Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Bauhauptgewerbe war nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Juni 2020 saison- und kalenderbereinigt 12,4 % höher als im Mai 2020. Diese Entwicklung wurde in hohem Maße von Großaufträgen beeinflusst.

Statistisches Bundesamtes (Destatis)

Im Vergleich zum Vorjahr war der reale Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im Juni 2020 kalenderbereinigt um 1,2 % höher. Im 1. Halbjahr des Jahres 2020 sank der reale Auftragseingang gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,5 %.

Höchster jemals gemessener Wert an neuen Aufträgen in einem Juni

Der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe betrug im Juni 2020 rund 8,3 Milliarden Euro. Er war damit nominal (nicht preisbereinigt) 9,2 % höher als im Juni 2019 (7,6 Milliarden Euro) und damit der höchste jemals gemessene Wert an Aufträgen in einem Juni in Deutschland. Der Anstieg im Juni konnte allerdings die Rückgänge in den Monaten März bis Mai 2020 noch nicht ausgleichen: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sanken die Auftragseingänge in den ersten sechs Monaten 2020 nominal um 0,2 %.

Auftragseingang im Bauhauptgewerbe, Juni 2020

+12,4 % zum Vormonat (real, saison- und kalenderbereinigt)
+1,2 % zum Vorjahresmonat (real, kalenderbereinigt)
+9,2 % zum Vorjahresmonat (nominal)

Methodische Hinweise

In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich der kurzfristige Trend der konjunkturellen Entwicklung ablesen. Der Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen unabhängig. In der aktuellen Corona-Krise kann es durch die starken Rückgänge insbesondere im März/April 2020 und die sich seitdem langsam wieder einstellende Erholung zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen. Wichtig sind beide Betrachtungsweisen: Wie ist der konjunkturelle Trend gemessen am Vormonats-/Vorquartalsvergleich, und wie weit ist der Aufholprozess im Vergleich zum Vorjahresniveau?

 

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