Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Vor einem Jahr am 17. Juli wurden das Gesetz zum Volksbegehren und ein Begleitgesetz als "Volksbegehren Plus" verabschiedet. Umweltminister Thorsten Glauber zog dazu heute in Augsburg eine positive Bilanz:

Mit dem neuen Bayerischen Artenschutzzentrum in Augsburg soll die Bewahrung der Artenvielfalt in Bayern auf ein qualitativ neues Niveau gehoben werden. Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber präsentiert die Arbeitsschwerpunkte des neuen Artenschutzzentrums und zieht aus aktuellem Anlass eine Bilanz zu einem Jahr "Volksbegehren Plus" gemeinsam mit dem Präsidenten des Landesamts für Umwelt, Claus Kumutat. (Foto: Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz)

"Das Volksbegehren Plus ist ein Meilenstein für die Artenvielfalt. Es bringt ein deutliches Plus für die Artenvielfalt, ein deutliches Plus bei der Naturschutzförderung und ein deutliches Plus an Beratung. 75 Millionen Euro zusätzlich und 100 neue Stellen sprechen für sich. Bayern soll ein Vorzeigeland für Naturschutz und Nachhaltigkeit werden. Wir sind auf einem sehr guten Weg. Unser Ziel ist ein vielfältiges, blühendes Bayern. Unser Biotopverbund soll wie ein buntes Netz über Bayern liegen. Blühende Bänder sollen die Hotspots der Artenvielfalt verbinden."

Für mehr Ökologie in der Fläche wird dieses Jahr die Rekordsumme von 64 Millionen Euro im Vertragsnaturschutz eingesetzt. Bereits rund 170.000 Fußballfelder Fläche werden so naturnah bewirtschaftet.

Damit Vögel und Insekten in der Nacht wieder Ruhe finden können, wurden Regelungen zur Eindämmung der Lichtverschmutzung getroffen. Darüber hinaus gab es eine erfolgreiche Bundesratsinitiative für ein Glyphosatverbot und die Verringerung des Pestizideinsatzes in Privatgärten. Für Streuobstwiesen wurde eine deutschlandweit einmalige Förderung beschlossen. "Ich will mehr statt weniger Streuobstwiesen. Unser Ziel ist es, diese einzigartige Kulturlandschaft zu erhalten. Ich setze auch hier auf Partnerschaftlichkeit", so Glauber. Auch im Zuständigkeitsbereich anderer Ministerien werden Maßnahmen umgesetzt.

Um den Artenschutz in Bayern weiter voranzubringen, erfolgte heute auch der offizielle Startschuss für das neue Bayerische Artenschutzzentrum in Augsburg. Glauber: "Das Artenschutzzentrum soll ein Leuchtturm für die Artenvielfalt werden. Wir bündeln das Know-how für den Arten- und Biotopschutz. Das Zentrum treibt Pilotprojekte und Artenhilfsprogramme voran. Artenhilfsprogramme sind unser Rettungsschirm für die Artenvielfalt." Das Artenschutzzentrum basiert auf drei Säulen: Vernetzung mit der Wissenschaft, flächendeckendes Arbeiten in der Praxis mit konkreten Artenhilfsprojekten sowie begleitende Öffentlichkeitsarbeit. "Mit dem Artenschutzzentrum wollen wir ein neues Level beim Artenschutz erreichen. Wir haben das große Ziel, den Artenschwund in Bayern zu stoppen", so Glauber. Am Artenschutzzentrum werden 25 Mitarbeiter tätig sein.

Als erste konkrete Projekte werden Rote Listen fortgeschrieben, Artenhilfsprogramme für Käfer, Falter und bedrohte Pflanzen aufgelegt sowie vom Aussterben bedrohte Arten wie die Pflanze "Graues Felsenblümchen" wieder angesiedelt. Daneben arbeitet das Artenschutzzentrum an einem großflächigen Biotopverbund-Konzept und wird bis 2022 gemeinsam mit der Botanischen Staatssammlung München ein umfassendes bayerisches Pflanzen-Informationssystem erstellen.

Weitere Fakten rund um das Volksbegehren Plus sind im Internet veröffentlicht (siehe Link).

 

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