Fachzeitschrift für den Garten- und Landschaftsbau

Hitzestress, Starkregen, Stürme – die Auswirkungen des Klimawandels sind immer häufiger zu spüren. Dass Grün- und Wasserflächen und überhaupt Freiräume in Städten hier eine besondere Rolle spielen, ist in Fachkreisen längst bekannt, braucht aber eine intensive Kommunikation.

Als Kooperationspartner engagierte sich der Verband Garten-Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg e.V., dessen Vorstandsvorsitzender Martin Joos war selbst aktiver Teil der Diskussionsrunde.

Wenn es um die "Grüne Stadt" geht, ist das Schlagwort "Lebensqualität" für die Teilnehmer der Tagung besonders wichtig.

Frage an die Teilnehmer der Online-Veranstaltung und deren Antworten. (Alle Fotos: VGL BW/GPP)

Deshalb wurde „Stadtklima und Grünräume“ 2020 als Fokusthema der IBA Stuttgart 2027 ausgewählt und jetzt schon in einer Reihe von Veranstaltungen thematisiert. Am 23. und 24. November 2020 sollte dazu in der Evangelischen Akademie Bad Boll eine zweitätige Tagung „Grün & Gut!? – Wege zur klimaresilienten Stadt von morgen“ stattfinden. Infolge der aktuellen Pandemielage musste diese Veranstaltung jedoch innerhalb kürzester Zeit umgeplant werden und fand nun komprimiert als zweistündiges Online-Event statt. Dr. Anja Reichert-Schick, Studienleiterin der Akademie mit den Arbeitsschwerpunkten Stadtentwicklung, Ländlicher Raum und Wohnungsbau: „Wir wollten mit der Tagung der Frage nachgehen, welche Bedeutung der ´Grünen Stadt` für unser urbanes Leben von morgen zukommt. Welchen Stellenwert hat das ´Grün` in kommunalen Klimakonzepten? Welche Rolle wird ´Grün` für die Metropolregion Stuttgart spielen? Der IBA-Prozess in der Region Stuttgart gibt uns die Möglichkeit, über Wege zu einem klimaangepassten urbanen Leben zu debattieren.“

Starke Partner

Als Kooperationspartner engagierte sich der Verband Garten-Landschafts- und Sportplatzbau Baden-Württemberg e.V., dessen Vorstandsvorsitzender Martin Joos war selbst aktiver Teil der Diskussionsrunde. Aber auch die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur e.V. – Landesverband Baden-Württemberg, der Bundesverband GebäudeGrün e.V. (BUGG), die Stiftung DIE GRÜNE STADT, das Dialogforum der Kirchen in der Region Stuttgart und selbstverständlich die iba´27 StadtRegion Stuttgart, vertreten durch den Intendanten Andreas Hofer, waren mit dabei. In der Diskussion wurde deutlich, dass es wesentlich darauf ankommen wird, die grüne Infrastruktur im urbanen Raum, aber auch im Umland als Gesamtheit zu sehen und gleichwertig mit anderen Themen der Städteplanung zu entwickeln. Die Corona-Pandemie hat deutlich gemacht, welche Bedeutung der Grün- und Freiraum der Städte hat und es ist dringend geboten, für die „Zeit nach Corona“ wieder die ebenso drängenden Aufgaben Klimaanpassung, Mobilitätswende, Artenvielfalt und Naturerleben in den Fokus zu nehmen, so der Tenor der Diskussion. „Restflächen in der Kernstadt, aber auch Wasserflächen und das Umland sind geeignet, neue Lebensräume für die heimische Fauna und Flora zu schaffen und gleichzeitig eine wichtige Rolle für die Verbesserung des Artenschutzes und des Mikroklimas zu spielen“, so Joos. „Wir Landschaftsgärtner verstehen das Grün in der Stadt als System, das das öffentliche Grün, aber auch private Gärten und sogar Vorgärten umfasst. Das aktuelle Schottergartenverbot in Baden-Württemberg ist ein klares Zeichen, welche Bedeutung auch die Politik dem Thema gibt.“

Online erfolgreich

„Wir haben die Tagung bereits vor mehr als einem halben Jahr gemeinsam mit der Evangelischen Akademie Bad-Boll geplant“, erläutert Marco Riley vom VGL Baden-Württemberg, „und dann kam Corona. Über Monate haben wir darauf gehofft, mit einem abgestimmten Hygienekonzept die Tagung doch noch analog durchführen zu können, aber als der zweite Lockdown verhängt wurde, war unmissverständlich klar, dass wir jetzt schleunigst umplanen müssen.“ Innerhalb von zwei Wochen wurde aus der zweitägigen Präsenzveranstaltung eine zweistündige Zoom-Konferenz. Dr. Reichert-Schick: „Wir sind im Nachhinein sehr zufrieden, denn mit rund 150 Teilnehmern und einer regen Beteiligung am Chat war die Veranstaltung im Ergebnis sehr erfolgreich. Unter Corona-Bedingungen hätten wir voraussichtlich maximal 50 Teilnehmer zur Tagung erwarten können.“ Die Reaktionen im Chat waren ausnahmslos positiv, die Veranstaltung wurde als sehr inspirierend bewertet und als gelungener „Appetizer“ für die im nächsten Jahr erneut geplante Konferenz. Riley: „Diese Erfahrung machen wir schon seit dem Frühsommer dieses Jahres – unsere Online-Angebote werden durchweg sehr gut angenommen. Wir haben unser Seminarprogramm auf Online umgestellt und Anfang September 2020 eigens eine GaLaBau-Web-Akademie eröffnet, um unseren Mitgliedern und Interessierten Webinare anbieten zu können.“

Mehr Informationen unter: siehe Links

Für den Terminkalender

Am 25. und 26. November 2021 wird die Präsenzveranstaltung „Grün und gut!?“ in der Evangelischen Akademie Bad Boll stattfinden.

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