Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Die Hälfte der Böden in Deutschland wird landwirtschaftlich genutzt. 70 Prozent davon ackerbaulich. Der Ackerbau stellt damit den größten Teil der Grundnahrungs- und Futtermittel bereit – mit Abstand.

Bundesministerin Julia Klöckner hat am 19. Dezember ein Diskussionspapiers zur Ackerbaustrategie 2035 vorgestellt (© BMEL/Photothek)

In den vergangenen Jahrzehnten haben Landwirte auf der Grundlage von Forschung und Innovationen eine enorme Leistungssteigerung erreicht. So ernährt ein Landwirt heute 155 Menschen – im Jahr 1900 waren es etwa zehn. Diese hohe Produktivitätssteigerung bringt aber Herausforderungen bei Umwelt- und Naturschutz, Ökonomie und gesellschaftlicher Akzeptanz mit sich.

Deshalb hat die Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner, mit Experten ein Diskussionspapier vorgelegt. Die ‚Ackerbaustrategie 2035‘ widmet sich der Ertragssicherung, der Ressourcenschonung, der Biodiversität und Nachhaltigkeit, stellt neue Fruchtfolgen und deren Wirtschaftlichkeit vor und thematisiert Zielkonflikte. In über 50 Maßnahmen wird aufgezeigt, wie landwirtschaftliche Nutzung, Sicherung der Grundversorgung für Mensch und Tier besser zusammengebracht werden und weiterentwickelt werden können, mit einem besseren Schutz der Ressource Boden.

Denn: Nur ein gesunder Boden sichert das Einkommen der Landwirte und die Versorgung mit regionalen Lebensmitteln. Darüber hinaus geht es um mehr Vielfalt auf den Äckern, eine verbesserte Bodenqualität, Pflanzenzüchtungen, die robust sind gegen den Klimawandel und das Voranbringen der Digitalisierung in der Landwirtschaft.

Die Strategie soll im Hinblick auf diese komplexen Herausforderungen einen gesamtgesellschaftlichen Konsens für einen nachhaltigen und ressourceneffizienten Ackerbau in Deutschland fördern. Zum ersten Mal führt deshalb das Bundeslandwirtschaftsministerium eine breit angelegte Beteiligung und einen Diskussionsprozess durch.

Aktuell startete die Online-Beteiligung, bei der Landwirte, Wissenschaftler, Bürger, Länder sowie Landwirtschafts- und Umwelt-Verbände ihre Ansätze aus Theorie, Forschung und Praxis einbringen können.

Ziel ist es, weitere Maßnahmen in der Strategie zu implementieren, die in der Praxis Bestand haben und einen echten Mehrwert bieten.

Die Online-Beteiligung mit Registrierung ist bis zum 28. Juli 2020 möglich (siehe 1. Link).

Die gesamte Ackerbaustrategie 2035 finden Sie unter dem 2. Link.

 

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