiche Vorhaben, die von der DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft) gefördert wurden. Während seiner wissenschaftlichen Laufbahn war er Mit-Ursprungszüchter von 19 registrierten neuen Mais-Linien, außerdem ist er Mitinhaber von zwei Patenten. Prof. Dr. Melchinger betreute 172 Abschlussarbeiten, 51 Promotionen und elf Habilitationen.

Zur Person: Prof. Dr. Albrecht E. Melchinger

Prof. Dr. Melchinger kam am 3.4.1949 zur Welt. Seine akademische Laufbahn begann er an der Universität Hohenheim mit einem Vordiplom in Agrarbiologie im Jahr 1971. Er schloss 1976 sein Diplom in Mathematik an der Universität Stuttgart ab und kehrte nach Hohenheim zurück. 1984 promovierte er im Bereich Pflanzenzüchtung, vier Jahre später schloss er im gleichen Themenbereich die Habilitation ab.

 

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